Selbständigmachen durch Übernahme eines bestehenden Unternehmens – immer mehr Existenzgründer gehen diesen Weg.
Experten schätzen, dass in den nächsten fünf Jahren fast vier von zehn übergabereifen Betrieben an Nachfolger außerhalb der Eigentümerfamilie übergeben werden.
Ein Schritt, der Chancen, aber auch Risiken birgt. Wie diese Herausforderung gemeistert werden kann, darüber informieren die Industrie- und Handelskammern (IHKs) am 1. Juni in einer bundesweiten Aktion.
Denn von einer bequemen "Gründung im gemachten Nest" kann bei einer Unternehmensübernahme keine Rede sein. Ohne sorgfältige Prüfung der Firma und einen durchdachten Übergabefahrplan kann das "Unternehmen Nachfolge" schnell scheitern.
Zudem muss sich der oder die "Neue" bei Kunden, Zulieferern und Mitarbeitern erst einmal ein Standing erwerben. Oft sind auch einschneidende strategische Entscheidungen nötig, die gerade in bestehenden Strukturen starke Führungsqualitäten erfordern.
Unter dem Motto "Unternehmensnachfolge - Gründung im gemachten Nest?" führen am 1. Juni insgesamt 65 IHKs einen Veranstaltungstag zum Thema durch. Ausgewiesene Experten und Unternehmer, die bereits Erfahrung mit der Nachfolge gesammelt haben, beraten dabei Existenzgründer, die einen bestehenden Chefsessel übernehmen wollen.
Informationen zum Veranstaltungstag finden Gründer in der Rubrik "Unternehmensgründung" und direkt bei ihrer IHK vor Ort.
Das wachsende Interesse an der Unternehmensübernahme zeigt auch die Vermittlungsstatistik von "Change/Chance", der Internet-Unternehmensbörse der Kammern: Im vergangenen Jahr fanden über diese Plattform 1.465 Existenzgründer den Einstieg in ein bestehendes Unternehmen, 46 Prozent mehr als 2003. Mittlerweile inseriert fast jeder vierte übergabereife Betrieb, der einen externen Nachfolger sucht, in Change/Chance.