Noch immer blickt so mancher Trainer und Berater mit Schrecken ins letzte Jahr zurück. Meist verknüpft mit der Aussage: „Ich hoffe, dass 2010 ....“ Doch war das Jahr 2009 wirklich so schlecht? Für viele Trainings- und Beratungsanbieter nicht.
Jammern bringt nichts. Vielmehr heißt es reflektieren und daraus lernen, dass 2010 ein besseres Jahr wird.
Am meisten hatten unter der Krise die Trainer und Berater zu leiden, deren Leistungen im „Nice-to-have“-Bereich angesiedelt sind und bei deren Leistungen die Unternehmen, als es ans Sparen ging, sagten: „Darauf können wir verzichten“. Oder: „Das können wir auch noch in ein, zwei Jahren machen.“ Anders sah die Auftragslage bei den Trainern und Beratern aus, die nicht nur verbal, sondern auch real einen Beitrag dazu leisten, dass die Unternehmen, die Herausforderungen, vor denen sie stehen, meistern. Sie klagten zwar zuweilen auch über Umsatzrückgänge von 10 oder 15 Prozent. Doch unmittelbar an diese Klage schloss sich meist der Nachsatz an: „Was soll’s? So habe ich endlich mal wieder Zeit für meine Strategie- und Produktentwicklung.“ Und: „... für mich“. Und: „.... für ...“
Eine weitere Trainer- und Beratergruppe traf die Krise hart. Und zwar diejenigen, die in den letzten Jahren ihre oft recht üppigen Honorare bildhaft gesprochen nur „verkonsumierten“ und nicht einen ausreichend großen Teil hiervon in ihr Geschäft re-investierten. Zum Beispiel in ihre Produkt(weiter-)entwicklung, weshalb sie irgendwann nur noch veraltete Ladenhüter in ihrem Produktportfolio hatten. Oder ihre eigene Weiterbildung, weshalb sie ihren Kunden faktisch nichts Neues mehr zu sagen hatten. Oder in das Bearbeiten ihres Marktes, weshalb sie, wenn ein, zwei Schlüsselkunden wegbrachen, vielfach mit leeren Händen dastanden. (Dabei ist ein gewisses „Kundensterben“ in jedem Markt normal – auch in guten Zeiten.)
„Krisenzeiten sind Reinigungszeiten. In ihnen treten die Versäumnisse der Vergangenheit deutlich zutage.“ Das erzählen Trainer und Berater in ihren Seminaren und Workshops ihren Kunden immer wieder. Doch leider vergisst manch Trainer und Berater: Das gilt auch für den Bildungs- und Beratungsmarkt. Deshalb sollten Trainer und Berater, deren Geschäftsjahr 2009 „besch....“ war, aufhören zu jammern und sich statt dessen fragen: Was lerne ich daraus für dieses Jahr?