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Fachartikel, 16.09.2011
Public Relations (PR)
Was eine wirkungsvolle Imagebroschüre ausmacht
Die Imagebroschüre ist die Visitenkarte jedes Unternehmens. Sie ist oft der erste intensivere Kontakt zum Kunden. Grund genug, sich intensiver mit diesem zentralen PR-Instrument zu beschäftigen.

Bevor Sie an die Umsetzung gehen, sollten Sie diese Fragen beantworten:

1. Wen will ich mit der Imagebroschüre erreichen? Endverbraucher? Geschäftskunden?
2. Was will ich meinen Lesern bzw. Kunden mitteilen?
3. Welchen Nutzen, den ich den Kunden biete, möchte ich durch die Broschüre vermitteln?
4. Welche Themen sind wirklich wichtig?

Sind die Kernbotschaften geklärt, sollten Sie an die zentralen praktischen Fragen gehen:

1. Woher kommen die Texte bzw. wer schreibt sie?
2. Welche Bilder werden zur Illustration eingesetzt?

Entwickeln Sie ein möglichst konkretes Bild von Ihrem idealen Leser: Alter, Geschlecht, Einkommen, Beruf, Lebensweise … Manche Werber geben ihrer idealen Zielperson sogar Namen. Machen Sie sich bewusst, welche Wirkung Ihre Broschüre auf diese Person haben soll.

Was soll er nach der Lektüre tun: Soll er Mitglied in Ihrem Verein werden, eine Probestunde in Ihrem Fitnessstudio machen, ein Gespräch mit einem Ihrer Außendienstmitarbeiter vereinbaren etc.? Wenn Sie all das wissen, können Sie an die Detailplanung gehen. Behalten Sie die Antworten auf die Fragen dabei immer ganz fest im Blick.

Aufbau der Imagebroschüre: Klar, strukturiert und übersichtlich

Nehmen Sie sich Zeit, um eine Struktur zu entwickeln. Machen Sie einen Seitenaufriss und verteilen Sie die Inhalte und Themen auf die Seiten. Packen Sie nicht zu viel auf die Seiten – weder textlich noch inhaltlich.

Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Themen:

  • Ihre Geschäftsfelder,
  • Ihre Produkte,
  • Ihre Dienstleistungen,
  • Ihre Services,
  • Ihre Arbeitsweise,
  • der Nutzen für den Kunden,
  • Ihre Auszeichnungen,
  • Ihr Engagement.

Die Titelseite: Ziehen Sie die Leser rein

Auf den Titel gehören der Name Ihres Unternehmens und Ihr Firmenlogo. Außerdem sollte den Titel ein ausdrucksstarkes Foto schmücken. Es sollte als Eyecatcher dienen, symbolischer Ausdruck Ihres Leistungsspektrums sein und Ihre Unternehmenswelt widerspiegeln. Zugleich können Sie sich durch das Foto von anderen Broschüren abheben und den Kunden anregen, genau hier zuzugreifen.

Die 2. Umschlagseite (U 2): Wecken Sie Neugier

Auf dieser Seite ist Platz für einen einstimmenden Überblick. Das kann beispielsweise eine Karte mit Ihren Standorten sein. Das können auch Bilder Ihrer Produkte sein, Ihr Mission Statement oder das Inhaltsverzeichnis. Auf alle Fälle sollte die Seite sehr großzügig gestaltet sein und noch viel weiße Fläche aufweisen. Alles andere würde den Leser „erschlagen“.

Der Innenteil: Fesseln Sie die Leser

Auf die erste Seite des Innenteils, d. h. auf die Seite 3, gehört das wichtigste Thema, und zwar aus der Perspektive des Lesers, nicht aus derjenigen des Unternehmens. Nutzen Sie das Interesse der Leser. Denn noch ist er ganz bei Ihnen. Machen Sie deutlich: „Es lohnt sich, die Broschüre zu lesen. Die Zeit, die Sie mit der Lektüre dieser Seiten verbringen, ist gut investierte Zeit.“

Sie können auf dieser ersten Seite auch den Firmengründer, Vorstandsvorsitzenden oder Geschäftsführer zu Wort kommen lassen. Achten Sie hier aber bitte unbedingt darauf, dass er die Leser nicht durch Allerweltsweisheiten oder Selbstbeweihräucherung vergrault.

Ergänzen Sie den Text um ein sympathisches Foto. Denken Sie auch an die handschriftliche Unterschrift unter dem Text. Auf den folgenden Seiten werden dann die Produkte und Leistungen vorgestellt. Behalten Sie dabei immer den Nutzen für den Kunden im Blick. Durch eine Vorstellung Ihres Engagements und Ihrer Auszeichnungen bekommt Ihr Unternehmen ein Profil.

Die 3. Umschlagseite (U 3): Bieten Sie Service

Da auch der U 3 wie allen Umschlagseiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, sollten Sie auch hier zentrale Informationen präsentieren: Das können die Öffnungszeiten Ihres Unternehmens sein oder eine Anfahrtsskizze. Lassen Sie hier ebenso viel weißen „Freiraum“ wie auf der U 2.

Die Rückseite (U 4): Klare Zuordnung zu Ihrem Unternehmen

Drucken Sie auf die äußere Umschlagseite Ihre Kontaktdaten (Post, Telefon, Fax, E-Mail, Web-Adresse) und Ihr Logo. Schließlich sollte die Imagebroschüre auch dann, wenn sie mit dem Titel nach unten liegt, sofort Ihrem Unternehmen zugeordnet werden können.

Ergänzen Sie die Rückseite um einen Barcode fürs Handy. Wird der Barcode mit dem Handy fotografiert, erhält der Kunde vertiefende oder ergänzende Informationen, wie die Öffnungszeiten. Oder er gelangt direkt auf Ihre Website und kann sich dort beispielsweise das neueste Firmenvideo anschauen.

Barcodes wirken modern und innovativ. Daher sollten Sie diesen Weg der Kundenansprache vor allem dann wählen, wenn Sie eine junge Zielgruppe ansprechen. Diese verfügt meist auch über entsprechende Handys mit Kamera, Internetzugang und Barcode-Leser, den man sich übrigens gratis bei Google herunterladen kann.

Der Text: Kurz und griffig

Konzentration auf das Wesentliche ist auch das zentrale Kriterium für die Texte. Niemand möchte mit langen Abhandlungen ermüdet werden. Kleine Texthäppchen passen zum Format der Broschüre und können gut zwischendurch konsumiert werden. Strukturieren Sie den Text durch Abschnitte und Zwischenüberschriften.

Auch Infokästen wirken auflockernd und ziehen die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich. Sie haben Informationen, die grafisch anschaulich dargestellt und transportiert werden können, wie etwa die steigende Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Entwicklungen in der Struktur Ihrer Kunden? Dann lassen Sie die Grafik sprechen, statt viele Worte durch eine textliche Darstellung zu verlieren.

Die Gestaltung: Übersichtlich und eindrucksvoll

Das äußere Erscheinungsbild sollte Ihrem Corporate Design entsprechen. Verwenden Sie Ihre Hausfarben und Ihre Hausschrift. Bleiben Sie in der Bilderwelt Ihres Corporate Designs. Sparen Sie nicht an den Bildern. Schlechte Qualität rächt sich. Denn sie wird auf die Qualität Ihrer Leistungen und Produkte übertragen.

Nutzen Sie vielmehr die Chance, durch ausdrucksstarke Fotos Emotionen zu wecken und Ihrem Unternehmen ein unverwechselbares Image zu geben. Bevorzugen Sie großformatige Fotos, die ruhig auch mal eine halbe oder eine ganze Seite in Anspruch nehmen können. Vermeiden Sie dagegen briefmarkengroße Bildchen.

Nutzen Sie die Bildunterschriften, um zusätzliche Informationen zu transportieren. Ebenfalls negativ wirkt es, wenn die Seiten überladen sind – zu viel Text, zu viele Bilder oder andere Gestaltungselemente. Lassen Sie viel Freiraum und weiße Fläche auf den Seiten. Das ist angenehm fürs Auge und wirkt großzügig und souverän.

Hochwertige Ausstattung

Wählen Sie ein stabiles und griffiges Papier. Oft ist der – unbewusste – haptische Eindruck mitentscheidend für den Gesamteindruck des Produkts. Während für einen Katalog gern Hochglanzpapier genommen wird, ist für eine Imagebroschüre matt gestrichenes Papier geeigneter. Gerade bei einer dünneren Broschüre sollte das Papier mindestens 135, besser 150 Gramm schwer sein.

Tipp: Als Formate für die Imagebroschüre bieten sich DIN A4, DIN A5 oder auch DIN lang an. Denken Sie aber immer daran, dass Sie die Imagebroschüre auch verschicken werden. Die Wahl des Formats hat – spürbare – Auswirkungen auf die Portokosten. Geben Sie daher in jedem Fall einem Standardformat den Vorzug.

Sieben häufige Fehler bei Imagebroschüren

  1. Inhaltsleere Grußworte der Geschäftsführung: Eine sinnfreie Selbstdarstellung der Geschäftsführung oder des Vorstands hat in einer Imagebroschüre nichts verloren.
  2. Ausführliche Darstellung der Unternehmensgeschichte: Die Leser wollen wissen, was aktuell passiert. Einige Eckdaten aus der Geschichte des Unternehmens genügen.
  3. Bleiwüsten: Lange Texte ermüden bzw. werden erst gar nicht gelesen.
  4. Selbstbeweihräucherung: Natürlich dürfen Sie von Ihren Erfolgen und Qualitäten berichten. Vermeiden Sie aber unbelegte Lobhudelei.
  5. Rechtschreibfehler: Fehler in Grammatik und Rechtschreibung vermitteln das Gefühl, dass die Broschüre nachlässig erstellt wurde – ein Eindruck, der schnell auf das ganze Unternehmen übertragen wird. Überlassen Sie daher das Lektorat einem Profi.
  6. Schlechte Fotos: Die Anforderungen an die Bildqualität sind mit den technischen Möglichkeiten gestiegen.
  7. Schlechte Papier- und Druckqualität: Billiges Papier und ein schlampiger Druck sind äußere Zeichen schlechter Qualität. Auch diese negative Assoziation wird auf Ihr ganzes Unternehmen und seine Produkte übertragen.

Fazit

Natürlich geht es bei einer Imagebroschüre darum, Ihr Unternehmen von seiner besten Seite zu präsentieren. Daher dürfen Sie hierin Ihr Alleinstellungsmerkmal hervorheben und Ihr Leistungsprofil betonen. Doch vergessen Sie darüber nicht, dass der Leser erkennen sollte, was Ihr Unternehmen für ihn leisten kann. Machen Sie über Ihre Leistungen deutlich, welchen Nutzen der Leser davon hat, wenn er die Produkte und Dienstleistungen Ihres Unternehmens in Anspruch nimmt.

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