VOLLTEXTSUCHE
Kolumne
Wachstumstreiber, 12.11.2010
Tarifkonflikte
Lohnstreiks nicht mehr zeitgemäß
Der festgefahrene Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaften, der Deutschen Bahn und deren Privatkonkurrenz soll nun von einem Schlichter gelöst werden. Ein Transnet-Sprecher sagte, der aufgebaute Druck sei erfolgreich gewesen.
Alle Jahre wieder lassen die Gewerkschaften die Muskeln spielen, um den Arbeitgebern zu zeigen, wo der Hammer hängt. Wenn die Forderungen nicht so butterweich durchgehen wie gedacht, wird zunächst mit Streik gedroht und, wenn das noch nicht hilft, wird gestreikt wie bei der Bahn vor zwei Wochen.

Wenn die Bänder in einem Zulieferbetrieb oder auch die Zeitungsrollen einmal still stehen, können wir als Otto-Normalverbraucher das meist gut verkraften. Nervig wird es, wenn sich der Hausmüll vor der Tür stapelt, am Flughafen nichts mehr geht oder die Züge stehen bleiben. Dann müssen Tausende von Bürgern für etwas leiden, das sie weder zu verantworten haben noch beeinflussen können.

Und das wirft die Frage auf: wie lange sind diese Art von Streiks zu Lasten Dritter, die nur Verlierer hinterlassen, eigentlich noch zulässig? Sie kosten die Organisationen ein Vermögen, richten volkwirtschaftlichen Schaden an und nehmen Planungssicherheit

Dabei wäre es bei etwas gutem Willen und Kreativität durchaus vermeidbar, wie es die Chemische und die Pharmazeutische Industrie vormachen. Hier zählt es seit Jahren zum guten Ton, sich einvernehmlich, ohne langes Gezänk auf eine neue Vereinbarung zu verständigen.

Wo das nicht möglich ist, sollten über kompetente und paritätisch wechselnde Kommisionen Kompromisse ausgehandelt werden müssen. Wie bei der Papstwahl. Zur Not könnte als letzte Möglichkeit ein eigener Gerichtsweg nutzbar sein. Aber bitte keine Streiks mehr.

Streiks im politischen Sinne zum Wachrütteln der Gesellschaft, zum Einstehen für die Umwelt, den Frieden und die Freiheit, die sind auch weiterhin willkommen, aber Streiks zur Durchsetzung der eigenen Interessen zu Lasten Dritter sollten abgeschafft werden – zügig und endgültig.
ZUM KOLUMNIST
Über Christian Kalkbrenner
Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing und Personal startete Christian Kalkbrenner 1986 seine Karriere als Trainee bei einem mittelständischen Weltmarktführer der Automobilzuliefererindustrie. Dort wurde er zunächst ... mehr
WEITERE KOLUMNEN
Christian Kalkbrenner
Das leise Gift der Ignoranz
Die Financial Times Deutschland verabschiedet sich am 7. Dezember aus der deutschen Presselandschaft. Nicht freiwillig. Und daran sind der fehlende Mut und ... mehr
Konjunkturabschwächung: So sparen wir uns das dicke Ende Differenzierungsstrategie gefragt: „Marketing by Justice“ kein Ersatz für falsches Geschäftsmodell Schlecker-Pleite: Nein zur Transfergesellschaft richtig
alle Beiträge dieses Autors
KOLUMNIST
Kolumnist
Christian
Kalkbrenner
zur Kolumne
Anzeige
BRANCHENVERZEICHNIS
Branchenverzeichnis
Kostenlose Corporate Showrooms inklusive Pressefach
Kostenloser Online-Dienst mit hochwertigen Corporate Showrooms (Microsites) - jetzt recherchieren und eintragen! Weitere Infos/kostenlos eintragen
Anzeige
NEWS/ARTIKEL/INTERVIEWS
Erneuerbare Energien
Fast 40 Prozent des Stroms aus Windkraft, Photovoltaik und Biogas
NEWS +++ Die Windkraft bleibt weiter unter den regenerativen Energien wichtigster Stromlieferant in ... mehr
Unternehmensentwicklung
Die Unternehmenskultur gezielt entwickeln
ARTIKEL +++ Viele Top-Manager befassen sich ungern mit dem Thema Unternehmenskultur. Dabei hat die ... mehr
Intuition
Der Geistesblitz im richtigen Moment
INTERVIEW +++ Intuition ist für viele Menschen schwer greifbar und doch im Business ein unverzichtbarer Impuls, ... mehr
PRESSEPORTAL
Presseportal
Presseforum Mittelstand - das kostenlose Presseportal
Kostenfreier Pressedienst für Unternehmen und Agenturen mit digitalen Pressefächern für integrierte, professionelle Online-Pressearbeit zum Presseportal
BUSINESS-SERVICES
© novo per motio KG