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Fachartikel, 09.11.2012
Social Media Marketing
Das Handwerkszeug für gute Social Media-Texte
"Firma X auf der Messe Y" - so oder ähnlich präsentieren sich viele Social Media-Auftritte. Kurzum: Der übliche PR-Einheitsbrei wird etwas „eingedampft“. Wirkungsvolle Social Media-Texte folgen jedoch anderen Regeln. Hier ein kleiner Leitfaden, wie Social Media-taugliche Inhalte entstehen.
Ob vor dem leeren Papier oder vor dem flimmernden Bildschirm: Wir sitzen davor und sind ratlos. „Was um Himmels willen schreibe ich denn jetzt bloß?“, denken wir.

System entwickeln – die Kreativität wachkitzeln

Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Komponisten, Designer – alle warten öfter auf den Musenkuss, als ihnen lieb ist. Also sind wir in bester Gesellschaft. Mit ein paar Tricks werden Sie Herr oder Herrin Ihrer vermeintlichen Leere.

Erst checken Sie Ihre Ausgangssituation. Fragen Sie sich:
  • Was sind die Wünsche und Bedürfnisse meiner Zielgruppe?
  • Was biete ich und warum?
  • Was ist besonders an meinem Angebot? (USP)
  • Wie beschreibe ich das?
  • Was sollen andere über mich wissen?
  • Was möchte ich in puncto Geben und Nehmen bieten?
Befragen Sie Freunde, Familie, Kollegen, Kunden, Geschäftspartner – deren Meinung ist wichtig. Antworten und Ideen sammeln Sie im Brainstorming. Mehr Inspiration bekommen Sie auf den Seiten der Konkurrenz, auf Reisen, in Magazinen und Filmen. Das beweist einmal mehr: On- und offline gehören

Ideen ordnen

So legen Sie sich einen kleinen Themenpool an. Dann geht’s ans Sortieren – mit der Methode, die Ihnen zusagt:
  • Tabelle – Themen nebeneinanderstellen
  • Mindmapping – Strukturen und Zusammenhänge visualisieren

Nehmen wir an, Sie haben ein Café mit kulturinteressierten Kunden aller Altersgruppen, Familien und Singles.

Gute Ideen:

  • neue Produkte vorstellen, (Fotos, beschreiben)
  • Fotos vom Lokal, von Kunden (um Erlaubnis fragen!)
  • Sonderaktionen wie Familienrabatt oder Geburtstagskinder
Besondere Termine:
  • Rezepte/Anleitungen, (via Webseite). Zum Beispiel Weihnachten: Kekse, Sommer: Gelee, Ostern: Eier bemalen
  • Special Events
  • Meinungsumfragen
Erst mal nicht (vielleicht später):
  • Wissenswertes aus der Branche, von anderen Seiten, Fachblog lesen
  • Bestimmungen, gesetzliche Vorschriften
  • Preise
Einen Redaktionsplan erarbeiten

Nun verteilen Sie Ihre Themen aufs Jahr – auf Papier, in Excel, als Tabelle in Word oder in einer Kalenderdatei. Dabei gehen Sie so vor: Zuerst setzen Sie Meilensteine zu einem Jubiläum/Jahrestag, zu Feiertagen oder besonderen Ereignissen (Stadtfest, Sommerferien …). Dann überlegen Sie, was Sie einmal pro Woche als Thema der Woche posten könnten. Ein paar Posts haben Sie zum Start parat, andere kommen später hinzu. Dann haben Sie reichlich Platz für spontane Ideen! Manche Posts ergeben sich aus aktuellen Ereignissen oder aus Ihrer persönlichen Situation heraus:
  • ein nettes Fundstück von einer anderen Seite (Link setzen)
  • eine Umfrage unter Ihren Kontakten (formlos oder als spezielle Statusmeldung/Mitteilung)
  • ein Bild vom Sonnenuntergang vor Ihrem Haus/Laden/Büro mit einem Feierabendgruß
  • ein Zitat, das zu Ihrem Thema passt
Umsetzung organisieren

Social Media macht man nicht mit links. Planung, Administration und Kundenbetreuung kosten Zeit. Sie müssen sich über Neuentwicklungen der Portale informieren, auf Kundenfragen nahtlos reagieren und ein Monitoring durchführen. Nach dem Motto „Nur kein Schnee von gestern!“ checken Sie regelmäßig Kontaktdaten und entfernen Ballast. Aktualität spielt im Web eine zentrale Rolle. Wenn Besucher merken, dass Ihre Einträge überholt sind, „sehen“ Sie sie wahrscheinlich nie wieder.

In einem Stundenplan tragen Sie feste (auf Ihre Portale abgestimmte) Termine für Ihre Social-Media-Aktivitäten ein. Haben Sie keine Zeit dafür? Dann engagieren Sie einen Social-Media-Manager. Ab und zu tauschen Sie sich gemeinsam aus, damit Sie wissen, was auf Ihren Seiten los ist.

Sorgen Sie dafür, dass er oder sie von Ihnen die Materialien und Informationen bekommt, um Ihr Business sehr gut zu vertreten. Haben Sie verschiedene Konten? Dann helfen Ihnen Tools wie HootSuite, Gremln oder Bottlenose. Grundlegende Informationen zu solchen Social-Media-Dashboards finden Sie im MittelstandsWiki unter http://bit.ly/NmBxNE.

Den Stil entwickeln, die Schreibe üben

Social Media wird im Sekundentakt konsumiert. Wer als Besucher einer Seite nicht auf einen Blick erkennt, was Sache ist, verlässt sie zügig. Gute Social-Media-Texte wecken Emotionen, sprechen die Leser (direkt) an. Sie drücken einen Gedanken aus, fragen, kritisieren oder weisen auf etwas hin.
Storytelling – Unterhaltung trifft Marketing

Geschichten zu erzählen ist eine bewährte Marketingstrategie, denn sie weckt Emotionen (denken Sie an das Porsche-Beispiel). Damit können Sie bewirken, dass Ihr Fan oder Follower auf Ihren Beitrag reagiert, etwa mit einem Kommentar. Die kürzeste Story ist nur ein Wort lang.

Die 140-Zeichen-Tweets von Florian Meimberg sind die hohe Kunst des Miniatur-Storytellings. Mit etwas Übung lernen Sie, die Essenz eines Inhalts zu finden und unterhaltsam zu präsentieren.

Aktiv sein: Verbalstil macht munter


Wir haben in der Schule gelernt, Passivkonstruktionen möglichst zu vermeiden. Das gilt erst recht im Social Web: Mit Liken, Plussen, Re-tweeten, Kommentieren und Teilen sollen Ihre Leser aktiv handeln – tun Sie’s ebenso. Verbalstil und Aktivkonstruktionen wecken positive Assoziationen, spiegeln Tatkraft wider. Die Sätze wirken frischer, sind leichter verständlich und oft kürzer – so spricht man im „echten“ Leben. Dagegen ist der Nominalstil unschöne „Hauptwörterei“ (duden.de, http://bit.ly/NI25YV). Sprachguru Wolf Schneider forderte lange vor Social Media: „Nominalkonstruktionen zerschlagen!“ (Schneider, 1995, Seite 94). Wenigstens sollte man es versuchen – leider verfallen auch Profischreiber immer mal wieder dieser Stilkrankheit.

Fragezeichen vermeiden – Ich versteh’ nur Bahnhof

Ihr Beitrag soll gelesen und verstanden werden? Dann vermeiden Sie Fachbegriffe, Fremdwörter und Abkürzungen. Richtschnur ist die allgemeine Verständlichkeit des Textes und er muss zu Ihnen beziehungsweise Ihrem Unternehmen passen. Um Fremdwörter zu reduzieren, nutzen Sie die Online-Seiten von Duden, Ponds oder Langenscheidt. Oder klassisch: mit einem Fremdwörterlexikon – aber bitte ein aktuelles!

Aus der Online-Texter-Werkzeugkiste

Nachfolgend verrate ich Ihnen einige „Utensilien“ aus meiner sprachlichen Werkzeugkiste. Damit können Sie Ihre Beiträge sprachlich aufpolieren. Vielleicht kreieren Sie einen witzigen Slogan? Oder Sie reinem ein paar Zeilen, jonglieren mit Synonymen, basteln ein Rätsel oder setzen ein Zitat ein. Bitte nehmen Sie diese Helferlein als Quellen der Inspiration. Damit herumzuspielen, öffnet in den kleinen grauen Zellen unbekannte Türen.
Sorgfältige Planung erleichtert das Organisieren Ihrer Social-Media-Aktivitäten. Zwischen fest geplanten Posts streuen Sie spontane Beiträge ein, zum Beispiel zu aktuellen Themen. Erzählen Sie kleine Geschichten, sprechen Sie Ihre Leser emotional an – egal, wie lang Ihr Beitrag ist. Die meisten Leser scannen Social-Media-Seiten im Sekundentakt. Deshalb schreiben Sie Ihre Posts im Aktivstil, frei von Worthülsen, mit wenig Fachjargon oder kryptischen Abkürzungen. Reimspiele, Slogans, passende Synonyme oder kleine Zitate geben Ihrem Beitrag zusätzlichen Pfiff. So halten Sie Fans und Follower bei Laune.
QUERVERWEIS
Publikation
Texten fürs Social Web: Das Handbuch für Social-Media-Texter
Anschaulich und praxisorientiert zeigt die Social Media Managerin Florine Calleen in diesem Buch, was im geschäftlichen Umgang mit Social Media wichtig ist und wie lesenswerte Inhalte für diverse facebook, twitter & co. texten.
weitere Informationen
ZUM AUTOR
Über Florine Calleen
BusinessVillage GmbH
Florine Calleen war Journalistin, Rätselredakteurin, Deutschlehrerin und Lektorin. Seit 2010 ist sie selbstständige Texterin und Social-Media-Managerin (IHK) mit dem Fokus auf PR.
BusinessVillage GmbH
Reinhäuser Landstrasse 22
37083 Göttingen

+49-551-2099100
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