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Fachartikel, 14.06.2007
Sekt oder Selters
Der Kampf am Arbeitsmarkt um Fach- und Führungskräfte
Die Wirtschaft boomt und dürstet immer mehr nach Fach- und Führungskräften. Speziell bei Stellenausschreibungen für hoch qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter wird es für die Unternehmen zunehmend schwieriger, passende Kandidaten zu finden. Der Kampf um die Talente und High Potentials hat begonnen. Wer auf dem freien Arbeitsmarkt nicht fündig wird, der sucht sein Glück im Abwerben.
Der zunehmende Fachkräftemangel hemmt das Wirtschaftswachstum empfindlich. Schenkt man Prognosen des Berlin-Institut Glauben, sind die Zukunftsaussichten mehr als beunruhigend: So werden sich die Fach- und Führungskräfte bis zum Jahr 2015 auf dem heutigen Niveau halten und dann drastisch abnehmen. Schweizer Führungskräfte starten ihre berufliche Laufbahn in der Regel über die klassische Berufslehre. Der Anteil der Uni-Abgänger ist in der Schweiz viel tiefer als in Deutschland. Die Zeiten, in denen man sich von der KV-Lehre über die Jahre bis ins Topmanagement hocharbeiten konnte, sind vorbei. In Toppositionen wird heute ein Uni-Abschluss vorausgesetzt.

Das eigene Wissen kontinuierlich zu erweitern und seine Fähigkeiten weiterzuentwickeln wird immer mehr zur Pflicht. Die Fähigkeit und Bereitschaft lebenslang zu lernen werden heute erwartet. Neugier und Disziplin sind dabei unentbehrliche Qualifikationen, um sich neues Wissen zu erschließen. Der wichtigste Rohstoff der Zukunft heißt Bildung. Obwohl lebenslanges Lernen seit Jahren propagiert wird, hat „die durchschnittlich für Weiterbildungskurse aufgewendete Zeit zwischen 1996 und 2003 von 67 auf 60 Stunden abgenommen.“ Es gilt, ein Lebensunternehmer zu werden, sprich ein Mensch, der seine Karriere pflegt und das Optimum aus seinen Möglichkeiten herausholt. Die strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt zeichnen sich in allen westlichen Ländern durch folgende Trendentwicklungen aus:

  1. Durch eine Verlagerung einfacher, repetitiver Tätigkeiten ins günstigere Ausland.
  2. Durch eine Verlagerung der Beschäftigung von den gewerblich-industriellen Tätigkeiten hin zu den Dienstleistungsberufen.

Diese Entwicklungen erhöhen die Nachfrage nach Höherqualifizierten zusätzlich. Die Kompetenzen der Mitarbeiter als strategisches Potenzial werden nicht ausreichend erkannt und entwickelt. Ein Umdenken ist nötig. Westeuropa braucht eine Bildungs- und Arbeitspolitik 50+, denn im Jahr 2030 wird jede dritte Erwerbsperson über 50 Jahre alt sein.

Die in den 90er Jahren gestiegene Zahl der Frühpensionierungen war eher ein Ausdruck des Versuchs, einen notwendig gewordenen Personalabbau möglichst sozialverträglich zu gestalten. Es braucht die Wertschätzung und Anerkennung für Erfahrungswissen. Das Verständnis, dass die Arbeitnehmer ungleicher werden, je älter sie sind, ist die Grundlage für die individuelle Beurteilung. Mitarbeiter bis ins Alter leistungsfähig zu halten und eine attraktive Arbeitswelt zu schaffen, sind notwendige Voraussetzungen, um Mitarbeiter zu finden und zu halten.

Die meisten Menschen im Alter 50+ blicken auf gute Jahre zurück. Sie haben anderen bereits viel gegeben. Oft wird das Älterwerden aber von einem großen Druck begleitet, der durch die jüngere Konkurrenz verursacht wird. Der Arbeitsplatz wird unsicherer, da jüngere Arbeitskräfte billiger und zudem oft leistungsenergischer sind (zumindest bis zum ersten Burn-out).

Die eigene Karriere definieren

Sie können Ihre Chancen nur nutzen, wenn Sie zuvor genau überlegen, wohin Sie eigentlich wollen. Einige werden alles tun, um ihr Ziel zu erreichen, egal ob das mit Orts- oder Jobwechseln verbunden ist. Andere wissen genau, warum sie kündigen, sich weiterbilden oder Auslandserfahrungen sammeln. Diese Menschen verlassen sich oft auf ihre eigene Urteilskraft. Sie verlieren den „roten Faden“ nicht, doch dies setzt voraus, die persönlichen Leitmotive erst einmal zu finden. Außerberufliche Fähigkeiten und Hobbys, spezielle Kenntnisse und Vorlieben geben zusammen mit dem Lebenslauf oft ein klares, stimmiges Gesamtbild.

Unternehmerisches Denken und Flexibilität

Es ist heute ziemlich unwahrscheinlich, dass Sie Ihr Leben lang in ein und demselben Beruf tätig sein werden. Viel wahrscheinlicher ist, dass Sie mehrmals vor einem Neuanfang stehen. In der zweiten Lebenshälfte gelten dafür spezielle Gesetze. Ganz ohne Krisen wird Ihre Laufbahn nicht verlaufen. Die veränderte Situation gilt es anzunehmen und nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Adäquate Gesprächspartner und eine ausgeglichene Life-Balance vereinfachen das Finden von neuen Lösungen. Einige unterstützende Schritte:

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1. Proaktiv handeln
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Nichts kommt über Nacht. Erkennen Sie die Trends der Zeit! Welches sind die Expansionsbereiche der Zukunft? Entscheidend ist, dass Sie rechtzeitig das richtige Know-how erwerben. Wieviel Zeit, Geld und Energie stecken Sie kontinuierlich in Ihre persönliche und fachliche Weiterbildung? Welcher Karriereschritt schaut für Sie heraus? Der entscheidende Punkt ist, dass Sie handeln lernen! Setzen Sie Ihr neues, erweitertes Wissen in Innovationen um!

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2. Benchmarking
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Stellen Sie fest, was Ihre Kollegen in Positionen, die Sie anstreben, mitbringen oder haben! Sorgen Sie dafür, dass Sie Ihre Kompetenzen kontinuierlich erweitern! Betrachten Sie Ihr eigenes Leben als Unternehmen, für das Sie sich verantwortlich fühlen!

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3. Sozialkompetenz
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Die Arbeitswelt fordert nicht nur Fachkompetenz – personale und soziale Kompetenz sind genauso gefragt. Das Wort „Schlüsselqualifikation“ verdeutlicht, dass Sozialkompetenz ein Türöffner im Beschreiten von neuen beruflichen Herausforderungen sein kann. Je älter Sie werden, desto wichtiger werden Ihre sozialen Kompetenzen. Zur erfolgreichen Gestaltung gehören Kompetenzen wie Selbstreflexion, Selbstverantwortung und Ressourcenmanagement. Es gilt zu lernen mit den unterschiedlichsten Menschen zusammenzuleben bzw. zu arbeiten.

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4. Führungskompetenz
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Führung ist Beziehungsgestaltung, die entweder bewusst gestaltet wird oder nicht. Zu oft suchen wir nach Führungsqualitäten, anstatt die Beziehungen zu beachten, die Führungspersönlichkeiten aufbauen und aufrecht erhalten. Es braucht „Leader“, die Vertrauen und Mut fördern, sodass ihre Mitarbeiter selbstverantwortlich handeln. Gute Führungskräfte sind fähig, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vitalisieren und ermüdete Teams zu revitalisieren, durch Inspiration und Motivation. Ein guter Leader ist eine Energiequelle. Getragen von der Spannung der eigenen Begeisterung, überträgt er diese erfolgreich auf andere Menschen.

Akzeptieren Sie die Herausforderung, für Ihr Leben selbst verantwortlich zu sein! Die österreichische Beratergruppe Neuwaldegg befragte deutschsprachige Führungskräfte, welcher Prozentsatz des mittleren Management ihrer Ansicht nach das Potenzial zum Topmanager habe. Das Ergebnis:

  • Schweiz: 14,7%
  • Deutschland: 34,5%
  • Österreich: 20,3%

Mit anderen Worten: Während die befragten Führungskräfte in der Schweiz bloß knappen 15% den Aufstieg zutrauen, tun es ihre deutschen Kollegen bei über doppelt so vielen Mitarbeitern. Diese Zahlen machen klar, dass man sich in der Schweiz nicht immer auf die Vorgesetzten verlassen kann. Die eigene Karriereplanung ist eine wichtige Aufgabe – und Aus- und Weiterbildung, persönliche Netzwerke und Mentoren oder Sponsoren unerlässliche Aspekte und Bestandteile davon.

Obwohl manchmal auch der Zufall eine wichtige Rolle spielt, wenn man „zufällig“ zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, so gilt grundsätzlich immer: Das eigene Potenzial muss gezielt genutzt werden. Ganz nach dem Motto: Nehmen Sie Ihr Leben selbst in die Hand!

(1) Bundesamt für Statistik

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