Sicherlich haben sich die Mitarbeiter in den Hotels, Tankstellen, Behörden und Geschäften nicht extra für mich angestrengt. Nein: ICH habe den Unterschied gemacht. Ich habe hingeschaut, habe wahrgenommen, Dankeschön gesagt, gelächelt. Ich fand Dutzende von Service-Oasen in der angeblichen Dienstleistungswüste. Und auch in diesen Wochen schaue ich ganz bewusst auf positive Nachrichten.
Ein Film von Rainer-Werner Fassbinder bringt es auf den Punkt: „Angst essen Seele auf“, Angst lähmt. Dies ist wissenschaftlich vielfach belegt. Angst ist keine „deutsche Krankheit“ mehr allein, Angst beherrscht die Welt. Wir brauchen darum vermehrt positive Nachrichten. Wir müssen sie uns selbst suchen und finden. Die Krise ist da, ja. Aber wir brauchen Kraft, körperliche und vor allem seelisch-geistige, um aktiv aus dem Tal herauszukommen.
So hat es gerade dieser Tage besondere Wirkung, wenn Unternehmer und Manager ihre Mitarbeiter dabei erwischen, wie sie etwas richtig machen, und sie loben. Konkret: Der Vertriebsleiter lobt den Verkäufer, der einen Auftrag geholt hat, auch dann, wenn er nicht so groß ausfällt wie ursprünglich erwartet. Der größere Auftrag kommt bestimmt hinterher. Oder: Die Führungskraft ermuntert ihre Mitarbeiter, die den Kunden hervorragenden Service bieten. Wichtig ist immer, auch die positive Seite der Medaille zu sehen.