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Fachartikel, 25.07.2008
Gesundheitsförderung
Wie PC-Arbeit nicht allzu sehr belastet
Jeder, der länger am PC sitzt, kennt das Problem, dass sich nach einiger Zeit die Nacken- und Rückenmuskulatur verkrampfen. Hinzu kommt: Die PC-Arbeit belastet unsere Augen – mit der Folge: sie werden müde und es fällt uns immer schwerer, uns zu konzentrieren. Um diesen Belastungen entgegen zu wirken, hat eine Bausparkasse zur betrieblichen Gesundheitsförderung bestimmte Regelungen und Maßnahmen implementiert.
Wenn wir längere Zeit konzentriert am PC gearbeitet haben, spüren wir: Unsere Nacken-, Hals-, und Rückenmuskulatur ist verspannt. Unsere Augen brennen und wir spüren leichten Kopfschmerz. Und das obwohl unser Arbeitsplatz nach den neusten ergonomischen Erkenntnissen ausgestattet ist, und auf dem Schreibtisch ein strahlungsarmer Bildschirm steht.

Mit solchen Beschwerden kämpfen viele Büroarbeiter – vor allem solche, die eher administrative Aufgaben wahrnehmen wie beispielsweise am PC Bestell- und Kundendaten zu erfassen. Im Gegensatz zu den Mitarbeitern, die Führungs- oder Projektverantwortung tragen, können sie nicht regelmäßig aufstehen und zu einer Besprechung mit Mitarbeitern oder Kollegen eilen. Sie arbeiten vielmehr oft Stunde um Stunde am Bildschirm vor sich hin – auch weil in den modernen Büros „viele Tätigkeiten entfallen, die früher für eine gewisse Abwechslung und ein Mindestmaß an Bewegung sorgten“, wie Ole Petersen, Chef der Fit im job AG, Winterthur (CH), erläutert. – wie zum Beispiel mal schnell einen Brief kopieren und eintüten oder eine Akte aus dem Schrank holen. So findet heute in vielen modernen Büros nicht nur die Kommunikation weitgehend online statt, auch die Arbeitsunterlagen werden digital gespeichert.

Eine weitere Problemgruppe sind die Mitarbeiter in den Callcenter bzw. Kundenservicecenter, die heutzutage mit dem Telefonhöhrer am Ohr den Kunden bedienen und zeitgleich Kundendaten in ihren PC eingeben müssen. Ein entspanntes Sitzen ist da schwerlich möglich.

Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung alleine reicht nicht

Entsprechend belastend ist ihre Arbeit – sowohl psychisch als auch physisch. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall hat dies erkannt und reagiert. So gibt es zum Beispiel in ihrem kurz KUC genannten Kundencenter nur elektrisch, also per Knopfdruck höhenverstellbare Schreibtische. An diesen können Mitarbeiter auch im Stehen arbeiten. „Denn wenn die Schreibtische nur mechanisch verstellbar sind, dann werden sie selten verstellt.“ Diese Erfahrung hat Jürgen Ley, Projektleiter Gesundheitsmanagement bei Schwäbisch Hall, gesammelt. Der Mensch ist eben auch bequem.

Doch selbst die perfekteste Büroeinrichtung und -ausstattung kann die durch das viele Sitzen und die permanente Bildschirmarbeit verursachten Belastungen nur reduzieren. Aus diesem Grund gibt es Bildschirmarbeiter spezielle Schutzbestimmungen. Laut Bildschirmarbeitsverordnung muss „die tägliche Arbeit an Bildschirmgeräten regelmäßig durch andere Tätigkeiten oder Pausen unterbrochen werden“ – zusätzlichen bezahlten Pausen neben den rechtlich vorgeschriebenen Ruhepausen wie der Mittagspause.

Dieser Vorgabe trägt Schwäbisch Hall dadurch Rechnung, dass jeder KUC-Mitarbeiter pro Stunde Telefondienst zehn Minuten sein Headset absetzen und seinen Arbeitsplatz verlassen kann – beispielsweise um einen Ruheraum aufzusuchen, der wegen seiner Form und Farbe auch „Osterei“ genannt wird. Solche Kurzpausen tragen laut Michael Treixler, geschäftsführender Gesellschafter des Präventionsspezialisten SKOLAmed, Königswinter, „zur zwischenzeitlichen Entspannung bei, sofern die Mitarbeiter die Pausen adäquat nutzen“. Sie verhindern aber nicht, dass immer wieder Verspannungen entstehen, wenn Mitarbeiter Stunde um Stunde und Tag für Tag am Bildschirm sitzen. Entsprechend wichtig sei es, betonen die Präventionsspezialisten Treixler und Petersen einmütig, dass die Bildschirmarbeiter Übungen beherrschen, um während kurzer Aktivpausen ihre Muskulatur zu lockern – zum Beispiel zwischen zwei Telefonaten.

Auch die Augen werden schwer belastet

Eine weitere Schwachstelle sind zudem die Augen. Unter anderem ein Grund: Bildschirmarbeiter blicken zumeist auf eine Fläche, die von hinten beleuchtet wird – also mehr oder weniger direkt in eine Lichtquelle. Hierfür ist das menschliche Auge aber nicht gebaut. „Das merkt jeder, der versuchsweise mal in eine Deckenlampe blickt. Nach kurzer Zeit schmerzen die Augen“, erläutert Lückheide.

Beim Arbeiten am Bildschirm blicken wir zudem längere Zeit aus weitgehend derselben Entfernung – meist 50 bis 60 Zentimetern – auf dieselbe Fläche. Das ermüdet die Ziliarmuskel, die dafür sorgen, dass sich die Linsen in unseren Augen jeweils so wölben, dass wir Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen scharf wahrnehmen.

Hinzu kommt: Durch das Starren auf den Bildschirm reduziert sich unser Lidschlag. Dieser aber verschafft den Augen einen Moment Dunkelheit, befeuchtet sie und bringt Erholung. Der Lidschlag wäscht überdies auch Staubpartikel von der Hornhautoberfläche. Im Rahmen der Bildschirmarbeit ist dies besonders wichtig, weil die Monitore nicht nur Staub anziehen, sondern auch abstoßen, der in unsere Augen dringt.

Spezielles Augentraining für die Mitarbeiter

Da das menschliche Auge beim Arbeiten am Bildschirm stärker belastet ist als beim normalen Sehen, entschied Schwäbisch Hall 2005, als das Unternehmen im Kundencenter das papierlose Büro einführte: Alle Mitarbeiter müssen ein Augentraining abolsovieren. Dort erläutert ihnen Trainerin Amala S. Köhler, wie das Auge funktioniert und warum es auf die Bildschirmarbeit empfindlich reagiert. Sie trainiert mit den Mitarbeitern zudem das Entspannen der Muskulatur und das Entlasten der Augen. Die Übungen sind zwar meist einfach, dennoch aber wirkungsvoll. Hierzu zwei Beispiele:

Ein Indiz für das Ermüden der Ziliarmuskel durch das Starren auf den Bildschirm ist: Wir nehmen näher oder entfernter liegende Dinge nur noch verschwommen wahr. Dies können wir vermeiden, indem wir bei der Bildschirmarbeit zwischenzeitlich immer mal wieder abwechselnd auf einen Gegenstand im Nahbereich und einen weiter entfernten Gegenstand schauen, und unsere Augen sozusagen zwischen ihnen hin und her pendeln lassen.

Eine andere Übung ist das Palmieren – das heißt, das Legen unserer Handballen auf die geschlossenen Augen. Das machen wir zuweilen automatisch, wenn unsere Augen schmerzen. Tun wir dies regelmäßig ein, zwei Minuten, entspannt auch dies unsere Augen. Auch ein gezieltes Gähnen ist sinnvoll. Denn hierbei schießt Tränenflüssigkeit in unsere Augen.

Wasser und Karotten für die Augen

Bildschirmarbeiter sollten viel trinken. Auch dies vermittelt Amala S. Köhler den Schwäbisch Hall-Mitarbeitern in dem Training. In der Regel genügt Wasser. Darüber hinaus besonders zu empfehlen: Ab und zu ein Glas Karottensaft, denn Karottensaft enthält viel Vitamin A. Dieses benötigen unsere Augen, um das so genannte Sehpurpur zu bilden. Das brauchen wiederum die Sehzellen auf der Netzhaut, um ihre Funktion zu erfüllen. Die Mär vom Hasen, der keine Brille benötigt, weil er viele Karotten isst, sei Jürgen Ley zufolge daher gar nicht so absurd, wie sie erscheint – nur dass sie eher auf Bildschirmarbeiter zutrifft als auf Hasen.

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