Um in den Medien „gute Presse“ zu erhalten, gilt es für Unternehmen respektive PR-Verantwortliche eine Reihe von Erfolgsfaktoren und Regeln zu beachten. Hier einige Tipps, wie sich mit der eigenen Pressearbeit bei Journalisten und Redaktionen punkten lässt.
Wer in die Zeitung möchte, muss Journalisten etwas bieten, das eine Meldung wert ist.
Journalisten haben den Anspruch, die Öffentlichkeit
unabhängig und objektiv zu informieren. Sie als PR-Verantwortlicher wollen,
dass positiv über Ihren Verein, Ihre Organisation oder Ihr Unternehmen
berichtet wird. Um Ihr Ziel zu erreichen, sollten Sie die Bedürfnisse der
Journalisten kennen und sich bemühen, sie zu erfüllen.
Verstehen Sie sich als Dienstleister
Natürlich ist ein Journalist an Informationen interessiert.
Schließlich braucht er Stoff, um die Zeitung oder sein Programm zu füllen. Das
ist aber noch lange kein Grund, den Journalisten als Bittsteller zu betrachten.
Schließlich kann er sich die Informationen auch bei Ihrem Mitbewerber besorgen.
Verstehen Sie sich als Dienstleister. Der Journalist ist Ihr Kunde, dem Sie
einen Service anbieten. Sorgen Sie dafür, dass er diesen Service schätzt, weil
er genau seinen Wünschen und Bedürfnissen entspricht.
Ihr Selbstverständnis als PR-Profi
Ihr Ziel ist es zwar, eine positive Berichterstattung für
Ihr Unternehmen zu erreichen. Werden Sie aber nicht zum bloßen Verkünder von
Unternehmens- und Vereinswahrheiten. Wahren Sie eine gewisse Distanz zum
Unternehmen. Nur so wird es Ihnen möglich sein zu erkennen, welche Informationen
einen News-Wert besitzen und für die Medien relevant sind.
Warnung: Bitte keine Werbung! Sie machen PR und keine
Werbung. Das sollten Sie auch bei der Kommunikation mit Medienvertretern stets
berücksichtigen. Halten Sie beide Bereiche strikt voneinander getrennt.
Die 12 wichtigsten Dos im Umgang mit Journalisten
- Begegnen Sie dem Journalist mit Respekt – egal, für
welches Medium er arbeitet, welchen Stil er hat und welche Position er
vertritt.
- Lernen Sie die Arbeitsabläufe von Journalisten kennen und
berücksichtigen sie diese. Fragen Sie ruhig auch direkt nach, wann
beispielsweise die morgendliche Redaktionskonferenz stattfindet, wann
Redaktionsschluss ist und wann Sie am besten anrufen können.
- Informieren Sie sich über die Zuständigkeiten. So können
Sie gezielt den für Ihre Themen zuständigen Redakteur ansprechen.
- Bringen Sie Themenpläne in Erfahrung und bieten Sie dem
Journalist schon frühzeitig die entsprechenden Themen an.
- Verstehen Sie sich als Dienstleister für Journalisten.
Das heißt konkret: Fragen Sie
Bedürfnisse ab. Antizipieren Sie Themen
und servieren Sie diese aufbereitet den Medienvertretern. Warten Sie nicht ab, dass die Presse auf Sie
zukommt, sondern werden Sie aktiv.
- Individualisieren Sie die Informationen, statt diese
breit zu streuen. Das heißt konkret: Schicken Sie eine Meldung über eine Aktion
an Ihrem Firmensitz in Emden nicht an die Chefredaktionen überregionaler
Zeitungen. Brechen Sie die Meldung über ein bundesweites Projekt herunter, so
dass es auch für die Lokalmedien interessant ist.
- Prüfen Sie Ihre Nachricht vor der Kontaktaufnahme auf
Relevanz und News-Wert.
- Liefern Sie Qualität statt Quantität. Konkret bedeutet
dies: Bereiten Sie die Informationen zielgruppengerecht auf. Im Idealfall
sollte der Journalist nicht nochmals bei Ihnen nachfragen müssen, sondern Ihr
Material in der übermittelten Form übernehmen können. Liefern Sie aktuelle
Informationen. Schreiben Sie kurz und prägnant. Bieten Sie eine Story. Liefern
Sie nachprüfbare und richtige Zahlen, Daten und Fakten. Bieten Sie gutes
Bildmaterial an.
- Pflegen Sie den Kontakt kontinuierlich. Informieren Sie
die Pressevertreter regelmäßig über die Aktivitäten Ihres Unternehmens, laden
Sie sie zu Veranstaltungen ein.
- Seien Sie offen und gesprächsbereit.
- Reagieren Sie zeitnah. Ist Ihnen dies aus wichtigen
Gründen nicht möglich, teilen Sie mit, wann Sie die gewünschten Informationen
liefern können.
- Kommunizieren Sie direkt. Auch der Journalist einer
Lokalzeitung sollte nicht von Ihrem Vorzimmer abgefertigt werden.
Die 12 wichtigsten Don’ts im Umgang mit Journalisten
- Werbung als PR verpacken.
- Inflationäre Informationsübermittlung nach dem
Motto „Viel hilft viel“.
- Falsche Informationen streuen.
- Bestechungsversuche durch großzügige Geschenke.
- Erpressungsversuche durch die Drohung, die
Anzeigen zurückzuziehen, wenn der Artikel nicht gedruckt wird.
- Nachkarten, wenn ein Bericht nicht erschienen
ist.
- Bevorzugung einiger Journalisten.
- Abstrafen von Journalisten nach einer kritischen
Berichterstattung durch Informationsentzug.
- Mauern, wenn Fragen unangenehm sind.
- Anrufe
kurz vor der Redaktionskonferenz oder vor Redaktionsschluss.
- Nachfassanrufe,
ob die Pressemeldung angekommen ist oder Interesse besteht.
- Ständig
wechselnd Ansprechpartner für die Presse.
Fazit
Sie können dem Journalisten helfen, einen guten Job zu
machen. Das ist die beste Voraussetzung dafür, dass auch Sie Ihren Job
erfolgreich meistern. Ihr Umgang mit Journalisten sollte durch Respekt,
Ehrlichkeit und Fairness geprägt sein. Bauen Sie durch kontinuierliche,
zielgerichtete, journalistisch aufbereitete Informationen ein
Vertrauensverhältnis auf. Dann können Sie auch einmal nachfragen, wenn ein
Bericht nicht erschienen ist. So erfahren Sie, wo Sie Ihre Pressearbeit
vielleicht noch verbessern könnten.