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Fachartikel, 29.04.2010
Kreatives Denken
Die vier Phasen der Ideenfindung
Die Autoren Howard Rheingold (Sozialwissenschaftler) und Willis Harman haben die Berichte großer kreativer Geister untersucht und kamen zu dem Ergebnis: Die Ideenfindung bei großen Erfindern verläuft stets nach einem erstaunlich ähnlichen Ablauf. Hier die verschiedenen Phasen mit Tipps, wie Sie für Geistesblitze und Ideen den Weg frei machen.

Phase 1: Brennstoff sammeln

Entscheidend ist in der Startphase Ihr intensiver Wille, zu einer Lösung zu kommen. Das kann Ihr innerer Antrieb sein oder der Anstoß durch einen Auftraggeber. Je größer der Druck, umso besser. Vielleicht setzen sich Menschen auch deswegen bei manchen Arbeiten durch Aufschieben unter Zeitnot, damit diese Kreativität fördernde Spannung entsteht. Während der Sammelphase („Input“) befassen Sie sich intensiv mit einem Problem. Sie visualisieren mögliche Lösungen, machen sich vertraut mit allen Fakten. Das alles geschieht im normalen Wachbewusstsein mit all Ihren intellektuellen und analytischen Fähigkeiten. Ihr Gehirn arbeitet dabei auf der Frequenz der Betawellen.

simplify-Tipp: Blockieren Sie sich während des Sammelns nicht mit emotionalen Bedenken („Das ist doch alles zu viel“; „Ich bin zu schlecht für diese Aufgabe“). Damit stören Sie die Betawellen des analytischen Denkens.

Phase 2: Hitze erzeugen

Um Ihren gesammelten Brennstoff anzuzünden, müssen Sie durch Reibung Hitze erzeugen. Das kann lange dauern oder auch ganz schnell gehen. Harman und Rheingold bezeichnen das als Inkubation oder „Processing“. Nun sollten Sie die bewusste intensive Beschäftigung ruhen und die Zutaten in Ruhe kochen lassen. Geben Sie Ihrem Unbewussten Zeit, sich mit der Lösung zu befassen. Der Mathematiker Henri Poincaré beschrieb das so: „15 Tage lang mühte ich mich mit dem Problem der Fuchsschen Funktionen ab. Jeden Tag setzte ich mich an meinen Arbeitstisch und probierte zahllose Kombinationen, ohne Ergebnis. Eines Abends trank ich gegen meine Gewohnheit schwarzen Kaffee und konnte nicht schlafen. Ideen stiegen in großen Mengen auf. Bis zum nächsten Morgen hatte ich die Existenz einer Klasse Fuchsscher Funktionen festgestellt.“

simplify-Tipp: Lassen Sie los, gehen Sie spazieren, schlafen oder tagträumen Sie, treiben Sie Sport oder Meditation. All das verringert die Beta-Aktivität Ihres Gehirns und fördert die Alphawellen. Die sorgen dafür, dass Ideen aus dem Unterbewussten ins Wachbewusstsein aufsteigen und damit die 3. Phase einleiten können.

Phase 3: Die Erleuchtung

Hurra, eine Flamme! Wenn Sie genug Material vorbereitet und ausreichend losgelassen haben, greift das Feuer über. „Output“ nennen es die Kreativitätsforscher. Die Eingebung können Sie nicht erzwingen. Oft kommt sie im Traum, in Trancezuständen, im Halbwachzustand vor dem Einschlafen oder beim langsamen Aufwachen. Elias Howe, der Erfinder der Nähmaschine, machte die entscheidende Entdeckung für seine Erfindung in einem Traum. Der Physiker Niels Bohr träumte von einem Planetensystem als Modell für das Atom. Ideen werden als Blitz aus heiterem Himmel beschrieben, als von Gott eingegeben oder aus einer inneren Quelle aufsteigend. Peter Tschaikowski schreibt: „Ich vergesse alles und benehme mich wie ein Verrückter; alles in mir beginnt zu pulsieren und zu zittern; kaum habe ich die Skizze begonnen, folgt ein Gedanke dem anderen.“ Das Gehirn bildet dabei mehr Alpha- und Thetawellen. Theta gibt Zugang zu den Schätzen des Unterbewussten; Alpha ist nötig, um diese Schätze auch bewusst wahrnehmen zu können. Werden Sie gestört, bilden sich hochfrequente Betawellen, und der Kontakt zu den unbewussten Ressourcen reißt ab.

simplify-Tipp: Finden Sie Ihre idealen Bedingungen für die Inspiration. Erinnern Sie sich, wann und wo Sie die besten Ideen hatten. Meist ist es ein Ort oder eine Zeit, wo es kaum äußere Störungen gibt. Mit der richtigen Umgebung können Sie den Einschlag des Blitzes zwar nicht erzwingen, aber doch sehr erleichtern.

Phase 4: Etwas draus machen

Jetzt beginnt die Arbeit: das Feuer am Brennen halten und es nutzen, den Artikel schreiben, das Bild ins Reine zeichnen, das Lied aufschreiben. Dabei wird korrigiert, poliert, verschönert, verändert. „Verification“, Realitätsprüfung, ist der offizielle Ausdruck für Phase 4. Nun ist wieder die Stunde der Betawellen. Sie durchdenken und besprechen Ihre Ideen. Nun muss sich zeigen, ob sie der Wirklichkeit standhalten.

simplify-Tipp: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Idee ohne Verlust aufgeschrieben oder aufgezeichnet wird. 90 % der spontanen Eingebungen verpuffen, weil sie nicht sofort festgehalten werden. Wenn Sie einen Artikel, ein Bild oder eine Musik sofort nach dem Einfall skizzieren, verbessern Sie nicht mehr zu viel daran herum, und lassen Sie auch andere nicht daran feilen. Sonst geht viel vom ursprünglichen Charme Ihrer Eingebung verloren!

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