Firmen unternehmen gewaltige Anstrengungen, um ihre Produkte und Dienstleistungen bekannt zu machen und geben Millionen aus, um die Corporate Identity zu optimieren, einen neuen Schriftzug zu entwickeln und um zu erforschen, welche Farbe des Logos bei den Kunden am besten ankommt. Und vergessen dabei das Elementare: ihre Mitarbeitenden. Dabei sind diese vergleichbar mit „lebendigen Visitenkarten“, die das Ansehen oder eben das Unvermögen des Unternehmens für jedermann unübersehbar machen. Der Trend zeigt heute eindeutig in Richtung einer „Personalisierung“, das heisst der Identifikation von Unternehmen und Personen. Jede Führungskraft „verkauft“ ihr Unternehmen tagtäglich nach innen und aussen bei Kunden, Lieferanten, Behörden, Mitarbeitenden und potenziellen Arbeitnehmern – und hinterlässt dort Eindrücke und Spuren. Und was verkauft sich besser als eine starke Marke? Voraussetzung für ein gelungenes Reputation Management ist, dass das persönliche Führungsprofil in den grundlegenden Eigenschaften mit den Unternehmenswerten übereinstimmt. Ist dies der Fall, können Führungskräfte die Trumpfkarte „Persönlichkeit“ geschickt zum Vorteil des Unternehmens ausspielen und ihre Firma wirkungsvoll repräsentieren.

2. Emotionen steuern

Marken wecken Emotionen, von denen wir uns unbewusst leiten lasen. Wenn wir ein Markenprodukt kaufen, kaufen wir nicht primär die Funktionalität des eigentlichen Produktes (obwohl wir damit im Nachhinein gerne unseren Kaufentscheid rechtfertigen), sondern vielmehr das Gefühl, das wir damit verbinden. Auch Führungskräfte wecken Emotionen bei den Personen, mit denen sie zusammenarbeiten. Wer emotional intelligent führen will, muss erkennen, welches Verhalten beim Gegenüber welche Emotionen auslöst und wie Emotionen wie Motivation, Vertrauen, Stolz oder Verbundenheit in die gewünschte Richtung gelenkt werden können. Führungskräfte, welche die Emotionen ihres Gegenübers sowie ihre eigenen Emotionen angemessen einschätzen können, die Gefühle wecken und selber auch zeigen können, die sich professionell und gleichzeitig menschlich verhalten, sind die erfolgreicheren Chefs – denn wir engagieren uns am liebsten für Menschen, die an uns glauben, uns einbeziehen, wertschätzen und sich für unsere Entwicklung einsetzen.

3. Vertrauen und Loyalität gewinnen

Sich von jemandem führen zu lassen, heisst, sich ihm anzuvertrauen. Was fördert das Entstehen von Vertrauen? Profil, Berechenbarkeit, Stabilität, die (ziemlich sichere) Gewissheit, dass das Vertrauen nicht missbraucht oder enttäuscht wird. Und dieses Vertrauen, diese Gewissheit von Qualität und Kontinuität liefert die Marke, denn sie ist verkörpertes Vertrauen. Bei einer Marke weiss man, was man hat, sie hält, was sie verspricht. Und ihr Ruf eilt ihr voraus. Dadurch schafft sie, was für eine befruchtende Zusammenarbeit notwendig ist: Loyalität und stabile Beziehungen. Herrscht zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden eine vertrauensvolle Beziehung, werden sie turbulente Zeiten gemeinsam meistern, was ihre Beziehung zusätzlich stärkt und die Loyalität der Mitarbeitenden erhöht.

4. Entscheidungen erleichtern

Das Angebot an Information wird weiterhin exponentiell steigen – gleichzeitig wird die Zeit, die wir benötigen, um diese Information zu verarbeiten, immer knapper. Studien zeigen, dass wir höchstens 5% der zur Verfügung stehenden Information überhaupt beachten, der Rest verrottet im Informationsmüll. Wo es aber viel Information und Wahlmöglichkeiten gibt, sind wir gezwungen, Entscheidungen aufgrund weniger, für uns besonders relevanter Kriterien zu fällen, wollen wir nicht alle Angebote im Detail prüfen und dabei wertvolle Zeit verlieren. Was also tun wir? Wir greifen zurück auf das, was uns garantiert, blitzschnell und dennoch richtig gewählt zu haben – auf eine Person mit einem unverkennbaren, klaren Profil. Denn Menschen vertrauen Menschen, nicht anonymen Firmen. Und kaufen nur, was sie auch verstehen. Je verständlicher, prägnanter und bekannter das Image einer Person, desto schneller wissen wir, wofür diese Person steht, ob sie die richtige Ansprechperson für uns und unsere Anliegen ist und ob und wie wir mit ihr zusammenarbeiten möchten.

5. Zielführend kommunizieren

Führen heisst kommunizieren – ohne gute Kommunikation ist wirksame Führung unmöglich. Kommunikation ist jedoch komplex und zeitintensiv und das Potenzial von Missverständnissen und Fehlern beachtlich. Ein klares Profil liefert die Basis, auf der sich die Führungskräfte klar, verständlich und persönlich auszudrücken können. Denn wer seine wichtigsten Stärken, Charaktereigenschaften und Werte definiert hat, erkennt, wofür sein Herz schlägt, wo er zu Kompromissen bereit ist und wo nicht. Er weiss, was er sagen will und wie er es sagen will und hat für sich selbst Regeln für sein Kommunikationsverhalten definiert. Dadurch können seine Gesprächspartner das Gesagte einordnen und sind in der Lage, Aussagen richtig zu interpretieren.

Ein Self-Branding-Prozess, der von Unternehmensseite initiiert wird, berücksichtigt beide Aspekte: Gesucht wird eine Führungsmarke, der die Persönlichkeit der Führungskraft abbildet und gleichzeitig einen idealen Fit mit den Unternehmenswerten und -eigenschaften bildet. Wie eine starke Marke gebildet und positioniert wird, zeigt der Artikel „Self Branding: Die Kunst, sich richtig zu positionieren“.

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Publikationshinweis
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