Leistungsabhängige variable Vergütungsbestandteile existieren in vielen Formen. Dazu gehören Prämien, Bonus, Tantieme, Provision oder auch eine Erfolgsbeteiligung. Jedes Modell muss individuell gestaltet werden, um optimal wirken zu können. Eine an klaren Zielen orientierte Vergütung ist an den Erfolg des Unternehmens und die Performance der Mitarbeiter oder Mitarbeiterteams gekoppelt. Meist wird die variable Vergütung an die Erfüllung von festgelegten Zielen geknüpft. Sämtliche Messgrößen sind so objektiv, plausibel und transparent zu wählen, dass sie die jeweiligen Ziele exakt widerspiegeln. Wenn die Mitarbeiter scheinbare Anreize als willkürlich und nicht nachvollziehbar ablehnen, werden aus Chancen schnell unkalkulierbare Risiken. Es ist daher zu klären, für welche Bereiche und Funktionsgruppen die Qualität einer erfüllten Aufgabe, der Grad der Zielerreichung bzw. das Erreichen von angestrebten betrieblichen Messwerten tatsächlich als Leistungsindikatoren herangezogen werden können.
Zu den Vergütungsbestandteilen kommen neben der Grundvergütung kurz- bzw. langfristige Incentives, Nebenleistungen oder auch Anteilszahlungen zur betrieblichen Altersversorgung. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen von vorgesehenen Maßnahmen müssen kalkuliert werden. Zu klären ist dabei immer, wie Unternehmens- und Mitarbeiterinteressen angemessen berücksichtigt werden können. Dies kann auch eine stärkere Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmensgewinn und -kapital leisten. Mitarbeiterbeteiligung in deutschen Betrieben ist aber immer noch selten. Nur rund zehn Prozent aller Betriebe beteiligen ihre Mitarbeiter am Gewinn, lediglich zwei am Kapital. Von Beteiligungsmodellen profitieren vor allem qualifizierte Arbeitnehmer. Mitarbeiter in kleinen Betrieben werden seltener an Gewinn und Kapital beteiligt als solche in großen Unternehmen.
In der Zeitarbeitsbranche sind variable Gehaltsbestandteile wie Prämien oder Bonuszahlungen für Arbeit auf Erfolgsbasis noch nicht die Regel. Immer noch erhalten viele Vertriebsmitarbeiter einen Teil oder sogar ihr gesamtes Honorar unabhängig von der erfolgreichen Arbeit für ihren Aufwand. Die Entlohnung der Mitarbeiter erfolgt nach den zwischen dem Bundesverband Zeitarbeit und der DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit geschlossenen Branchentarifverträgen. Daneben finden diverse Betriebsvereinbarungen Anwendung, um die Einkommensstrukturen und Sozialleistungen der Mitarbeiter der Zeitarbeitsunternehmen abzusichern.
Das Vorkommen variabler Vergütung wie auch das Gehaltsniveau in Unternehmen ist in Deutschland stark von den drei Faktoren Unternehmensgröße, Region sowie der Branche beeinflusst. In manchen Branchen wie Beratung, Pharma oder auch bei Banken ist variable Vergütung weit verbreitet, werden große Teile des Gehalts an der persönlichen Leistung ausgerichtet. Auch ein modernes Vertriebsgehalt setzt sich oft aus mehreren Bauteilen zusammen.
Auf der Ebene Geschäftsführer in Wirtschaftsunternehmen in Industrie und Handel ist leistungsabhängige Zusatzvergütung heute Standard, liegt der Anteil der Empfänger einer variablen Vergütung derzeit bei rund 90 Prozent. Gehaltserhöhungen werden fast ausschließlich im Erfolgsfall in Form von Prämien gewährt.
Beschränkte sich flexible Vergütung früher auf Führungskräfte sowie Marketing- und Vertriebsmitarbeiter mit unmittelbarer Umsatzverantwortung, werden zunehmend auch andere Positionen, etwa solche, die Termineinhaltung oder Kundenzufriedenheit bearbeiten, leistungs- und erfolgsabhängig mit Bonifikation oder Prämien entlohnt.
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