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Fachartikel, 22.10.2008
Die Notizbuchstrategie – Teil 2
Das Sudelbuch
Wer Mitmenschen, ob nun im Business oder im Privaten, für Ideen und Vorhaben gewinnen möchte, braucht nicht nur gute Argumente: Er muss auch als Persönlichkeit sein Gegenüber überzeugen, das heißt vor allem Kompetenz und Souveränität ausstrahlen – und dabei jederzeit authentisch wirken. Die Notizbuchstrategie hilft jene Attribute zu entwickeln.
Die ersten Schritte auf dem Weg zu mehr Selbstvertrauen, Authentizität und Souveränität sind denkbar einfach und beginnen mit der Anschaffung zweier Notizbücher: ein großes DIN-A 5 und ein kleineres im Taschenformat. Die Marke spielt keine Rolle, es soll gefallen.

Das kleine Notizbuch ist dazu da, alles festzuhalten, was einem an Einfällen, Ideen oder Gedanken kommt –ohne sich einer Zensur zu unterwerfen. Das Wichtigste ist, dass der Anwender sich von Regeln befreit wie beispielsweise „Schreib sauber, gerade, ordentlich, überleg vorher was du schreibst, streich nichts durch und mal nicht in deinem Buch rum“. Die Notizbuchstrategie (NBS) fordert auf, genau das zu „entlernen“.

Mein eigenes kleines Notizbuch zeige ich nur ungern von innen, denn es ist ein Sudel- oder Schmierbuch. Ich schreibe einfach rein, ohne darauf zu achten, ob es schön ist. Auch über die Formulierung mache ich mir keine Gedanken, ich schreibe so, wie ich es gerade denke. Ob ich auch male? Und ob ich male: Skizzen, Kreise, Wolken usw. Ich nehme keine Rücksicht auf all die erzieherischen Merkmale, die ich mal mitbekommen habe das zumindest nicht in meinem kleinen Buch.

Rituale helfen

Schnell füllt sich das kleine Notizbuch mit den ersten Notizen und der Anwender beginnt seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, oftmals überrascht, was sich so an wertvollen Impulsen ansammelt. Wer sich Rituale schafft, so die Erfahrung, ist disziplinierter und kontinuierlicher in der Erarbeitung der NBS. Deshalb ist es zu empfehlen, sich jeden Tag 20-30 Minuten mit seinem kleinen Notizbuch zu beschäftigen und zu prüfen, welche Gedanken man jetzt in das große Buch bzw. in die Struktur der NBS übernehmen möchte.

Das Grundsätzliche zuerst

Den Anfang bildet das Feld „Grundsätzliches“. Hier wird zu Grunde gelegt, was und wie der Anwender sich sehen will, wenn er seine Aufgabe erfüllt hat. Der Unterschied wird schon in dem ersten Feld der NBS klar, denn sie vertritt keine Methode, sondern setzt sich mit dem Anwender auseinander. Fragt man Teilnehmer am Anfang eines Seminars, was Sie erreichen wollen, kommen immer wieder die gleichen Aussagen. 

  • Ich will selbstsicher werden! 
  • Möchte kompetent wirken! 
  • Will souverän auftreten!

Und nun? Jetzt werden Tricks und Methoden erwartet, die diesen Anschein erwecken sollen und so mündet es oft in einer Art Schauspielerei, die letztendlich, weil sich der Einzelne verbiegen muss, zu noch mehr Unsicherheit führt. Damit es zu keiner Wünsch-dir-was-Veranstaltung wird, fordert die NBS den Anwender auf, gezielter an sein Vorhaben heranzugehen. Zunächst beschreibt er sein Vorhaben (hier die authentische Rhetorik) dann begründet er dies und besinnt sich auf seine Wertevorstellung, die ihm ein sicheres Entscheidungsfundament für später sichert.

Beschreibung
 
Statt, wie oben beschrieben „Ich will selbstsicher werden“ werden andere Formulierungen gewählt. Diese Beispiele sollen hier stellvertretend dienen. a) Allgemein, ein Redner. b) Eine Führungskraft)

  1. Mein Ziel ist, dass man mich als Redner akzeptiert, so wie ich bin, mit allen meinen Eigenschaften und Fähigkeiten. Besonders soll man meinen Praxisbezug akzeptieren und meine damit verbundene einfache Ausdrucksweise
  2. Meine Absicht ist, dass ich als Führungskraft in meinen Reden und Anweisungen mehr Nachhaltigkeit und Klarheit erreiche, dass meine Position (inhaltlich) auf Verständnis stößt und ich meine Mitarbeiter damit motiviere.

Begründung

  1. Ich habe sehr viel Erfahrung und kann unterscheiden, was in der Praxis wirklich funktioniert und was nicht. Deshalb will ich mich nicht dem allgemeinen Besprechungsstil unterordnen, sondern mich trauen meine Einwände vorzubringen, weil ich weiß, dass sie für den Erfolg meiner Abteilung wichtig sind.
  2. Ich will nicht, dass meine Anweisungen abgenickt werden, weil ich weiß, dass dies nicht immer den Erfolg sichert. Allerdings will ich auch keine Diskussionen, die sich vom eigentlichen Thema abwenden.

Besinnung

  1. Als Grundlage will ich für mein Handeln folgende Werte definieren: Alles was ich tue, soll der Sache dienen und mit Ehrlichkeit und Fairness bedacht sein. Mein Handeln und Denken soll von dem Gedanken geprägt sein „Was du nicht willst, das man dir tu, das füge keinem andern zu“.
  2. Die wichtigsten Werte sollen für mich sein: Verlange nichts von anderen, was du nicht bereit bist selbst zu tun. Erkenne die Persönlichkeit des anderen an, suche seine Stärken und fördere sie. Sei ehrlich und sage immer ohne Umschweife, was der wahre Hintergrund für mein Handeln ist.

Entscheidend ist, dass der Anwender sich Zeit nimmt und in ganzen Sätzen schreibt. Das Feld „Grundsätzliches“ bildet die Grundlage für die Veränderung. Das heißt, alles was jetzt im Weiteren beschlossen wird, muss der Überprüfung auf das Grundsätzliche standhalten. Somit hat das Feld „Grundsätzliches“ neben einer Beschreibung des Solls auch eine Kontrollfunktion.

Lesen Sie im dritten Teil zur Notizbuchstrategie, wie Sie das Erlebte und Erfahrene reflektieren, zu neuen Erkenntnissen über sich selbst gelangen und die Voraussetzungen schaffen, um sich von dem, wie Sie derzeit sind, Schritt für Schritt zu dem zu entwickeln, wie Sie sein wollen. Um zu den anderen Beiträgen dieser Artikelserie zu gelangen, klicken Sie bitte den jeweilig nachfolgenden Hyperlink:

Die Notizbuchstrategie - Teil 1: Authentische Rhetorik als Schlüssel zum Erfolg
Die Notizbuchstrategie - Teil 3: Das Tatsächliche erforschen
Die Notizbuchstrategie - Teil 4: Das für eine authentische Rhetorik Erforderliche
Die Notizbuchstrategie - Teil 5: Auf das Mögliche konzentrieren

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Publikationshinweis
Einfach gesagt – wenn jeder plötzlich zuhört und versteht: Wie Sie mit Rhetorik Menschen für sich gewinnen und überzeugen

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