Die Schlüsselwort-Methode
Sie suchen zu jedem Witz einen Sinnträger, genant auch Stich- oder Schlüsselwort. Dieses Schlüsselwort verbinden Sie in bildhafter Form mit dem Inhalt des Witzes. Jedes Mal, wenn später das Schlüsselwort auftaucht, sollten Sie die dazu gehörige Geschichte vor Ihrem geistigen Auge Revue passieren lassen. Zwei Beispiele: Ein Familienvater fährt jedes Jahr nach Afrika zur Großwildjagd. Immer wieder erzählt er daheim seinen Kindern dasselbe Abenteuer. „Stellt euch vor: 14 Panter. 14 Panter auf einmal! Aber ich habe sie alle erledigt. Keiner ist mir entkommen.“ „Aber Papa“, sagt die Jüngste mit zarter Stimme, „letztes Jahr hast du nur von 12 Pantern erzählt.“ Der Vater erwidert streng: „Letztes Jahr wart ihr noch zu jung, um die ganze Wahrheit zu erfahren.“
Warum wird über gemeine Witze am meisten gelacht?
Über sexistische und peinliche Witze oder solche über Randgruppen wird oft am meisten gelacht. Solche Witze brechen aus gesellschaftlichen Normen aus. Humorforscher und Psychologe Michael Titze sagt, das liege an der Lust des Menschen am Verbotenen. „Die Pointe bricht die Norm. Sie ist irgendwie verboten, und das ruft bei uns gute Gefühle hervor.“ Das lasse sich mit der Trotzphase des Kindes erklären. „In dieser Zeit ist das Kind immer gegen etwas, obwohl es genau weiß, dass das nicht in Ordnung ist. Es verstößt ständig gegen die Norm, das macht Spaß und gibt dem Kind ein gutes Gefühl.“ Und warum erinnern wir uns an solche Witze besonders schlecht? Weil sie böse sind, richten sie sich meistens gegen jemand, sind peinlich oder politisch unkorrekt, „deshalb haben wir unbewusst Hemmungen, uns genau an sie zu erinnern. Das Unterbewusstsein signalisiert, das darf man nicht“, sagt Titze. Wie bei folgendem Witz, wo der Mann etwas ausspricht, was normalerweise in die Kategorie „das macht man doch nicht“ fällt: „Mann und Frau liegen nach dem Sex nebeneinander im Bett. Die Frau fragt verträumt: „Und, woran denkst du gerade?“ Der Mann antwortet: „Die kennst du eh nicht.“
Übungsbeispiele
Haben Sie Lust, mit Hilfe der Schlüsselwort-Methode noch ein wenig zu trainieren? Viel Vergnügen bei den folgenden Beispielen.
Viele Witze im Kopf zu haben, macht Spaß. Es gibt den Erzählern die Gewissheit, ihr Umfeld auf positive Weise unterhalten zu können. Wer sich schlecht Dinge merken kann, dem bieten Witze und Anekdoten eine humoristische Lerngrundlage, um an sich selbst zu arbeiten. Die Barriere, dass Lernen langweilig und anstrengend ist, kann mit Humor leichter überwunden werden. Denn lachend lernt, redet und unterhält es sich am besten.
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Publikationshinweis
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