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Fachartikel, 10.02.2014
Online-Spionage
Der kalte Krieg um Daten
Erst kürzlich ging die Nachricht durch die Medien, dass Hacker allein in Deutschland etwa acht Millionen Datensätze bestehend aus E-Mail-Adressen und Kennwort abgegriffen hätten. Und auch von staatlicher Seite wird längst in puncto Cyber-Spionage kräftig mitgemischt.

In einem kürzlich gehaltenen Vortrag des Abteilungsleiters Spionageabwehr des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen wird das ganze Ausmaß der Cyber-Spionage deutlich: Die Datenräuber kommen aus allen Erdteilen und haben es vornehmlich auf Unternehmen abgesehen. Der Experte berichtete zum Beispiel von Geschäftsreisen nach China und Russland, die unerwünschte Folgen hatten. Bei einem Test in China ließ man einen Laptop kurzzeitig unbeaufsichtigt. Er war passwortgeschützt und dennoch fand man auf ihm später Spionage-Software.

Auch Handys sind ein beliebtes Ziel, wenn es um Wirtschaftsspionage geht: Die Freude über eine Handy-Ladestation oder ein offenes WLAN-Netz kann schnell schwinden. Das attraktive Angebot zieht nicht selten ein böses Erwachen nach sich, denn solche ungeschützten Kanäle können Einfallstore für Späh-Software sein.

Datendiebe müssen nicht einmal mehr viel Geld ausgeben, denn Spionage-Technik ist erschwinglich geworden. Zudem sitzen die Cyber-Spione häufig in der direkten Nachbarschaft. Kleine und mittelständische Unternehmen ergreifen aber trotzdem häufig nicht die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.

Sie haben das Gefühl, es ginge um einen James-Bond-Film? Keineswegs, hierbei handelt es sich nicht um einen spannenden Agententhriller, sondern die Realität. Nicht weniger als die Zukunft kleiner und mittelständischer Unternehmen steht dabei auf dem Spiel. Deren Know-how ist vielfach ihre Trumpfkarte, insbesondere kleine Betriebe mit High-Tech-Erzeugnissen unterschätzen oft die Risiken der Online-Spionage.

Erst der Datenklau, dann die Insolvenz

Kaum ein Tag vergeht, an dem es nichts Neues zur NSA gibt. Sehr viel weniger Beachtung finden der chinesische und der russische Auslandsgeheimdienst. Nur warum? Das chinesische Ministerium für Staatssicherheit und der russische SWR stehen der NSA um nichts nach. Fast alle Bürger, die im Internet unterwegs sind, werden von den Nachrichtendiensten ausgehorcht.

Der Leichtsinn einer Menge von Unternehmen führt zu Spionage-Schäden, die in Deutschland jedes Jahr Kosten in Höhe eines zweistelligen Milliardenbetrags verursachen. Die Datenkraken gehen dabei sehr raffiniert vor und zahlreiche internetfähige Geräte lassen sich ohne großen Aufwand für das Ausspähen von Daten zweckentfremden.

Die Konsequenzen für ein von Online-Spionage betroffenes Unternehmen können fatal sein. Wenn Ihr größter Mitbewerber auf einmal genau das gleiche Produkt wie Sie anbietet, ist ein Kundenverlust vorprogrammiert. Für einige Firmen sind Kundendaten oder Baupläne wie eine Lebensversicherung. Wenn solche Informationen in die falschen Hände geraten, droht die Insolvenz.

Es lässt sich allerdings schwer nachweisen, dass eine Firmenpleite einem Datendiebstahl geschuldet ist. Die Aufklärungsquote bei derartigen Fällen ist laut Ministeriums-Angaben sehr niedrig. Das liegt vor allem an einer extremen Unterbesetzung. In Nordrhein-Westfalen mit einer Bevölkerung von 18 Millionen Einwohnern beschäftigen sich nur 100 Mitarbeiter mit der Spionageabwehr. Für die gleiche Bevölkerungszahl sind in Russland 33.000 Mitarbeiter verantwortlich.

Was Sie zu Ihrem Schutz tun können

Schützt mich denn nicht der Staat? Jedes Bundesland unterhält zwar eine Spionageabwehr, die ist der Aufgabe aber wegen ihrer Unterbesetzung nicht gewachsen. Deshalb müssen Sie selbst aktiv werden! Diese Maßnahmen machen den Online-Spionen das Leben schwer:

Schulung der Mitarbeiter: Selbst wenn Sie Ihren Angestellten vertrauen, müssen Sie wachsam sein. Geheimnisse verlassen aber auch aufgrund von Unachtsamkeiten das Unternehmen. Ein Mitarbeiter muss normalerweise nur spezielle Daten auf eine Geschäftsreise mitnehmen. Und was er auf jeden Fall braucht, muss er so gut wie möglich vor dem Zugriff Unbefugter schützen. Dieses Bewusstsein müssen Sie schärfen.

Rekrutierung des Personals: Der Chef des IT-Notfall-Teams der Telekom ist bei perfekten Bewerbungen aus dem Ausland skeptisch. Wer bereit ist, für ein niedriges Gehalt zu arbeiten, steht vielleicht woanders auf der Gehaltsliste. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie Personal auswählen.

Feind hört mit: Sogar unbewusst kann ein Angestellter mit verwanztem Mobiltelefon interne Informationen nach außen schleusen. In einer Reihe von Konzernen sind Handys in Besprechungen Tabu. Denn die lassen sich fremdsteuern, sogar wenn sie nicht eingeschaltet sind. Wenn es bei einem Meeting in Ihrem Unternehmen um sensible Themen geht, sollte daher ein Verbot für Handys gelten.

Fazit

Von Online-Spionage sind auch kleine Unternehmen betroffen. Um der Konkurrenz auch in Zukunft voraus zu sein, müssen Sie Ihre Daten schützen. Nehmen Sie die Bedrohung ernst und ergreifen Sie Sicherheitsmaßnahmen. Dann können Sie ohne Angst in die Zukunft blicken.

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