Wie aktuelle Studien belegen, liegt die E-Mail-Zustellrate ohne ein professionelles Zustellungsmanagement nur bei rund 80 Prozent. Durch ein gezieltes Vorgehen lässt sich diese Quote auf 95 Prozent und mehr erhöhen. Zustellung heißt, dass erwartete und erwünschte Mailings die Abonnenten auch erreichen. Dies wird in der Praxis durch Barrieren wie serverseitige Spam-Filter, nutzerspezifische Einstellungen und Firewalls deutlich erschwert.
Immer auf dem Laufenden bleiben
Ihre wichtigste Informationsquelle sind die Postmaster-Seiten der verschiedenen E-Mail-Dienste. Solche Seiten sind eine Art Hausordnung und geben eine Fülle an Detailinformationen. Eine Auflistung relevanter Postmaster-Seiten findet sich im E-Mail-Marketing-Blog "Campfire". Weiterhin zu empfehlen ist die kontinuierliche Beobachtung von Branchenforen wie "Email Marketer’s Club" von Tamara Gielen sowie das Abonnement spezialisierter Gruppen auf LinkedIn und Xing. Relevante Blogs zum Thema Zustellbarkeit sind Deliverability.com und "Word to the Wise".
E-Mail-Nutzung ist im Fluss
Beachten Sie auch, dass sich das Verhalten der E-Mail-Nutzer ständig ändert. Aktuell geht der Trend eindeutig in die Richtung, dass die Endverbraucher mehrere E-Mail-Konten parallel verwenden. So hat eine Bitkom-Umfrage dieses Jahr für den deutschen Markt ergeben, dass die Konsumenten durchschnittlich drei E-Mail-Adressen gleichzeitig nutzen. 7 % der Verbraucher verwenden sogar mehr als fünf private Adressen. Zudem wird für die Nutzer das Thema Sicherheit immer wichtiger – entsprechend "scharf" stellen die Nutzer inzwischen ihre persönlichen Einstellungen gegen Spam in der Inbox ein.
Zugleich werden E-Mail-Clients und -Dienste immer "intelligenter". So werten die großen E-Mail-Dienste für die Zustellung nunmehr verstärkt die Aktivität der Nutzer aus. Hierbei wird vorrangig Öffnungen und Klicks belohnt. Zudem sollten Sie berücksichtigen, dass Newsletter immer häufiger auf mobilen Endgeräten empfangen und gelesen werden.
Zustellungsspezialisten nutzen
Darüber hinaus sollten Sie auch die Zusammenarbeit mit einem auf Zustellung spezialisierten Dienstleister prüfen. Solche Zertifizierungspartner bieten deutlich mehr Reichweite. Auf dem deutschen Market bietet das Whitelist-Projekt "Certified Senders Alliance" (CSA) überdurchschnittlich hohe E-Mail-Zustellraten. Die von den Verbänden DDV und eco ins Leben gerufene Brancheninitiative zeichnet sich vor allem durch die Unterstützung aller relevanten deutschen E-Mail-Dienste sowie einen schnellen Support aus. Neben E-Mail-Marketing-Dienstleistern steht die CSA auch werbetreibenden Unternehmen offen. Eine Teilnahme an diesem Programm bedeutet, dass serverseitige Spam-Filterungen in der Regel nicht greifen – E-Mails also mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit zugestellt werden. Die Aufnahme erfolgt gegen einen vierstelligen Jahresbetrag. Allerdings ist aktuell noch keine Zustellung für den gesamten EU-Raum sichergestellt. Zugleich hat die CSA keinen Einfluss auf US-Dienste wie Hotmail, Yahoo oder Google Mail.
Das weltweit führende Projekt im Zustellungsbereich ist "Return Path Certification". Das Programm deckt weltweit rund 1,8 Mrd. E-Mail-Postfächer ab (internationaler Marktanteil: 67 %). Return Path bietet einen kompletten und schnellen englischsprachigen Support. Für Unternehmen, die international versenden, ist dieses Zustellungsprojekt besonders interessant, da Hotmail und Yahoo mit allen Länderdomains unterstützt werden. Ein weiteres Programm kommt von Goodmail. Dieses ist allerdings sowohl für Deutschland als auch für den EU-Raum zu vernachlässigen.