VOLLTEXTSUCHE
Fachartikel, 10.06.2009
Verschenkte Potenziale
Zum Status quo von Unified Communications
Unified Communications (UC) hat sich in nur knapp zwei Jahren vom Hype-Begriff zu einem Thema mit praktischer Relevanz für Unternehmen entwickelt. Während jedoch immer mehr Unternehmen UC in ihre ITK-Welt integrieren, wird ein großer Teil der Nutzenpotenziale einer durch UC vernetzten Arbeitswelt bislang zumeist verschenkt.
Bereits jedes zweite Unternehmen setzt derzeit UC-Projekte um oder plant dies in den kommenden zwei Jahren. Bei einem weiteren Viertel der Unternehmen wird UC zumindest intensiv diskutiert. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie "Perspektive Unified Communications – Wie weit sind deutsche Unternehmen?", für die Berlceon im Auftrag von Damovo, Cisco und Aastra 104 Unternehmen in Deutschland repräsentativ zum Thema „Unified Communications“ befragt hat.

Die verbesserte Kommunikation mit Kunden ist für viele Unternehmen der wichtigste Grund, sich mit UC zu beschäftigen und Lösungen zu implementieren. Aber auch die Beschleunigung und Flexibilisierung von Unternehmensprozessen sowie die Vernetzung von Mitarbeitern spricht aus Sicht der ITK-Verantwortlichen für UC. Gerade angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen müssen Unternehmen vorhandene personelle Ressourcen effizient nutzen und stehen u.a. vor der Herausforderung, dynamisch-flexible Arbeitsplätze und -umgebungen zu schaffen. Schon heute bietet die Mehrheit deutscher Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, ganz oder teilweise von zuhause aus zu arbeiten – auch wenn der Anteil der Home-Office-Arbeitsplätze in den meisten Unternehmen noch recht gering ist.

"Letztlich geht es bei neuen Kommunikations- und Kollaborationstechnologien darum, Arbeitszeit und Expertise sinnvoller zu nutzen und verteilte Ressourcen dort einzusetzen, wo sie im Unternehmen gebraucht werden. Das geht nur dann, wenn Reibungsverluste beim verteilten Arbeiten durch entsprechende Technologien verringert werden", erklärt dazu im Experteninterview Frau Dr. Kristina Lauche (Associate Professor, Delft University of Technology).

Die durch UC vorangetriebene technologische Konvergenz spiegelt sich auch in den Organisationsstrukturen der Unternehmen wider. Bereits drei Viertel der befragten Unternehmen verfügen über eine integrierte ITK-Abteilung. Diese sind neben der IT-Abteilung auch die treibenden Kräfte für die Einführung von UC. Und obwohl einzeln betrachtet der IT und der TK in den Unternehmen immer noch ein unterschiedlicher Stellenwert beigemessen wird, hat das Zusammenwachsen beider Bereiche schon längst strategische Bedeutung. "Durch die Integration von IT und TK werden viel stärker auch strategische Ziele verfolgt, z.B. die Optimierung von Geschäftsprozessen", so Harald Füssinger, IT-Leiter bei der wenglor sensoric gmbh.
Auch wenn UC die Optimierung von Geschäftsprozessen von technischer Seite her unterstützen kann, gilt es bei der Umsetzung von UC noch eine Reihe von Hürden zu nehmen. Neben den aktuell knappen ITK-Budgets und hohen Investitionen für eine UC-Lösung sehen deutsche Unternehmen eine wesentliche Herausforderung von UC in der notwendigen Veränderung der Kommunikationskultur.

Mit UC steht dem einzelnen Mitarbeiter eine Vielzahl an neuen Kommunikationskanälen zur Verfügung, die kontext- und situationsabhängig genutzt werden können. In deutschen Unternehmen sind das vor allem Conferencing- und Collaboration-Anwendungen, sowie mit einigem Abstand Instant Messaging und Präsenzanzeige. Um diese Möglichkeiten aber effizient nutzen zu können, müssen die neuen Funktionalitäten in den Arbeitsalltag – und damit in die täglich genutzten IT-Anwendungen – eingebunden sein. In der Realität sind Arbeits- und Kommunikationsprozesse eng verzahnt – das sollte sich auch im Zusammenwachsen der genutzten Technologien widerspiegeln.

Aber gerade hier bescheinigen die Ergebnisse der Studie deutschen Unternehmen einen erheblichen Nachholbedarf. Fast die Hälfte der Unternehmen, die UC einsetzen oder dies planen, haben UC-Funktionalitäten bisher weder in Produktivitäts- noch in Prozessanwendungen integriert und dies in der nächsten Zeit auch nicht vor. Um aber den strategischen Mehrwert von UC voll ausschöpfen und Unternehmensprozesse umfangreich optimieren zu können, müssen die gebündelten Kommunikationsfunktionalitäten in die Arbeitsprozesse integriert werden. "Unified Communications macht nur Sinn, wenn man die Kommunikationsfunktionalitäten entsprechend in Anwendungen einbindet", so auch Markus Sauerbier, Produktmanager bei Pharmaserv GmbH & Co KG.

Zwar wird UC also mittlerweile in vielen Unternehmen als Lösungsansatz für effizientere Kommunikationsprozesse erkannt und auch umgesetzt. Der Integrationsgedanke von UC ist aber offensichtlich in deutschen Unternehmen noch nicht wirklich angekommen. Schade, denn damit verschenken sie wichtige Potenziale von UC.

QUERVERWEIS
Kostenloser Berlecon-Report
Perspektive Unified Communications – Wie weit sind deutsche Unternehmen?
Perspektive Unified Communications – Wie weit sind deutsche Unternehmen? Der Report liefert aktuelle Daten und Analysen zum Status quo von UC in deutschen Unternehmen. Dabei werden nicht nur die technischen, sondern auch die organisatorischen, ...
weitere Informationen und kostenloser Download
ZUM AUTOR
Über Nicole Dufft
Berlecon Research GmbH
Die Geschäftsführerin der Berlecon Research GmbH, Nicole Dufft, hat mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Analyse von ITK-Märkten. Bis zu Ihrer Bestellung zur Geschäftsführerin im Juli 2006 war sie als Senior Analystin bei ...
Berlecon Research GmbH
Oranienburger Straße 32
10117 Berlin

+49-30-2852960
WEITERE ARTIKEL DIESES AUTORS
ANDERE ARTIKEL AUS DIESEM RESSORT
SUCHE
Volltextsuche





Profisuche
Anzeige
PRESSEFORUM MITTELSTAND
Pressedienst
LETZTE UNTERNEHMENSMELDUNGEN
Anzeige
BRANCHENVERZEICHNIS
Branchenverzeichnis
Kostenlose Corporate Showrooms inklusive Pressefach
Kostenloser Online-Dienst mit hochwertigen Corporate Showrooms (Microsites) - jetzt recherchieren und eintragen! Weitere Infos/kostenlos eintragen
EINTRÄGE
PR-DIENSTLEISTERVERZEICHNIS
PR-Dienstleisterverzeichnis
Kostenlos als PR-Agentur/-Dienstleister eintragen
Kostenfreies Verzeichnis für PR-Agenturen und sonstige PR-Dienstleister mit umfangreichen Microsites (inkl. Kunden-Pressefächern). zum PR-Dienstleisterverzeichnis
BUSINESS-SERVICES
© novo per motio KG