Schräge Ideen zur Denkgymnastik
Ein Hindernis für die effektive Beschäftigung mit der Zukunft ist Unbeweglichkeit. Von Unbeweglichkeit im Denken sprechen wir, wenn konsequent der eingezäunte Pfad weiterverfolgt wird, ohne nach links oder rechts zu sehen, wenn Branchenregeln unhinterfragt postuliert und weitergegeben werden.
Die alten Hasen in einer Branche oder die, die sich dafür halten, haben ihre Lektion gelernt. Sie wissen, wie die Branche tickt. Unterstützt und gestärkt wird die Branchenweisheit durch den Erfolg. Der Erfolg bestätigt, dass die Regeln und deren Befolgung richtig und vernünftig sind. Warum also neue Wege beschreiten und mal querdenken?
Kompetenz und Erfahrung – das soll nicht in Abrede gestellt werden – sind wichtig. Doch gefangen in der Kompetenzfalle wird schnell der Spurt durch die Endlosschleife genommen, immer wieder das gleiche gedacht und getan. Ändert sich aber das relevante Umfeld, verlieren die lang bewährten Branchenweisheiten ihre Wirksamkeit oder wirken sogar kontraproduktiv.
Elf und eine halbe schräge Idee
Wie aber kann man vermeiden, dass man früher oder später in der Kompetenz- bzw. Erfolgsfalle festsitzt? Hören wir auf Robert I. Sutton, den amerikanischen Management-Professor: “Vergessen Sie die Vergangenheit, versuchen Sie, Altbekanntes auf neue Weise zu sehen, und steigern Sie die Vielfalt an Ansichten, Stimmen und Ideen in Ihrem Unternehmen.“
Klingt gut. Aber wie lässt sich dies im Unternehmensalltag bewerkstelligen? Wissen wir doch alle, wie hartnäckig und dominant die Vergangenheit häufig ist. Bisweilen arbeiten wir ja auch selbst daran, ihre Vorherrschaft zu verteidigen, wenn dies zu unserem Vorteil zu sein scheint. Robert I. Sutton hat hierfür seine „11 ½ schrägen Ideen, die funktionieren“ entwickelt. Die „Schrägen Ideen“ sind durch Forschung und Erfolgsbeispiele gestützt. Aber Sutton formuliert sie durchaus mit ironischer Distanz. Wenn Sie die Ideen näher in Augenschein nehmen, wissen Sie auch warum. Er begreift seine Ideen als „Spielzeuge“ zum Ausprobieren und Experimentieren, um die Beweglichkeit jenseits der konventionellen Branchenweisheiten zu gewährleisten. Seine Liste der „11 ½ Schrägen Ideen“:
Auf den ersten Blick wirken die Ideen befremdlich. Widersprechen sie doch allem, was gemeinhin als gutes Management gilt. Aber betrachten wir bspw. die Regel „Stellen Sie Personen ein, die Ihnen unsympathisch sind.“ Menschen die uns sympathisch sind, weisen große Ähnlichkeit zu uns auf. Sie denken und empfinden ähnlich. Dieses Klonen – die homosoziale Reproduktion – hat zur Folge, das Denken festgelegt und gleichgerichtet ist. Offenheit für neue Ideen kann nicht aufkommen. Erst der „andere Unsympathsiche“ kann neue Sichtweisen und Ideen einbringen.
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Publikationshinweis
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