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Fachartikel, 01.10.2008
Förderung älterer Arbeitnehmer
Geistige Fitness mit PFIFF
Ältere Arbeitnehmer können im betrieblichen Alltag genauso gut mithalten wie jüngere – vorausgesetzt sie bleiben geistig fit. Ein Pilotprojekt, genannt PFIFF, hat jetzt erforscht, wie Unternehmen die geistige Fitness fördern können.
Computer, Internet und Co. haben in den vergangenen Jahrzehnten so manchen Arbeitsplatz auf den Kopf gestellt – und die Mitarbeiter dazu. Permanentes Lernen war und ist angesagt. Für Jüngere ist das an sich kein Problem. Die Generation iPod zeigt sich aufgeschlossen gegenüber neuen technischen Gadgets. Aber was ist mit den Älteren? Sie stehen nicht unbedingt in dem Ruf, jede Neuerung gerne mitzumachen. Man kann jedoch auf die „Best Ager“ nicht verzichten, denn der Nachwuchs macht sich demografisch bedingt in den kommenden Jahren rar:

Schon im Jahr 2010 wird jede dritte Arbeitskraft über 50 Jahre alt sein.

Also bleibt den Firmen letztlich nichts anderes übrig, als sich rechtzeitig um die geistige Fitness ihrer älteren Mitarbeiter zu kümmern. Dabei werden sie nicht allein gelassen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat ein mit 240.000 Euro gefördertes Projekt angestoßen. Es untersucht, wie man die intellektuellen Fähigkeiten eines Menschen möglichst bis ins hohe Alter erhält.

Wissenschaftlich begleitet wird das „Programm zur Förderung und zum Erhalt intellektueller Fähigkeiten für ältere Arbeitnehmer“ (PFIFF) vom Lehrstuhl für Industrial Sales Engineering der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und vom Institut für Arbeitsphysiologie der Universität Dortmund. Praktische Erfahrungen werden im Bochumer Werk der Adam Opel AG gesammelt.

Dort hatten sich 80 Freiwillige aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und verschiedenen Alters zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter wurden dann in zwei Gruppen geteilt – Ältere und Jüngere. Die Versuchsteilnehmer mussten standardisierte Tests absolvieren, mit denen ihre Motorik, ihr Reaktionsvermögen und ihre Fähigkeit zum logischen Denken gecheckt wurden.

Dabei kam heraus, dass die Silberlocken den Greenhorns in einigen Bereichen überlegen waren – z.B. bei der sogenannten kristallinen Intelligenz, der Fähigkeit, Wissen und Erfahrungen weiterzuvermitteln. In anderen Punkten dagegen – etwa beim Reaktionstest – musste sich die 50-plus-Generation dem Nachwuchs geschlagen geben. Alles in allem waren die Unterschiede zwischen Jung und Alt jedoch gar nicht so groß, wie man ursprünglich angenommen hatte.

Aus den Ergebnissen der Tests haben die Wissenschaftler u.a. ein Konzept entwickelt, wie Betriebe mit einfachen Maßnahmen die kognitive Leistungsfähigkeit ihrer Beschäftigten fördern können. Die Gesellschaft für Gehirntraining e.V. (GfG) hat – in einem zweiten Schritt – ein an die spezifische Situation im Bochumer Opelwerk angepasstes „Mentales Aktivierungstraining“ entwickelt.

Soll heißen: Die Mitarbeiter werden darauf getrimmt, sich neuen Situationen anzupassen und Probleme zu lösen. Im Grunde genommen geht es bei dem Training um verschiedene Formen des Gehirnjoggings. So müssen die Probanden aus einem längeren Wort (z.B. „Sonnenschein“) mehrere Worte bilden (Sonne, Ei, Schein, Sein) oder Zahlenreihen logisch fortsetzen (z.B. Sudoku).

Am Ende des Trainings, das in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss, sollen die älteren Beschäftigten besser auf Veränderungen der Arbeitswelt reagieren können als bisher. Das Projekt stieß bei Opel auf eine durchweg positive Resonanz – Mitarbeiter, Betriebsrat und Management ziehen an einem Strang.

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