Da, wie die jüngste Vergangenheit eindrucksvoll gezeigt hat, eine florierende Wirtschaft ohne Zeitarbeit nicht mehr denkbar ist, weil Unternehmen Zeitarbeit nicht nur bei stark schwankender, sondern auch bei stabiler Konjunktur eindeutig als flexible, dauerhafte Ressource nutzen, hat die Branche über diese veränderte Situation keinen Grund ins Klagelied mit einzustimmen. Im Gegenteil, forciert doch das Fachkräftedefizit den Trend zu neuen Formen der Personalplanung und Personalentwicklung und sorgt für eine zunehmende Differenzierung des Dienstleistungsspektrums der heutigen Arbeitswelt. Weniger zur Abarbeitung von Produktionsspitzen oder Personalausfällen bzw. zur simplen Jobvermittlung, jedoch mehr als modernes Instrument einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik kann Zeitarbeit deshalb weiter florieren, und Beweise dafür vorlegen, dass von der professionellen Beschaffung des Personals auf dem freien Arbeitsmarkt oder bei Personaldienstleistern der Erfolg eines Unternehmens in hohem Maße mit abhängt, umgekehrt mangelnde Identifikation und Motivation diesen torpedieren.
Modernen Kundenunternehmen auf hohem Niveau sozial verantwortliche und zugleich wirtschaftlich machbare Personallösungen zu offerieren, damit diese mit einer wirksamen Personalarbeit durch vorausschauende Planung und Anpassung des Personalbestandes auf wechselnde Markt- und Wettbewerbssituationen zeitgemäß und effizient reagieren können. In diesem partnerschaftlichen Kunden orientieren Handeln liegt die Zukunft der Zeitarbeit.
In dieser Perspektive angesiedelt eröffnen sich neue Geschäftsfelder, die der Branche über den wirtschaftlichen Erfolg hinaus auch verstärkt gesellschaftliche Anerkennung zuteil werden lassen. Zeitarbeit geschätzt und verwendet als Innovationshebel bei Veränderungsprozessen auf dem Arbeitsmarkt statt wie noch allzu häufig in der Öffentlichkeit als billiges Personalzuliefergeschäft verschrien, oder so von leider immer noch grasenden schwarzen Schafen der Branche missbraucht. Darin dürfte das Potential für einen Imagewandel liegen, der der gesamten Branche zu Nutze kommen wird und den noch anhaltenden Boom weiter befördern kann.
Durch die Schaffung und Förderung flexibler Beschäftigungsformen unterstützt Zeitarbeit unternehmerisches Handeln, dass sich den demographischen Herausforderungen der nächsten Jahre und dem zunehmend globalen Wettbewerb stellt. An dieser Entwicklung zu arbeiten, darin liegt die entscheidende Zukunftsaufgabe.
Zur Bewältigung dieser benötigen die Zeitarbeitsunternehmen schon in der Gegenwart qualifizierte, gut ausgebildete, kompetent kommunizierende Mitarbeiter und Führungskräfte, die auf kommende Herausforderungen adäquat antworten können. Der neue Berufsausbildungsgang zum/r Personaldienstleistungskaufmann/-frau, der just in diesen Tagen anläuft, wird dafür wertvolle Dienste leisten und die Qualität der Zeitarbeitsunternehmen weiter forcieren. Der Einsatz qualifizierter, verlässlicher Fachkräfte, die ihr Handwerkszeug beherrschen und über Schlüsselfähigkeiten verfügen, sind zunehmend maßgeblich für den erfolgreichen Umgang mit Kunden und Unternehmen.
Ein anderer Schwerpunkt zielt auf die Verbesserung der Arbeits- und Rahmenbedingungen für das externe Personal. Immer mehr Firmen suchen immer höher qualifizierte Mitarbeiter, und dies immer mehr über Zeitarbeitsunternehmen. Und dies bei immer weniger qualifiziertem Personal- und Fachkräftebestand. Diese Tatsache umschreibt den Umstand des Wettbewerbs um Talente, der in vielen Branchen längst harter Alltag ist. Doch nur wenn sie durch die entsprechende Investition in ihre Mitarbeiter ein wertvolles Produkt auf dem Markt anbieten, können Zeitarbeitsfirmen im Wettbewerb um die besten Kräfte attraktive Arbeitgeber sein. Dies verlangt innovative, kreative Ideen und deren praktische Umsetzung durch fachlich kompetente praxisnahe Personalabteilungen sowie spezialisierte Personaldienstleister.
Parallel zum sich stetig deutlicher abzeichnenden Trend zur Auslagerung des Personalbereichs können und müssen sich Zeitarbeitsunternehmen mehr und mehr zu Full-Service-Personaldienstleistern entwickeln. Es genügt aber nicht, wie in der Praxis noch allzu oft angewandt, einfach ins Firmenportfolio Full-Service schlicht hinein zu schreiben.
Wer so etwas offeriert, sollte sich darin auch auskennen. Onsite-Management, Outsourcing oder Personalvermittlung sind schöne Worte für interessante Geschäftsfelder, deren Praktizieren Können und Beherrschung voraussetzt.
Nur wer auch in deren Sinne mitdenkt und handelt, kann für Menschen und Unternehmen, mit denen er Umsatz generieren will, attraktiv sein.
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