Fünf Übungen für einen achtsame Führungsalltag
Bei der achtsamen Führung Ihrer eigenen Person werden Sie vor eine Reihe von Aufgaben gestellt. Jede Aufgabe stellt einen Schritt auf dem Weg der Achtsamkeit dar. Alle Schritte sind miteinander verbunden und jeder Schritt wirkt sich auf alle anderen aus. Bei jeder Aufgabe sollten Sie sich zweierlei bewusst machen:
1. Übung: Lernen Sie, in der Gegenwart zu stehen
Dann üben Sie sich darin, Ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Lassen Sie sich ganz auf Ihre Mitarbeiter ein. Zeigen Sie ihnen, dass Sie im Umgang mit ihnen uneingeschränkt präsent, aufmerksam und zugewandt sind. Lösen Sie sich für einen Augenblick von Ihrer Neigung, das Sagen zu haben, und seien Sie „ganz Ohr“.
2. Übung: Lernen Sie wahrzunehmen, ohne zu werten
Dann üben Sie sich darin, sich so wahrzunehmen, wie Sie sind. Stellen Sie Ihre Bewertungen zurück, lassen Sie Ihre Vorurteile los. Sie lassen sich weder von Aggressionen noch Ängsten vereinnahmen. Bringen Sie im Gespräch mit Ihren Mitarbeitern eine wohlwollende und förderliche Haltung zum Ausdruck. Setzen Sie alles daran, geringschätzige und verletzende Aussagen zu vermeiden. Wenn Sie lernen, sich innerlich zu akzeptieren, wird es Ihnen möglich, Ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu erweitern und zu vertiefen.
3. Übung: Lernen Sie Maß und Mitte
Dann üben Sie sich darin, mit Ihren Mitarbeitern maßvoll umzugehen. Konzentrieren Sie sich im Gespräch mit ihnen auf das Wesentliche. Machen Sie begründete Aussagen und zerreden Sie nichts. Sagen Sie nichts Unwahres und vermeiden Sie Übertreibungen. Vertreten Sie als Führungskraft Ihre Machtposition deutlich und zugleich behutsam. Achten Sie darauf, Ihre Grenzen nicht zu überschreiten. Machen Sie sich Ihre Schritte stets bewusst, treffen Sie Entscheidungen mit Bedacht, und setzen Sie Ziele, die für Ihre Mitarbeiter erreichbar sind.
4. Übung: Lernen Sie flexibles Festhalten und Loslassen
Dann üben Sie sich darin, in Situationen großer geistiger Herausforderung und psychischer Konfrontation vergleichsweise ruhig und gelassen zu bleiben. Nehmen Sie aufkommende Spannungen und Schwierigkeiten aufmerksam wahr und bringen Sie sie zur Sprache. Bemühen Sie sich in der konstruktiven Auseinandersetzung mit Ihren Mitarbeitern um eine Klärung von Problemen. Lassen Sie sich von Ihrem Verstand leiten, und stützen Sie sich auf Ihre Fähigkeit, Spannungen und Emotionen loszulassen.
5. Übung: Lernen Sie, mitfühlend zu sein
Dann üben Sie sich darin, eine innere Verbindung zu Ihren Mitarbeitern aufzubauen. Zeigen Sie echtes Interesse an ihren Belangen. Versuchen Sie, ihre Situation zu verstehen. Bemühen Sie sich, sich in die Lage des jeweiligen Mitarbeiters hineinzuversetzen, und zeigen Sie gegebenenfalls einfühlsames Verständnis für seine Schwierigkeiten. Ermutigen Sie ihn dazu, Änderungsmöglichkeiten zu entwickeln, und bieten Sie ihm Ihre Unterstützung an.
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