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Fachartikel, 11.09.2012
Erfolgversprechende Ideen entwickeln
12 Tipps für effektives Brainstorming
In den besten Ideenfabriken der Welt, setzen Kreativarbeiter hohe Maßstäbe an die Qualität ihrer Ideen. Hier zwölf Tipps, was Unternehmen in Sachen Ideenentwicklung und Brainstorming von 1a-Kreativagenturen lernen können.

In jeder Branche geben nur eine Handvoll Top-Unternehmen die Innovationsgeschwindigkeit vor. Geprägt von der Unternehmenskultur setzen Mitarbeiter hohe Standards an ihre Leistung. Ebenso verhält es sich mit sehr guten Kreativagenturen. Man möchte nicht nur den Kunden beeindrucken, man will sich selbst übertreffen!

Was zählt ist Qualität, nicht Quantität

Folgt man den Regeln des klassischen Brainstormings, in denen Teilnehmer jeden unreflektierten Gedanken in den Raum werfen dürfen, dann produziert man eine Masse an Einfällen, sagen wir 100 Ideen in 100 Minuten. Nur Quantität ist auch im Brainstorming nicht gleich Qualität. Ungefilterte Gedanken in die Runde zu streuen, ist vergleichbar mit dem Schuss aus einer Schrotflinte. Man kann schon ins Schwarze treffen, nur bedarf es dazu Glück. Effektiv ist solch ein Ansatz allerdings ganz sicher nicht. Nachfolgend zwölf Inspirationen für ein effektives und qualitativ hochwertiges Brainstorming.

1. Bereiten Sie sich vor

Angenommen Sie planen eine Bergtour, dann werden Sie sich mit der Ausrüstung, mit den Aufstiegsroute und mit dem Wetter beschäftigen. Sie werden jegliche greifbare Information durchforsten, damit der Aufstieg gelingt. Sie würden niemals unvorbereitet die Eiger-Nordwand hochklettern. Auch auf eine Ideenexpedition sollten Sie sich vorbereiten. Steigen Sie tief ins Thema ein, planen Sie Alternativrouten und schicken Sie nicht nur eine Idee, sondern zwei, drei, vier Favoriten ins Rennen. Ein Favorit ist eine Idee, die Sie begeistert und die Sie liebend gerne verwirklicht sehen wollen.

2. Sichern Sie Ihre Ideen ab

Am Anfang war ein Gedanke - oft ein fataler! Zu glauben: "die Idee ist leicht verständlich", ist wohl der größte Irrtum des Kreativarbeiters. Machen Sie den "Hausfrauentest". Überprüfen Sie Ihre Ideen im Vorfeld auf Schwachstellen an Freunden oder an einer Kollegin Ihres Vertrauens. Selbst ein scheinbar einleuchtender Einfall kann durch eine Killerphrase im Papierkorb landen. Es ist ein Leichtes, Ideen, die nur in Form von Gedanken im Raum stehen, als Hirngespinste abzukanzeln. Mehr dazu unter Punkt 9.

3. Kalkulieren Sie eine Nacht zwischen Vorbereitung und Brainstorming ein

Das Gehirn schläft keineswegs während der Nacht. Es verarbeitet die Eindrücke des Tages, verlagert Daten aus dem Kurzzeit- in den Langzeitspeicher und verknüpft neue Informationen mit älteren Erfahrungen. Am nächsten Morgen sehen Sie Ihre Ideen aus einem Licht, auf jeden Fall klarer.

4. Präsentieren Sie nur Ideen, für die Sie brennen

Warum? a. Sie präsentieren nicht nur die Idee, sondern auch sich selbst. Ihre Leidenschaft steckt an und verkauft mit. b. Eine geniale Idee setzt Adrenalin frei. Es ist aufregender etwas Neues in die Welt zu setzen, als Altbekanntes in einer anderen Farbe zu reproduzieren. c. Wird die Idee realisiert, verlieben Sie sich wieder auf's Neue in Ihren Job.

5. Präsentieren Sie viele Ideen

a. Dies lässt den Teilnehmern die Freiheit auswählen zu können. b. Zweitens zeigt es, dass Sie in verschiedene Richtungen denken können. c. Drittens umgehen Sie durch Vielfalt den Halo-Effekt. "Halo" ist das griechische Wort für Lichthof. Wir neigen dazu eigene Ideen in einem besonderen Licht wahrzunehmen. Die Vorteile eines Geistesblitzes überstrahlen die Nachteile und machen blind für Kritik. Wenn Sie viele Ideen produzieren, können Sie vergleichen und die Vor-und Nachteile der Konzepte abwägen.

6. Bleiben Sie objektiv

Präsentieren Sie nicht nur die Schokoladenseiten, sondern auch die Konsequenzen Ihres Einfalls. Eine Innovation kann mitunter Marktanteile bestehender Eigengewächse kannibalisieren. Wenn eine Idee nur Vorteile hat, reagieren die Teilnehmer skeptisch. "Bin ich hier etwa auf einer Kaffeefahrt gelandet?". Wenn Sie Ihre Konzepte mit objektiven Argumenten flankieren, werden die Kollegen Sie als neutralen Gesprächspartner einstufen.

7. Fassen Sie sich kurz

Eine geniale Idee ist einfach. Sie lässt sich idealerweise mit einem Satz erklären. Der Chefkonstrukteur der russischen Raumfahrt in den 60er Jahren, Sergei Pawlowitsch Koroljow, kürte Einfachheit zu seinem Lebensprinzip. Koroljow, hauptverantwortlich für den Sputnik-Schock, wird das Zitat zugeschrieben: "Je einfacher eine Konstruktion ist, desto genialer ist sie. Kompliziert bauen kann jeder."

8. Improvisieren Sie

Verhalten Sie sich flexibel bei Richtungsänderungen. Das Brainstorming zielt darauf ab, dass es erstens anders kommt und zweitens als man denkt. Jetzt zahlt sich eine gute Vorbereitung aus. Da Sie sich im Vorfeld mit alternativen Lösungen beschäftigt haben, fällt Ihnen das Improvisieren leicht.

9. Rechnen Sie mit Killerphrasen

"Das haben wir schon immer so gemacht, weil es sich bewährt hat.", "Das ist unseren Kunden nicht vermittelbar.", "Wie lange sind Sie schon bei uns?" Killerphrasen dienen dazu das Neue zu verhindern oder Ihnen als Gesprächspartner die Kompetenz abzusprechen oder beides. Menschen sperren sich gegen Ideen, weil sie Angst vor dem Unbekannten haben oder einen Prestigeverlust fürchten. Das Neue kann verdiente Mitarbeiter, schnell aus dem vermeintlich sicheren Sattel werfen. Hier fünf Ideen, wie Sie Zweifler und Zauderer auf Ihre Seite ziehen:

  1. Untermauern Sie Ihre Idee mit soliden Thesen, Studien und Beispielen.
  2. Holen Sie vermeintliche Gegner schon vor dem Brainstorming ins Boot, damit diese die Anerkennung mit ihnen teilen können.
  3. Heben Sie die Vorteile Ihrer Idee für alle Beteiligten hervor.
  4. Sprechen Sie die gleiche Sprache. Oft verursacht eine Idee deswegen Angst, weil sie zu kompliziert, bzw. in fachchinesisch präsentiert wird.
  5. Ist Ihre Idee zu radikal? Gibt es weder Best-Practice Beispiele noch Studien? Werden Sie ein zweites Mal kreativ. In französischen Werbeagenturen gilt es als hohe Kunst eine mutige Idee zu verkaufen. Ein erfolgreicher Kundenberater, wird von Kreativen bewundert, wenn er dem Kunden von einem visionären Konzept überzeugt.

10. Lassen Sie los

Im Brainstorming gibt es einige magische Momente und viele unsichere. Es gibt mehr verschlossene Türen als offene. Die Kunst ist es, Türen zu entdecken, die es vorher nicht gegeben hat. Man wandelt in unbekannten Räumen in vollkommener Dunkelheit, sieht nichts und kann nichts kontrollieren. Es hilft nur loszulassen und sich überraschen zu lassen.

11. Behalten Sie Ihr Ziel im Auge

Loslassen bedeutet nicht, sich von den eigenen Zielen zu verabschieden, wohl aber von dem Weg dahin. Verhalten Sie sich geduldig bei Staus und Baustellen. Geben Sie nicht entnervt auf, wenn Ihre Idee in eine Sackgasse hinein manövriert wurde. Kurz vor Meetingende können Ihre Konzepte abgeschossen werden. Getreu dem Motto: "Neue Besen kehren gut, aber alte wissen wo der Dreck liegt!" tendieren Menschen dazu, an Bewährtem festzuhalten. Psychologen sprechen hierbei von Beharrungstendenz. Geben Sie bei Rückschlägen nicht auf. Behalten Sie ihr Ziel im Auge und denken Sie an alternative Routen.

12. Spielen Sie schön

Einiger Ihrer Ideen werden das Licht am Ende des Brainstormings nicht mehr sehen, andere werden durchkommen - vielleicht auch nicht. Der Ausgang ist ungewiss. Was zählt ist, wie Sie das Brainstorming spielen. Am Ende zählen zwei Fragen: "Hab' ich mein Bestes gegeben?" und: "Was könnte ich verbessern?".

QUERVERWEIS
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Über Robert Gerlach
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Robert Gerlach ist internationaler Kreativtrainer und Inhaber von IQudo® - academy for creative intelligence. Er hält Innovationsworkshops und Vorträge für Unternehmen wie Amway, Lidl, SAP oder das Zukunftsinstitut. ...
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