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Fachartikel, 17.06.2009
Mitarbeiterführung
So motivieren Sie Mitarbeiter, Fehler abzustellen
Wenn Mitarbeiter immer alles richtig machen oder zumindest Fehlverhalten nach dem ersten Feedback abstellen, fällt die Mitarbeiterführung deutlich leichter. Was aber, wenn dem nicht der Fall ist und bei einem Mitarbeiter Fehler oder Negativ-Verhaltensweisen zur Gewohnheit werden? In diesem Fall hilft nur, bei Ihrem Mitarbeiter einen Lernprozess in Gang zu setzen.
Einer Ihrer Mitarbeiter hat die unangenehme Angewohnheit, bei einer Reparatur immer wieder wichtige Teile zu vergessen. Unter Druck verliert er schnell die Übersicht, handelt zu voreilig und unüberlegt und muss so immer wieder Wege doppelt und dreifach zurücklegen. Aber wie können Sie sein Verhalten ändern?

Die Antwort ist ganz einfach: überhaupt nicht! Nur der Mitarbeiter selbst kann sein Verhalten ändern. Denn Gewohnheiten sind das Ergebnis eines mehr oder weniger langen und intensiven Lernprozesses. Entsprechend können wir sie nur durch einen erneuten Lernprozess auch wieder ändern.

So läuft ein Lernprozess ab

Am Anfang eines Lernprozesses steht ein bewusstes oder auch unbewusstes Verhalten. Danach werden die folgenden Schritte durchlaufen:

  • Erkennen eines Ergebnisses
  • Verknüpfen von Verhalten und Ergebnis
  • Entscheidung, ob das Ergebnis gewünscht ist oder nicht

Ist das Ergebnis positiv, wird das Verhalten beibehalten und verstärkt. Ist das Ergebnis negativ, wird es verworfen oder verändert. Das am Anfang beschriebene Verhalten Ihres Mitarbeiters ist also nicht „falsch“. Er hat es früher einmal unter Umständen erlernt, die in der aktuellen Situation nicht mehr optimal sind.

Beispiel: Ihr Mitarbeiter war früher bei einer Firma, wo die sofortige Präsenz am Einsatzort an erster Stelle stand. Für diese „Feuerwehrmentalität“ hat Ihr Mitarbeiter immer viel Lob erfahren, die späteren Nachbesserungen wurden kaum registriert. Vielleicht wurden auch nur sehr wenige Werkzeuge oder Ersatzteile benötigt, so dass er sich keine Gedanken darum machen musste, was er mitzunehmen hatte.

Um einen erneuten Lernprozess auszulösen, müssen Sie in folgenden drei Schritten vorgehen:

1. Schritt: Bewusstsein schaffen

Um einen Lernprozess in Gang setzen zu können, muss Ihr Mitarbeiter sich des eigenen Verhaltens und dessen Folgen erst einmal bewusst werden. Dafür bedarf es zwei Voraussetzungen:

  1. Ihr Mitarbeiter muss die negativen Folgen seines Verhaltens erkennen
  2. und er muss dies mit seinem Verhalten verbinden.

Der erste Punkt führt dazu, dass er überhaupt für eine Veränderung motiviert ist. Der zweite Punkt ist notwendig, damit er den richtigen Weg beschreitet.

Beispiel: Fragen Sie Ihren Mitarbeiter, warum er 3-mal ins Lager laufen musste. Er wird Ihnen antworten: „Weil ich noch Werkzeuge brauchte.“ Fragen Sie ihn nun, ob es nicht möglich war, das schon im Vorfeld zu erkennen. Wenn er antwortet: „Ja, aber ich wollte möglichst schnell am Einsatzort sein“, rechnen Sie ihm vor, wie viel Zeit er durch die überflüssigen Wege verloren hat. Durch gezielte Fragen können Sie Ihrem Mitarbeiter das Verhalten bewusst machen. Er wird nun jedes Mal, wenn er wieder so handelt, die negativen Folgen erkennen.

2. Schritt: Den Mitarbeiter zu einer eigenen Lösung motivieren

Maßnahmen, die Ihr Mitarbeiter selbst entwickelt, wirken am nachhaltigsten. Sie können ihn aber auch dabei unterstützen, falls er selbst zu keiner Lösung kommt. Bieten Sie ihm mehrere Alternativen an, die er ausprobieren kann.

Beispiel: Schlagen Sie Ihrem Mitarbeiter vor, dass er sich Listen macht, welche Werkzeuge und Ersatzteile er bei welchem Einsatz benötigt. Bereits die Auseinandersetzung mit den Listen schafft ein größeres Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Verhaltensänderung.

3. Schritt: Die Maßnahmen üben und Feedback geben

Auch das neue Verhalten muss wieder im Unterbewusstsein verankert werden. Nur so kann es das alte Verhalten verdrängen. Dazu ist ständiges Üben notwendig. Machen Sie Ihrem Mitarbeiter auch bewusst, dass das Ergebnis zu Anfang nicht unbedingt sofort besser ausfallen muss. Das bewahrt ihn davor, das neue Verhalten sofort aufgrund des schlechteren Resultates abzulehnen.

Wichtig: Es muss ein Vergleich zwischen dem Ergebnis aus dem alten und dem neuen Verhalten möglich sein. Nur mit diesem Feedback erkennt der Mitarbeiter letztendlich die Wirksamkeit der Maßnahmen und nimmt sie wirklich an. Fällt das Ergebnis zunächst etwas schlechter aus, bessert sich aber spürbar, kann Ihr Mitarbeiter schnell erkennen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sein neues Verhalten ihm selbst zugute kommt.

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