VOLLTEXTSUCHE
Fachartikel, 15.04.2010
Selbständigkeit
Franchising mit geringem Eigenkapital?
Selbstständigkeit zum Nulltarif gibt es nicht – auch nicht im Franchising. Franchise-Systeme, die einen Einstieg mit geringem Eigenkapital versprechen, müssen zwar nicht unseriös sein. Jedoch gibt ein Reihe Dinge zu beachten, wenn man einen seriösen Franchise-Geber sucht.

Informiert man sich über verschiedene Franchise-Systeme und deren Anforderungen an potentielle Franchise-Nehmer, wird man schnell feststellen, dass die Erwartungen bezüglich des einzubringenden Eigenkapitals stark differieren. Doch warum ist das so? Will man sich zum Beispiel mit einem namhaften Systemgastronom selbstständig machen, so erwarten den Existenzgründer hohe Investitionskosten und auch ein beachtlicher Betrag Eigenkapital wird vorausgesetzt. Der Markenname, das Marketing und die gesamte Einrichtung und Logistik müssen schließlich finanziert werden.

Was Existenzgründer mit geringem Eigenkapital freuen dürfte: Es geht auch anders. Denn Systeme, deren Franchise-Partner im Home Office am eigenen Computer und mit Außenterminen arbeiten, haben logischerweise geringere Investitionen zu tätigen und können somit auch mit einem geringen Eigenkapital einsteigen. An den genannten Beispielen wird deutlich, warum die Höhe des erforderlichen Eigenkapitals zwischen den einzelnen Systemen so stark differiert.

Seriöses Unternehmen oder gefährliche Falle?

Meist langt gesunder Menschenverstand und eine nicht übertriebene Skepsis, die Existenzgründer vor finanziellen Desastern bewahren. Wie bereits erwähnt, kostet eine Gründung in der Gastronomie oder im Einzelhandel insgesamt mehr als eine Gründung mit Heimarbeit. Natürlich ist das erforderliche Eigenkapital ein „No“ oder „Go“ Kriterium für Gründer, es sollte aber nicht alleine diese wichtige Entscheidung beeinflussen.

Zu beachten ist auch die gesamte Investitionssumme, die Einstiegsgebühr und die laufenden Franchise-Gebühren. Besonders im letzten Punkt zählt nicht „weniger ist mehr“: Denn von den Franchise-Gebühren wird ja die Franchise-Zentrale, die wiederum die Franchise-Nehmer betreut, finanziert. Auch Werbung und Weiterbildungen werden von den laufenden Kosten gedeckt. Erhebt also ein Franchise-Geber keine oder nur eine sehr geringe Franchise-Gebühr, ist Vorsicht und Nachfragen angebracht. 

Vorsicht ist zudem geboten, wenn ein Franchise-Geber mit dem Versprechen, man benötige kein Eigenkapital, wirbt, gleichzeitig aber ein Geheimnis darum macht, wie hoch die Gesamtinvestition wird oder wie hoch die laufenden Kosten sind. Hier können sich versteckte Kosten auftun. Ein seriöser Franchise-Geber wird schnell seine finanziellen Erwartungen sowie seine Leistungen offen darlegen, da er an einer langfristigen Partnerschaft interessiert ist. Ein erfolgloser Franchise-Nehmer schadet einem Franchise-System eher, als dass es ihm irgendeinen Nutzen bringen würde.

Wie errechnet man sein Eigenkapital?

Auch eine Gründung als Franchise-Nehmer verlangt gewisse Rücklagen. Man darf nicht aus den Augen verlieren, dass man auch als Franchise-Nehmer selbstständiger Unternehmer und dementsprechend haftbar ist. Einen Überblick über sein eigenes, tatsächlich vorhandenes Kapital sollte also auch im Interesse des Existenzgründers sein. Doch wie errechnet man sein Eigenkapital?

Errechnet wird das Vermögen in dem man die Summen von Bar- und Kontovermögen, Beteiligungen, Aktien, Kapital- und Lebensversicherungen, Bau- und Sparverträge und Immobilien addiert. Von dieser Summe müssen dann Kredite, Darlehen und Hypotheken wieder abgezogen werden. Diese so errechnete Summe stellt das reale Eigenkapital dar.

Je höher das Eigenkapital eines Existenzgründers ist, umso besser sind seine Konditionen bei Verhandlungen mit Banken und anderen Kreditgebern. Zu beachten ist auch, dass der künftige Franchise-Geber die Bonität seiner Bewerber überprüft. Man sollte auch im eigenen Interesse in diesem Punkt ehrlich sein. Bestehende Bonitätsprobleme können auch dazu führen, dass keine neuen Kredite aufgenommen werden können und so eine Gründung ausgeschlossen wird.

Es bleibt festzuhalten, dass generell auch eine Existenzgründung mit geringem Eigenkapital möglich ist. Besonders wenn man einen starken Partner, den Franchise-Geber, hat, der die Franchise-Nehmer mit seinem Know-how und einer etablierten Marke unterstützt. Wer allerdings noch Schulden zu begleichen hat bzw. gar kein nennenswertes Eigenkapital aufbringen kann, sollte sein Gründungsvorhaben noch ein paar Jahre zu verschieben, um dann mit besseren Konditionen in die Selbstständigkeit starten können.

SERVICETIPP
Online-Forum
Kostenloser Online-Franchise-Ratgeber
Kostenloses Franchise-Online-Forum mit vielfältigem Fachwissen, rechtlichen Hilfestellungen, Checklisten, Glossar, Literatur und Experten rund um das Thema Franchising.
zum Franchise-Ratgeber
ZUM AUTOR
Über Steffen Kessler
FranchisePORTAL GmbH
Steffen Kessler ist Leiter für OM und Innovationsmanagement bei der FranchisePORTAL GmbH mit Sitz in Lohmar (NRW). Die FranchisePORTAL GmbH ist Betreiber und Herausgeber mehrerer Portale und Publikationen zum Thema Franchising, darunter die ...
FranchisePORTAL GmbH
Heidestr. 30a
53797 Lohmar

+49-2241-25509-0
WEITERE ARTIKEL DIESES AUTORS
Franchise
Schon rein zahlenmäßig gibt es deutlich mehr Franchisenehmer als Franchisegeber. Auch der größte ... mehr

ANDERE ARTIKEL AUS DIESEM RESSORT
SUCHE
Volltextsuche





Profisuche
Anzeige
PRESSEFORUM MITTELSTAND
Pressedienst
LETZTE UNTERNEHMENSMELDUNGEN
Anzeige
BRANCHENVERZEICHNIS
Branchenverzeichnis
Kostenlose Corporate Showrooms inklusive Pressefach
Kostenloser Online-Dienst mit hochwertigen Corporate Showrooms (Microsites) - jetzt recherchieren und eintragen! Weitere Infos/kostenlos eintragen
EINTRÄGE
PR-DIENSTLEISTERVERZEICHNIS
PR-Dienstleisterverzeichnis
Kostenlos als PR-Agentur/-Dienstleister eintragen
Kostenfreies Verzeichnis für PR-Agenturen und sonstige PR-Dienstleister mit umfangreichen Microsites (inkl. Kunden-Pressefächern). zum PR-Dienstleisterverzeichnis
BUSINESS-SERVICES
© novo per motio KG