(PM) , 15.05.2009 - Seit einigen Wochen ist die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner offizielle „Bier-Botschafterin“. Vorher trugen diesen Titel bereits Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Doch zu einem Titel gehören immer auch diejenigen, die ihn verleihen. In diesem Fall der Brauer-Bund und das Institut für Reines Bier. Dabei handelt es sich um Lobby-Verbände der deutschen Brauwirtschaft. Hinter der Bierbotschafterin stehen knallharte wirtschaftliche Interessen. Das Nachrichtenportal www.news.de hat die Ziele und Auswirkungen solcher Marketingaktionen analysiert.

Der Brauer-Bund und das Institut für Reines Bier stehen unter Erfolgsdruck: 2008 war der Bierabsatz rückläufig. Auch für das laufende Jahr ist der Geschäftsführer des Brauer-Bundes Peter Hahn pessimistisch. Schlimmer noch: Durch die mediale Auseinandersetzung mit dem „Komasaufen“ steht Alkoholkonsum in einem zunehmend schlechten Licht. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzig (SPD) forderte weitreichende Maßnahmen. Ähnlich wie bei Zigaretten solle der Konsum über Steuererhöhungen reduziert werden. Außerdem schlug Bätzing ein Verbot von Bierwerbung vor. Beides konnte sich nicht durchsetzen.

Stattdessen präsentiert sich Ilse Aigner öffentlich mit einem Glas Bier in der Hand. Auf eine Anfrage der Politikredaktion (www.news.de/politik.html) antwortete das Landwirtschaftsministerium Folgendes: Frau Aigner sei es ein besonderes Anliegen, Bier als ein hochwertiges Nahrungs- und Genussmittel zu präsentieren. Gerade in Bayern sei Bier ein Grundnahrungsmittel, das zum Alltag dazugehöre. Mithilfe hochrangiger Politiker wird Bierkonsum salonfähig gemacht. Auch der Tag des Bieres ist eine Initiative des Brauer-Bundes, die das schlechte Image des Alkoholkonsums gezielt reparieren soll.

Weitere Informationen:
www.news.de/article/421/abgefuellt-und-auf-einer-linie

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