Eine Studie des Gallup-Instituts vor zwei Jahren machte es deutlich: etwa 85% der deutschen Arbeitnehmer fühlen sich ihrem Unternehmen gegenüber nicht wirklich verpflichtet, machen gerade mal das Nötigste oder haben gar schon innerlich gekündigt. Der daraus entstehende gesamtwirtschaftliche Schaden - hohe Fehlzeiten und niedrige Produktivität - wird auf jährlich etwa 220 Milliarden Euro geschätzt. Die konkreten Auswirkungen für kleine und mittelständische Unternehmen, die mit ihrer wirtschaftlichen Existenz kämpfen, sind verheerend.
Das Problem: Viele Unternehmen haben kein klaren Einblick, wie ihre Mitarbeiter arbeiten und ob sie mit Engagement und Interesse dabei sind, oder ob sie eher missmutig ihren Dienst nach Vorschrift absolvieren. Dabei geben gerade solche Fragen wie beispielsweise
und deren Antworten wesentlichen Aufschluss über die aktuelle Leistungsbereitschaft Ihres Personals und somit über die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens geben.
Mitarbeiterbefragungen bringen die Dinge ans Licht
Durch eine Mitarbeiterbefragung erhalten Unternehmen ein detailliertes Stimmungs- und Meinungsbild ihrer Belegschaft und damit unter anderem Antwort darauf, was den Mitarbeitern an ihrem Unternehmen gefällt, mit welchen Dingen sie weniger zufrieden sind sowie welche Wünsche, Anforderungen und Verbesserungsvorschläge diese haben.
Ein wichtiger Aspekt: Mit einer Mitarbeiterbefragung signalisiert ein Unternehmen: „Wir nehmen unsere Mitarbeiter ernst, binden sie ein und wollen etwas für sie tun!“ Allein ein solches Zeichen sorgt meist schon für einen Motivationsschub und eine steigende Leistungsbereitschaft bei den Mitarbeitern. In diesem Zusammenhang gibt eine Mitarbeiterbefragung Auskunft über die Motivationslage der Mitarbeiter aller Hierarchiestufen, Berufsgruppen und Organisationseinheiten und damit Aufschluss über deren Zufriedenheit und das Betriebsklima als den Schlüsselfaktoren der Mitarbeitermotivation. Daraus wiederum ergeben sich Hinweise, auf mögliche Motivationsdefizite und deren Ursachen.
Des weiteren deckt eine Mitarbeiterbefragung systematisch Probleme und Defizite im Arbeitsumfeld, im Führungsverhalten, in den Prozessen und den Strukturen auf ebenso wie spezifische Belastungsfaktoren (punktuelle Arbeitsüberlastungen, systematische Unter-/Überforderungen, Mobbing-Kulturen) im Arbeitsalltag, die dann gezielt beseitigt werden können.
Impulse für die Organisations- und Personalentwicklung
Eine Mitarbeiterbefragung dient gleichsam als strategisches Organisations- und Personalentwicklungsinstrument: Sie liefert repräsentative Daten aus dem gesamten Unternehmen, gibt Hinweise, in welchen Organisationseinheiten welche spezifischen Maßnahmen ergriffen werden müssen - und ist somit eine bessere Planungsgrundlage für gezielte und effektive Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahmen, als es über vereinzelte Gespräche oder Gesprächsrunden möglich ist. Bei periodischer Anwendung, z.B. in regelmäßigen Abständen von 3-5 Jahren, ist eine Mitarbeiterbefragung ein Instrument, die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen zu überprüfen und zu bewerten.
Die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung lassen schließlich als wichtige Grundlage für geplante Zertifizierungen (z.B. nach ISO 9000, ISO/TS 16949) oder ein lebendiges Qualitätsmanagement, insbesondere dem EFQM-Modell für Business Excellence, nutzen. Und als schönen Nebeneffekt fördert eine Mitarbeiterbefragung nach außen hin das Image Ihres Unternehmens.
Fazit
Zusammenfassend betrachtet bietet eine professionell vorbereitete und durchgeführte Mitarbeiterbefragung Unternehmen einzigartige Möglichkeiten zur Verbesserung der Motivation und Leistungsbereitschaft der eigenen Mitarbeiter sowie zur Steigerung der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit des ganzen Unternehmens.
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Best-Practice
Kursbestimmung und -kontrolle
Fallbeispiel aus der Praxis zur Erhebung und Analyse der Service-Bedürfnisse von Kunden eines weltweit führenden Automobil- und Systemzulieferers