VOLLTEXTSUCHE
Fachartikel, 01.10.2012
Wachstumsfaktor Nachhaltigkeit
Deutsches Wirtschaftswachstum halbwegs nachhaltig
Das reale Bruttoinlandsprodukt ist in Deutschland seit 1991 zwar langsamer gestiegen als im Schnitt der Industrieländer. Doch in mancherlei Hinsicht war und ist das deutsche Wirtschaftswachstum nachhaltiger – zum Beispiel, weil viel Geld in die Forschung fließt. Zu den Schwachstellen zählen die eher niedrige Investitionsquote und der hohe Energieverbrauch.
Die Euro-Schuldenkrise macht es deutlich: Wenn die Wirtschaft nicht wächst,  sind  finanzpolitische  und soziale Probleme nur schwer in den Griff zu bekommen. Ein Blick auf das  Bruttoinlandsprodukt  (BIP) zeigt,  wie  sich  die  deutsche  Wirtschaft im internationalen Vergleich entwickelt hat:

Das  reale  Bruttoinlandsprodukt Deutschlands ist von 1991 bis 2011 im Jahresschnitt um 1,5 Prozent gestiegen, die OECD-Länder kamen im Durchschnitt auf 2,2 Prozent.

Allerdings muss wirtschaftliches Wachstum nachhaltig sein. So gilt es vorzusorgen, damit künftige Generationen einen vergleichbaren oder sogar höheren Wohlstand genießen können. Deshalb ist es sinnvoll, zusätzlich zum BIP auch Kennziffern in  den  Blick  zu  nehmen,  die  die Nachhaltigkeit beurteilen:

Ökonomische Nachhaltigkeit


Die Forschungsaktivitäten sind ein Indikator dafür, inwieweit heute der Boden für das Wachstum von morgen bereitet wird. Hier ist Deutschland Vorreiter:

Im Jahr 2010 haben die deutschen Unternehmen und der Staat gut 2,8 Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung ausgegeben – im europäischen Vergleich ein Spitzenwert.

Zudem ist die deutsche FuE-Quote in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Investitionen sind ebenfalls wichtig, damit der Kapitalstock – etwa die Produktionsanlagen der Betriebe – ausgebaut und modernisiert werden kann. Die deutsche Wirtschaft hat 2010 jedoch nur rund 17 Prozent des BIP für neue Maschinen, Fertigungsanlagen und Bauten ausgegeben – gut 1 Prozentpunkt weniger als der Durchschnitt der Industrieländer. Bedenklich ist vor allem, dass der Trend zuletzt nach unten wies.

Auch andere Indikatoren zeigen, dass es um die ökonomische Nachhaltigkeit in Deutschland nur halbwegs gut bestellt ist. Zwar sind zum Beispiel  die  Arbeitnehmer  überdurchschnittlich  produktiv  –  aber ihre Zahl wird künftig schrumpfen, weil Deutschland schnell altert und es weniger Nachwuchs gibt.

Soziale  Nachhaltigkeit


Um  den Zusammenhalt und die Entfaltungsmöglichkeiten in einer Gesellschaft zu erhalten und zu stärken, ist eine Ressource unverzichtbar: Geld. Daher bemisst sich die soziale Nachhaltigkeit auch am Einkommen:

Das  deutsche  Nettonationaleinkommen je Einwohner lag 2010 bei rund 32.400 Dollar – das waren etwa 2.500 Dollar mehr als in der EU-15, also der Europäischen Union vor der Ost-Erweiterung.

Die Einkommen hierzulande sind nicht nur höher, sondern zudem etwas gleichmäßiger verteilt als bei den europäischen  Nachbarn.  Und  seit 2005 hat die Ungleichheit auch nicht weiter zugenommen, so die Zahlen des Sozio-oekonomischen Panels.

Ökologische Nachhaltigkeit

Die deutsche Wirtschaft hat nach wie vor einen  höheren  Industrieanteil  als andere  wohlhabende  Volkswirtschaften. Folglich ist nicht nur der Energieverbrauch je Einwohner höher als anderswo, Deutschland emittiert pro Kopf gerechnet auch mehr Treibhausgase. Dennoch kommt die größte Wirtschaft Europas je 1.000 Euro BIP mit weniger Energie aus als die EU-Staaten im Durchschnitt. Zudem geht Deutschland sparsamer mit knappen Rohstoffen um:  Mit jeweils  dem  gleichen  Materialverbrauch erbrachten die Unternehmen zuletzt  eine  um  rund  34  Prozent höhere  Wirtschaftsleistung  als  die Firmen im EU-Schnitt.

*) Microsite: Weitere Fakten, Analysen, Grafiken und Videos zum Thema Wachstum ab 28. September unter: www.w-wie-wachstum.de
ZUM AUTOR
Über Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln e.V.
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist das führende private Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland. Das Institut vertritt eine klare marktwirtschaftliche Position und will das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit festigen und verbessern. Dazu analysiert das ...
Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln e.V.
Postfach 101942
50459 Köln

+49-221-49810
WEITERE ARTIKEL DIESES AUTORS
Studie zur gesellschaftlichen Mitte
Vom Facharbeiter bis zum Gymnasiallehrer – die Mittelschicht in Deutschland ist bunter und ... mehr

ANDERE ARTIKEL AUS DIESEM RESSORT
SUCHE
Volltextsuche





Profisuche
Anzeige
PRESSEFORUM MITTELSTAND
Pressedienst
LETZTE UNTERNEHMENSMELDUNGEN
Anzeige
BRANCHENVERZEICHNIS
Branchenverzeichnis
Kostenlose Corporate Showrooms inklusive Pressefach
Kostenloser Online-Dienst mit hochwertigen Corporate Showrooms (Microsites) - jetzt recherchieren und eintragen! Weitere Infos/kostenlos eintragen
EINTRÄGE
PR-DIENSTLEISTERVERZEICHNIS
PR-Dienstleisterverzeichnis
Kostenlos als PR-Agentur/-Dienstleister eintragen
Kostenfreies Verzeichnis für PR-Agenturen und sonstige PR-Dienstleister mit umfangreichen Microsites (inkl. Kunden-Pressefächern). zum PR-Dienstleisterverzeichnis
BUSINESS-SERVICES
© novo per motio KG