Viele Unternehmen unterschätzen nach wie vor den Einfluss sozialer Medien auf die Arbeitswelt - und verpassen damit all die Chancen, die sich Unternehmen über Social Media bieten.
Unternehmen, die sich der sog. "Shareconomy" verschließen, fallen im Wettbewerb zurück.
Den
Musikgeschmack des Freundes teilen, die ehemaligen Studienkollegen aus
China finden oder alle „Freunde“ über die bevorstehende Reise
informieren: Xing, Facebook und Co. haben das Kommunikationsverhalten
der Menschen verändert. Die diesjährige CeBIT thematisierte diese
Entwicklung unter dem Titel „Shareconomy“: Man besitzt Wissen,
Erfahrungen und Ressourcen nicht länger nur, sondern teilt sie.
Unternehmen sind gut beraten, wenn sie ihren Mitarbeitern ermöglichen,
die Vorteile dieses neuen Kommunikationsverhaltens auch im Job zu
nutzen. Denn Informationsaustausch – sei es in fachlichen Fragen, bei
Beurteilungsgesprächen oder Weiterbildungsmaßnahmen – findet natürlich
auch in Unternehmen statt. Sind die Kommunikationswege im Job ähnlich
intuitiv aufgebaut, wie es im privaten Umfeld der Fall ist, sind
Interesse und Aktivität automatisch höher. Alle Beteiligten profitieren
von einem regen Informationsaustausch.
Zentrale KommunikationDer
entsprechende Trend – HR-Fachleute sprechen vom „Social
Talentmanagement“ – zeichnet sich immer stärker ab. Es handelt sich
dabei um eine Weiterentwicklung des klassischen Talentmanagements. Kern
ist eine zentrale Kommunikation in der Art eines sozialen Netzwerks.
Mitarbeiter können sich vernetzen oder sich auf direktem Wege – z.B. in
Diskussionsgruppen – mit Vorgesetzten und Kollegen austauschen. Gute
Mitarbeiter zu halten, ist angesichts von Fachkräftemangel und
demografischem Wandel eine Frage des wirtschaftlichen Erfolgs. Auf ihre
bevorzugten Verhaltensmuster einzugehen, ist dann die logische
Konsequenz.
In Deutschland ist dieser Trend aber noch nicht
überall angekommen. In großen Unternehmen kennen sich die meisten
Mitarbeiter überhaupt nicht, und die Kommunikation geht meist nur in
eine Richtung – vom Chef zum Angestellten. HR-Systeme beispielsweise für
die Weiterbildung existieren zudem nur als in sich geschlossene
Systeme. Hier ist ein radikales Umdenken nötig.
Wissen durch InteraktionInnovative
Personalabteilungen haben den Gedanken „Shareconomy“ aufgegriffen und
in die HR überführt. In z.B. der Weiterbildung spricht man von
„Sharedlearning“. Gibt man den Mitarbeitern die Werkzeuge, die eine
Vernetzung mit Gleichgesinnten im Kollegenkreis ermöglichen, fördert das
den Austausch von Wissen und Meinungen. Es entstehen dynamische
Informationsgruppen aus den Kollegen, die über das sprechen, was sie
können und die ihr Wissen gerne teilen. Dies führt zu effektivem
Wissensaufbau und einer Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Gut
informierte und ausgebildete Mitarbeiter sichern den nachhaltigen
Unternehmenserfolg. Der kollegiale „Wettbewerb“ um das Feedback der
Kollegen wirkt motivierend: Durch den Grad ihrer Aktivität in
verschiedenen Diskussionsgruppen können High Potentials identifiziert
werden.
Nicht zu vergessen ist, dass es einfach Spaß macht, sich
als Teil einer Community in das Unternehmensgeschehen einzubringen. Im
Vergleich zu öffentlichen Netzwerken fühlen sich auch reaktive Nutzer
stärker eingebunden, denn Communities fördern die Zusammenarbeit und den
Teamgeist.
Stärkung der ArbeitgebermarkeOnline-Netzwerke
sind „State of the art“-Kommunikation. Dies zu erkennen und in das
berufliche Umfeld zu übernehmen, macht Unternehmen zu begehrten
Arbeitgebern. Ermöglicht das Unternehmen die barrierefreie und
zeitgemäße Kommunikation mit allen Führungsebenen, stellt es die
Mitarbeiter in den Mittelpunkt seiner Personalarbeit. Der Belegschaft
wird eine enorme Wertschätzung zuteil, die sich nicht zuletzt in einer
höheren Mitarbeiterbindung bemerkbar macht. Der innovative
Kommunikationsansatz stärkt zudem das Image des Unternehmens und somit
die Arbeitgebermarke.