Damit ist doch der Vorgang des Einkaufens unter der Berücksichtigung des Preis- Leistungsverhältnisses schon beschrieben. Leider entspricht dieses vor Ort und in der Realität kleiner und mittelständischer Betriebe, die über ein Einkaufsvolumen von mehreren Millionen € verfügen, durchaus nicht dem Standard. Hier hört man immer noch, dass man keine Zeit und keinen Anlass habe, nach neuen Beschaffungsquellen zu suchen und die Technik sowieso vorschreibt, wo der Einkauf zu bestellen habe.
Wenn wir da wieder zu dem Beispiel unserer Familie zurückkehren, würde das im übertragenen Sinn bedeuten, dass der Partner und oder die Kinder der Mutter vorschreiben, was sie zu kaufen habe. Würde die Einkäuferin der Familie diesem Beispiel folgen, wäre das Haushaltsbudget in vielen Fällen wahrscheinlich schon vor Monatsende ausgeschöpft.
Warum reicht dieser simple Vergleich, um verständlich zu machen, was besser einkaufen bedeutet? Ganz einfach: Besser und damit erfolgreich einkaufen fängt immer bei der Beschreibung des Produktes oder der Leistung an, die ausgeschrieben werden soll. Um so besser der Einkauf bereits an dieser Stelle mit der Technik, dem Vertrieb, der Fertigung und der Qualitätssicherung zusammen arbeitet, desto eher besteht die Chance ein Ergebnis zu erreichen, das innerhalb der geplanten Kosten oder gar darunter liegt.
Damit nicht immer alles auf den Einkauf geschoben wird, sollte man den Satz eher anders herum formulieren: Umso besser der Vertrieb, die Technik, die Fertigung und die Qualitätssicherung mit dem Einkauf zusammenarbeiten, desto eher besteht die Chance ein sehr gutes Ergebnis zu erreichen.
Da dieser Prozess der Zusammenarbeit in vielen Unternehmen nicht von alleine beginnt, besteht hier die Aufgabenstellung seitens der Unternehmensführung diesen Prozess anzuschieben und dauerhaft zu fordern und zu fördern.
Wozu Lehrgänge und Schulungen dann gut sind, wird sich manch ein Unternehmer jetzt wieder fragen. Sie sind auf jeden Fall immer dann schlecht, wenn das Gelernte vom „Einkäufer“ als wirksam und umsetzbar wahrgenommen wird, dieser aber nach wenigen Tagen oder Wochen erkennen muss, dass ihm in seinem Unternehmen keiner folgen wird.
Was lernen wir daraus? Schicken sie ihre Einkäufer, ihre Techniker, ihre Verkäufer zuerst gemeinsam auf eine Schulung. So entsteht ein „Wir-Gefühl“. Und: Sorgen Sie für optimale Ablaufprozesse und verbessern Sie Ihre interne Kommunikation im Unternehmen. Damit hätten sie dann den ersten und wichtigsten Schritt bereits getan.