Hohe Nachfrage, gute Preise, geringer Wettbewerb – ein Idealzustand für jedes Unternehmen. Um solche Marktbedingungen für sich zu schaffen, müssen Unternehmen allerdings die eingetretenen Pfade verlassen und sich durch Querdenken auf zu neuen Ufern machen.
Voraussetzung für wirkliche Innovationen und damit das Erschließen neuer Märkte ist eine Unternehmenskultur, die Quer- und Andersdenken fördert.
Viele Unternehmen arbeiten bereits regelmäßig an dem Thema „neue Märkte finden und erschließen“. Häufig resultieren die Bemühungen allerdings nur in Produktentwicklungen und -adaptionen nah am Puls der Zeit. Wirklich neue Problemlösungen, mit denen Sie auch neue Kundenzielgruppen und Umsatzfelder erschließen können, finden Sie mit dem folgenden Rezept, das sich in der Praxis bereits vielfach bewährt hat. Hier die sieben Rezept-Zutaten, um neue Märkte zu erschließen:
1. Phantasie„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Damit hat Albert Einstein den wichtigsten Bestandteil schon beschrieben: Phantasie, die Freiheit, quer zu denken, interdisziplinär zu vernetzen, Vorhandenes in Frage und auf den Kopf zu stellen.
2. ZeitZeit, um Phantasie zu entwickeln. Abends auf dem Nachhauseweg in der S-Bahn? Zwei Stunden beim Jahresmeeting der Geschäftsleitungsmitglieder? Diese kurzen Phasen reichen nicht. Geben Sie sich und Ihren Mitverantwortlichen mehr zeitlichen Freiraum, um wirklich neue Märkte zu entdecken. Ob drei Tage in einer Hütte in den Bergen oder 24 Stunden am Stück in der Firma, wie es ein australisches Unternehmen regelmäßig macht – wichtig dabei ist, dass der Kontext stimmt.
3. DisziplinZwingen Sie sich, eine richtige Neuerung hervorzubringen. Setzen Sie sich verbindliche Ziele. Nehmen Sie sich vor, ein- bis zweimal im Jahr eine marktfähige Innovation zu erzeugen, die geeignet ist, PR-wirksam vermarktet zu werden. In Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens dürfen es auch weit mehr Neuerungen sein. Hier können Sie Vorgaben für die einzelnen Bereiche und Abteilungen machen. Eine Innovation kann auch in einem neuen Marktsegment bestehen, das Sie jetzt als neue Kundengruppe für Ihr Unternehmen erschließen wollen, oder völlig neue Märkte betreffen.
4. Mehrere Köpfe, viele Schultern
Verteilen Sie die Last der Innovation auf mehrere Personen. Nehmen Sie den Druck von den bisherigen Innovatoren und bereichern Sie diese um das Wissen und die Erfahrung anderer. Natürlich ist häufig der Chef auch der Cheferfinder oder sind die Entwickler für die Kreation von neuen Wegen und damit auch für neue Märkte verantwortlich. Doch die Sichtweise von Dritten bringt interessante neue und häufig auch einfach umzusetzende Anregungen. Daran sollten Sie denken, wenn Sie zum Brainstorming-Treffen einladen.
5. Checkliste zum QuerdenkenUm dem Querdenken auf die Sprünge zu helfen, sind Checklisten und Fragestellungen, die sich mit dem Thema „neue Märkte“ befassen, effektive Begleiter. Sie stellen sicher, dass das Problem von vielen Seiten beleuchtet wird. Erfahrungsgemäß resultiert aus dieser Vorgehensweise irgendwann das berühmte „Heureka“. Diesen Kreativprozess charakterisierte Thomas Alva Edison sehr zutreffend: „Genie ist ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration“.
6. MutEs gibt einen Zeitpunkt, ab dem die weitere Vorgehensweise, um neue Märkte zu entdecken, festgelegt werden muss. Meist fällt diese Entscheidung unter Unsicherheit und mit unternehmerischem Risiko. Gehen Sie davon aus, dass Ihre sorgfältig aufgestellten Überlegungen in der Praxis unterschiedlich einschlagen. Häufig genau anders als gedacht.
7. RückspiegelWenn Sie in drei Jahren sagen können: „50% unseres Unsatzes erzielen wir mit Produkten und Leistungen, die nicht älter als drei Jahre sind, und dies mit Kunden, die zu 50% ebenfalls vor drei Jahren noch nicht zu unseren Stammkunden zählten“, dann ist dieser Antrieb genau die richtige Haltung, um nun in den kreativen Prozess einzusteigen.
Der limbische Messestand, das Beratungsprodukt zur wertsteigernden Unternehmensnachfolge, die Bewegungsmotivation für übergewichtige Kinder und der Lebenszyklus-orientierte Ansatz in der Immobilienvermarktung sind Erfolgsbeispiele für diese Art der Vorgehensweise. Sie alle sind durch den zuvor beschriebenen Prozess entstanden.
Im in Kürze folgenden zweiten Teil des Beitrags finden Sie eine Checkliste, die Ihnen eine Fragenbatterie zum Querdenken, wie Sie neue Märkte finden können, bietet. Mit überschaubarem zeitlichen Aufwand können Sie hier zu interessanten Ergebnissen kommen.