Treten Meinungsverschiedenheit und Konflikte auf, ist die konstruktive Lösung des Problems in den Mittelpunkt zu stellen. Denn nur eine solche kann nachhaltig und für alle Beteiligten zufriedenstellend sein. Bleiben Konflikte auf Dauer unerkannt und ungelöst, wirkt sich dies immer ungünstig auf das gesamte (Arbeits-)Umfeld aus. Nicht selten schwelen Konflikte erst einmal eine Weile unter der Oberfläche und verbrauchen dabei Energien, die an anderer Stelle fehlen. Während manche Menschen solche Zustände erstaunlich lange ertragen können, explodieren andere wiederum schon nach kurzer Zeit: Sie müssen all den angestauten Druck entladen. In jedem Falle wird das Arbeitsklima durch ungelöste Konflikte beeinträchtigt und schweren Belastungen ausgesetzt. Das gilt nicht nur für die Stimmung bei den Konfliktparteien selbst, sondern ebenso für deren Umfeld. Entbrennt schließlich ein (offener) Konflikt zwischen den unmittelbar Beteiligten, sind in fast allen Fällen auch weitere Kollegen oder Mitarbeiter involviert. Auf diese Weise kann es im Extremfall zu Leistungseinschränkungen von ganzen Abteilungen kommen.
Die Folgen und Auswirkungen zwischenmenschlicher Konflikte sind sehr vielfältig: Es wird zum Beispiel bewusst getäuscht und verzerrt oder auch gezielt irreführend kommuniziert und informiert. Darüber hinaus konzentrieren sich die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein der Betroffenen vor allem auf die Unterschiede, das heißt auf das, worin man sich vom Anderen unterscheidet, was trennt und unvereinbar ist. Die Gemeinsamkeiten treten vollends in den Hintergrund, am Ende verschwinden sie dann oftmals ganz. Misstrauen, Argwohn und sogar offene Feindseligkeit bestimmen das Miteinander. Und statt zu kooperieren, arbeitet jeder nur für seine eigenen Interessen.
Konflikte sind immer von Gefühlen begleitet, die sich jedoch meistens nicht in ihrer tatsächlichen Gestalt zeigen. Konflikte sind daher in der Regel emotional sehr belastend, sowohl für die direkten Kontrahenten als auch für die nur mittelbar Beteiligten wie Kollegen, Vorgesetzte, Mitarbeiter und auch das private Umfeld. Konflikte sind häufig schmerzhaft und können Ängste auslösen. Auch Kränkungen, Schuldgefühle oder die Angst vor zwischenmenschlichen Problemen und Auseinandersetzungen sind häufige Begleiterscheinung von (ungelösten) Konflikten. Alle diese Faktoren können erhebliche Beeinträchtigungen mit sich bringen, die sich oft gleich auf mehreren Gebieten bemerkbar machen: Die persönliche Verfassung der Betroffenen, die Beziehungen der Beteiligten untereinander und zu anderen Mitgliedern der Gruppe bzw. zum Vorgesetzten, das Arbeitsklima und die Arbeitsabläufe werden mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen. All dies hat letztlich negative Auswirkungen auf die Arbeitsergebnisse, sodass es im Interesse einer jeden Führungskraft liegt, Konflikte konstruktiv und nachhaltig zu lösen. Eine bewusste und gezielte Gesprächsführung ist hierfür unerlässlich. Zu beachten ist jedoch, dass es nicht darum gehen soll, Konflikte gänzlich auszuschließen und unbedingt zu verhindern. Entscheidend ist es, Konflikte erkennen, akzeptieren und anschließend bewältigen zu können. Denn Konflikte erfüllen auch ihren ganz eigenen Zweck.
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