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Fachartikel, 22.12.2008
Die Notizbuchstrategie – Teil 5
Auf das Mögliche konzentrieren
Wie bei allen Zielen braucht es auch bei der Entwicklung einer authentischen, wirkungsvollen Rhetorik einen Plan, der die Zielerreichung unterstützt. Das heißt: Die definierten Maßnahmen müssen sowohl das Umfeld als auch die eigene Persönlichkeit sowie die eigene Leistungsfähigkeit betreffend realisierbar sein.
Die Zielgerade! In den letzen Wochen haben Sie Ihre Vorstellungen formuliert (Grundsätzliches), Ihre Erfahrungen und Erlebnisse betrachtet (Tatsächliches) und dann die Gemeinsamkeiten wie auch die Widersprüchlichkeiten überprüft. Daraus konnten Sie sich seinen Plan zur Umsetzung machen und Maßnahmen (Erforderliches) festlegen. Jetzt geht es darum, für die geplanten Maßnahmen reale Bedingungen zu schaffen, damit die Umsetzung auch stattfinden kann und nicht als frommer Wunsch verstaubt.

Damit das alles keine Wünsch-dir-was-Veranstaltung bleibt, werden jetzt die Maßnahmen (Erforderliches) nach Eignung und Sinnhaftigkeit überprüft und gefestigt. Die zentrale Frage lautet also: Sind die Maßnahmen auch wirklich real umsetzbar? Bin ich davon überzeugt, dass ich das auch leisten kann und will (Erforderliches).

Um die Bedeutung dieses Schrittes zu veranschaulichen, wurde im letzten Teil (Erforderliches) eine Maßnahme aufgenommen, die sich nicht zur realen Umsetzung eignet. Zur Erinnerung nochmals der vorangehend definierte Maßnahmenkatalog:

  1. Maßnahme: Ich betrachte meinen Vortrag genau und schaue, welche Passagen mir besonders viel Sicherheit gegeben haben. Diese nutze ich, um Fragen und Antworten zu üben.
  2. Maßnahme: Ich überdenke meine Einstellung zu meinen Zuhörern. Wie will ich sie in Zukunft sehen, auch trotz oder wegen meiner schlechten Erfahrung.
  3. Maßnahme: Ich übe die „Genau-Fragen“, um klar zu stellen, dass ich mich nicht testen lasse und um Sicherheit und Souveränität zu erlangen.
  4. Maßnahme: Um in der Frage- und Antwortsituation mehr Sicherheit zu bekommen, werde ich trainieren meine Fähigkeiten wie z.B. Praxisbeispiele, einfache Wortwahl und gute Beschreibungen stärker zu nutzen und Übung darin zu bekommen.
  5. Maßnahme: Ich bereite mich in Zukunft auf die Fragerunde genauer vor und suche auf mögliche Einwände und Fragen gute praxisorientierte Beispiele für meine Antworten. Dabei überprüfe ich auch, welche Fragen ich mit Hilfe meiner Redestruktur beantworten kann – z.B. Verweis auf die jeweilige Passage.
  6. Maßnahme: Die nächste Fragerunde werde ich zeitlich begrenzen und mit einer Struktur führen. 

Betrachtet man die sechs formulierten Maßnahmen genau, wird man erkennen, dass gerade die letzte eine nur scheinbar sinnvolle Maßnahme ist. So klingt sie zwar zunächst vernünftig. Tatsächlich aber ist sie eine Mogelpackung – sie würde, so man sie verfolgt, am Ende nur erneut bestätigen: „Die böse Schwester der Erwartung ist die Enttäuschung!“

Warum? Ob fünf Minuten oder 20 Minuten, das Problem war generell die Unsicherheit in der Fragerunde. Dabei ist unerheblich, wie lange dies dauert, abgesehen von dem Stress und der Qual. Selbst wenn die Zeit verkürzt wird, ist dadurch die Unsicherheit nicht behoben. Doch die Notizbuchstrategie hat auch das berücksichtigt und deshalb hat sie auch das „Eliminieren“ von Notizen zu einem wichtigen Bestandteil gemacht.

Nur echte Chancen nutzen

In dem Feld „Mögliches“ geht es also um Chancenauswertung und Chancennutzung, weil die Notizbuchstrategie zwei Möglichkeitsebenen betrachtet:

  1. M1 = Welche Möglichkeiten habe ich selbst und welche Hilfen und Unterstützungen (Personen) kann ich in Anspruch nehmen?
  2. M2 = Welche Möglichkeiten ergeben sich für mich, wenn mein Vorhaben gelungen ist – Motivation?

Zunächst die M1-Frage: Was kann ich selbst und wie setze ich das um? Hierbei eignen sich die Maßnahmen 1) bis 3) aus unserem Beispiel „Erforderliches“ (vgl. oben) sehr gut. Alle drei Maßnahmen kann der Anwender selbst und in eigener Regie üben. Als Beispiel soll die dritte Maßnahme dienen.

Maßnahme: Ich übe die „Genau-Fragen“, um klarzustellen, dass ich mich nicht testen lasse um Sicherheit und Souveränität zu erlangen.

Formulierungsbeispiel für Mögliches: Immer wenn ich mit einer Aussage konfrontiert werde (auch privat), bei der mir eine spontane Antwort schwer fällt, hinterfrage ich diese.

Übungsbeispiel I:

  • Aussage: „Das ist doch Unsinn!“
  • FRAGE: Was genau ist an meiner Ausführung jetzt unsinnig gewesen?

Übungsbeispiel II:

  • Aussage: „Glauben Sie das wirklich?“
  • FRAGE: Was genau lässt Sie daran zweifeln, dass ich von meiner Ausführung nicht überzeugt bin?

Übungsbeispiel III:

  • Aussage: „Das ist doch viel zu aufwendig“?
  • FRAGE: Was genau ist Ihrer Meinung nach zu aufwendig an meinem Vorschlag?

Diese Übungen sollen den Anwender in die Lage versetzen, seine Sicherheit zu erlangen.

Oft braucht man aber auch Unterstützung und Hilfe - sei es in Form einer Gefälligkeit, Information, einer Begleitung oder es ist nötigt, das gewisse Wissensvoraussetzungen geschaffen werden müssen. Das kann durch ein Seminar, einen Vortrag, Mentor, Freund oder Berater geschehen. Denkt der Anwender an eine bestimmte Person, sollte das auch vorab mit ihr geklärt sein. Die Person sollte sich für das Vorhaben wirklich interessieren und dem unbedingt positiv gegenüberstehen. Kritiker, Miesepeter, Grantler oder Profilneurotiker sind nicht die erste Wahl, eher das Letzte, was dem Anwender passieren sollte. Als Beispiel soll hier die vierte Maßnahme dienen:

Maßnahme: „Um in der Frage- und Antwortsituation mehr Sicherheit zu bekommen, werde ich trainieren meine Fähigkeiten, wie z.B. Praxisbeispiele, einfache Wortwahl und gute Beschreibungen stärker zu nutzen und Übung darin zu bekommen.“

Formulierungsbeispiel für Mögliches: Ich übe die Fragen- und Antwortsituationen mit meinen Freunden und/oder Kollegen. Dazu werde ich Kollegen befragen und bitte mir aus ihrer Erfahrung zu berichten, welche Fragen gestellt werden könnten. Meine bevorzugten Personen sind: Hans Meier und Karsten Müller, die ich als erstes fragen werde. Bis zur KW 45 soll diese erfolgt sein.

Die Reflexionsaussage: Ist das für mich vorstellbar (realistisch)

Den Abschluss bildet dann die Frage: Welche Möglichkeiten ergeben sich für mich, wenn mein Vorhaben gelungen ist – Motivation? Hier darf der Anwender ganz zum Schluss formulieren, wie er sich für seine Schritte, Teilerfolge und Erfolge belohnen möchte. Das muss gar nichts Großes sein. Das kann ein Besuch im Lieblingsrestaurant sein oder eine Kleinigkeit, die man sich ganz persönlich kaufen möchte. Es geht darum, dass der Anwender ein Bewusstsein für seine Erfolge bekommt. Es ist eben nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis einer konsequenten und ehrlichen Auseinandersetzung sowie der disziplinierten Umsetzung.

Fazit

Die Notizbuchstrategie ist ein Arbeitsbuch, was den Anwender unterstützen kann, seine eigene und authentische Rhetorik zu entwickeln, wenn er sich nur genügend Zeit lässt. Sorgfältigkeit und den Mut sich mit sich selbst auseinander zu setzen ist der Schlüssel zum Erfolg. Vielleicht hat der eine oder andere Leser bemerkt, dass die Notizbuchstrategie© auch für andere Themen geeignet ist. Probieren Sie es einfach mal aus.

Um zu den anderen Beiträgen dieser Artikelserie zu gelangen, klicken Sie bitte den jeweilig nachfolgenden Hyperlink:

Die Notizbuchstrategie - Teil 1: Authentische Rhetorik als Schlüssel zum Erfolg
Die Notizbuchstrategie - Teil 2: Das Sudelbuch
Die Notizbuchstrategie - Teil 3: Das Tatsächliche erforschen
Die Notizbuchstrategie - Teil 4: Das für eine authentische Rhetorik Erforderliche

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Publikationshinweis
Einfach gesagt – wenn jeder plötzlich zuhört und versteht: Wie Sie mit Rhetorik Menschen für sich gewinnen und überzeugen

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