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WHO: Mangelnde Beachtung, lückenhafte Diagnosen, inadäquate Behandlung

(PM) Kiel, 17.04.2013 - Die Weltgesundheitsorganisation und die globale Kampagne gegen Kopfschmerzen „Lifting the burden“ haben im Jahr 2011 einen Atlas über die Verbreitung von Kopfschmerzerkrankungen und Ressourcen zur Versorgung publiziert. Die Hauptbotschaften dieser Schlüsselpublikation der WHO zum Thema Migräne und Kopfschmerzen beschreiben die gegenwärtige defizitäre Versorgungssituation und die notwendigen Schritte zur zeitgemäßen Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Kopfschmerzerkrankungen:

- Kopfschmerzerkrankungen sind weltweit sehr weit verbreitet und schwer behindernd. Trotzdem werden sie in Gesundheitssystemen nicht adäquat wahrgenommen, werden lückenhaft diagnostiziert und inadäquat behandelt;
- Nur eine Minderheit der Menschen die an Kopfschmerzerkrankungen leiden, wird professionell adäquat diagnostiziert und zielgerecht behandelt. Je geringer das Einkommen ist, umso häufiger erfolgen inadäquate Diagnosen;
- Behandlungsleitlinien werden in 55% der Länder routinemäßig eingesetzt. In Ländern mit niedrigerem durchschnittlichem Einkommen werden sie noch weniger genutzt;
- Obwohl es eine große Spannweite von Arzneimittel gibt, die gegen Kopfschmerzen effektiv eingesetzt werden können, sind unabhängig von dem Prokopf-Einkommen adäquate Arzneimittel zur Behandlung nicht verfügbar und es entsteht dadurch eine Barriere für eine zeitgemäße Versorgung;
- In der Ausbildung von Medizinstudenten werden weltweit nur 4 Stunden für Kopfschmerzerkrankungen gewidmet. Eine mangelnde Ausbildung wird als Schlüsselproblem für die spätere adäquate Versorgung von Kopfschmerzerkrankungen angesehen;
- Obwohl Kopfschmerzerkrankungen mit zeitgemäßen Möglichkeiten diagnostiziert und gelindert werden können, besteht aufgrund der mangelnden Ressourcennutzung eine schwere individuelle Belastung für die Kopfschmerzerkrankten sowie eine Belastung für die Gesellschaft. Diese Situation besteht sinnlos trotz Behandlungsmöglichkeiten;
- Die finanziellen Auswirkungen für den einzelnen Betroffenen sowie für die Gesellschaft aufgrund von reduzierter Produktivität sind außerordentlich hoch.

Vorschläge für eine verbesserte Versorgungslandschaft schließen ein:

- Eine bessere professionelle Aus-, Weiter- und Fortbildung ist die wichtigste Maßnahme, um die Versorgung von Kopfschmerzerkrankungen zu verbessern;
- Ein Drittel der Länder weltweit empfiehlt eine verbesserte Organisation und Koordination der Versorgungslandschaft für Kopfschmerzen;
- In Anbetracht der sehr hohen indirekten Kosten von Kopfschmerzerkrankungen ist ein größeres ökonomisches Investment in die Gesundheitsversorgung von Kopfschmerzerkrankungen erforderlich. Diese Maßnahme kann insgesamt zudem kostensparend wirksam sein.

Quelle

Organization WWH (2011) Lifting the burden: Atlas of headache disorders and resources in the world. World Health Organization, Genf: www.who.int/mental_health/management/atlas_headache_disorders/en/index.html
Download: www.who.int/mental_health/management/who_atlas_headache_disorders.pdf
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Die Schmerzklinik Kiel wurde als wissenschaftliches Modellprojekt 1997 gegründet und beschritt mit dem Beginn der Patientenversorgung 1998 neue Wege in der Schmerztherapie. Der Behandlungsschwerpunkt zielt auf chronische neurologische ...
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