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Fachartikel, 11.09.2009
Logistik
Wie Unternehmen ihre Lieferkette optimieren können
Lieferketten bieten umfangreiches Optimierungspotenzial. Jedoch sind Lieferketten auf den ersten Blick meist so komplex, dass sich viele Unternehmen in der Organisation verlieren und im Hinblick auf das Prozessmanagement vollends auf IT-Lösungen vertrauen. Die Stellschrauben zur Optimierung einer Lieferkette finden sich jedoch an anderen Stellen, als viele glauben.

Ob ein Produkt erfolgreich wird oder nicht, entscheidet immer der Kunde. Was erfolgreiche Unternehmen indes von anderen unterscheidet, ist die Fähigkeit, die Bedürfnisse ihrer Kundenzielgruppe rechtzeitig zu erkennen und in Produkten umzusetzen sowie den Bedarf frühzeitig richtig einzuschätzen und zeitnah die richtige Produktmenge zu liefern – im Fachjargon Efficient Consumer Response (ECR) genannt. Deshalb ranken sich viele Softwarelösungen rund um das Thema ECR und bieten den Unternehmen entlang der Lieferkette vom Vorlieferanten bis hin zum Kunden Unterstützung.

Eine optimale Lieferkette braucht mehr als Software

Viele Unternehmen, die eine ECR-Software angeboten bekommen, greifen dankbar zu -  schließlich steckt in der Optimierung ihrer Lieferkette viel Potenzial: Eine optimierte Lieferkette kann Zeit, Ressourcen und insbesondere Kosten sparen. Daneben kann sie durch eine höhere Termintreue sowie die Deckung des Bedarfs die Kundenzufriedenheit erhöhen, weil das Unternehmen schneller auf den wechselnden und individuellen Bedarf der Kunden reagieren kann. Betrachtet man aber eine Lieferkette im Detail, wird schnell klar, dass sich mit einer einzelnen Softwarelösung keine durchgehende Optimierung erzielen lässt.

Prozessmanagement für Lieferketten

Die Prozesse in einer Lieferkette bestehen aus vielfältigen Teilprozessen und mannigfaltigen Schnittstellen zwischen den Prozessen und Beteiligten. Da ist die Seite des Vorlieferanten und des Lieferanten mit der Produktentwicklung, der Materiallogistik und der Informationslogistik, da sind die Transportlogistik und der Handel mit Lagerlogistik, Bestellmanagement und Verkaufsförderung, um nur einige Teilbereiche zu nennen.

So müssen zum Beispiel im Handel die Abverkäufe schnellstmöglich ausgewertet und als Basis für weitere Bestellungen genutzt werden, diese Nachfrage muss der Lieferant mit dem Vorlieferanten, seiner Produktion und der Spedition koordinieren. Aufeinander abzustimmen sind die Produktionsmengen, die Transportmengen, die Beschaffungsmengen und die Nachfragemengen und zwar an jeder Stelle der Lieferkette.

Organisation entlang der Lieferkette

Eine Herausforderung liegt in der Harmonisierung der Informationsflüsse. Hier kann die Software helfen, zum Beispiel indem verschiedene Datenformate zwischen den Beteiligten konvertiert, also übersetzt werden.

Ebenso wichtig ist es aber, die Organisation im Unternehmen anzufassen und hier sind Sie als Qualitätsbeauftragter besonders gefragt: Es sind weniger die klassischen Aufgaben wie Vertrieb, Marketing und Produktion, die im Prozessmanagement für Lieferketten abgebildet werden müssen, vielmehr ordnen sich diese Aufgaben den Produktgruppen unter (Category Management). Dadurch wird die Organisation produkt- oder produktgruppen-orientiert.

Lieferketten müssen produkt- und kundenorientiert sein

Wenn neben die Kundenorientierung die Produktorientierung tritt, dann lassen sich die Reibungsverluste zwischen den klassischen Organisationseinheiten vermindern, ja es lassen sich sogar die Schnittstellen hin zu den Partnerunternehmen optimieren. In solch einer produktbezogenen Organisation ist die Produktion beim Vorlieferanten wie eine interne Einheit zu sehen, denn sie gehört zu dem bestimmten Produkt.

Eine optimale Lieferkette erfordert also eine partnerschaftliche Kooperation über Unternehmensgrenzen hinweg. Der Kunde des Handels muss somit vom jedem anderen Partner in der Lieferkette ebenfalls als Kunde gesehen werden. Nicht der Lieferant allein als Kunde ist somit im Fokus des Spediteurs, sondern der Endkunde, denn ohne diesen wäre ein Transport gar nicht erforderlich.

Integration auch zwischen Unternehmen

In der Praxis gibt es jedoch Spannungen zwischen den Beteiligten, die unter anderem aus der Furcht vor Informationsoffenheit, Abhängigkeit und „Abkürzung“ der Lieferketten (Direktvermarktung der Hersteller) entstehen. Das Prozessmanagement für Lieferketten kann deshalb nur dann gelingen, wenn die Integration zwischen den Unternehmen als Aufgabe erkannt und angegangen wird.

In diesem Kontext wird der Qualitätsbeauftragte in Zukunft verstärkt zu einem Integrationsbeauftragten. Denn mangelnde Integration und fehlerhafte Schnittstellen zwischen den Beteiligten sind die Hauptursache für Qualitätsprobleme in der Lieferkette. Anstatt sich also nur darauf zu konzentrieren, die Softwareprobleme in der Lieferkette zu beheben, sollten Unternehmen vielmehr ihre Organisationen entlang der Lieferketten integrieren.

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