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Fachartikel, 15.12.2011
Z-E-N-Methode
Mit weniger Arbeit mehr erreichen
Oft wissen wir zwar, was wir tun müssten, aber handeln nicht danach. Dies geht zu Lasten unserer Produktivität. Genau an dieser Stelle die Z-E-N-Methode an.
Z-E-N hat in diesem Zusammenhang weder mit Buddhismus noch Esoterik zu tun, sondern dient als Abkürzung für ein Modell, nach dem sich die zu erledigen Tagesaufgaben auswählen  lassen. Mit Hilfe dieses Rasters können wir überprüfen, für welche Tätigkeiten es sich wirklich lohnt, Zeit aufzuwenden. Konsequent angewandt, garantiert die Z-E-N-Methode sofort effektiv bessere Ergebnisse und verleiht der eigenen Produktivität einen enormen Schub. Und das Beste ist: Wir können dadurch gleichzeitig unsere Arbeitszeit drastisch reduzieren.

Bin ich gerade produktiv oder nur beschäftigt?

Wenn wir die rein produktive Zeit messen, kommt ein durchschnittlicher Geschäftsführer im Laufe eines Arbeitstages laut Zahlen aus den Vereinigten Staaten auf bestenfalls 45 Minuten. Die Zeit, in der wir nicht abgelenkt werden, sondern  uns wirklich auf das Wesentliche fokussieren können, ist also im Normalfall verschwindend gering. Wenn es uns jedoch gelingt, nur zwei Stunden am Tag maximal produktiv zu arbeiten, schlagen wir sämtliche CEOs bereits um Längen. Um herauszufinden, ob wir gerade produktiv oder nur beschäftigt sind, benötigen wir folgende drei Messgrößen:

Z = Zielorientiert

Die erste, alles entscheidende Frage lautet: Was ist mein  wichtigstes Ziel? Zu diesem Zweck müssen wir alle „Alibi-Tätigkeiten“ um uns herum weglassen, die uns diesem Ziel nicht wirklich näher bringen. Erst dann können wir zweifelsfrei definieren, welche eine Tätigkeit wir jetzt unternehmen sollten, um unserem Hauptziel entscheidend näherzukommen. Stellen Sie sich also als Erstes die Frage: Bringt mich das, was ich jetzt tue, meinem wichtigsten Ziel am nächsten?

E = Einkommensproduzierend

Die zweite zentrale Frage lautet: Generiert mir das, was ich gerade tue, entsprechendes Einkommen? Ist es einkommensproduzierend? Diese Frage ist für jeden Unternehmer von entscheidender Bedeutung. Und doch wird sie häufig geradezu sträflich vernachlässigt. Für Unternehmer muss das Verwandeln von Zeit in Geld höchste Priorität genießen. Tatsächlich ist dies sogar die einzige Aufgabe, auf die es letzen Endes ankommt.

N = Nutzbringend

Die dritte Frage lautet: Ist das, was ich in diesem Augenblick tue, nutzbringend? Bietet es meinen Interessenten, Kunden, Mitarbeitern oder Geschäftspartnern einen entsprechenden Mehrwert?

Somit haben wir die drei Eckpfeiler der Z-E-N-Methode definiert
  1. Z = Zielorientiert
  2. E = Einkommensproduzierend
  3. N = Nutzbringend
und damit ein wertvolles Raster für alle anstehenden Aufgaben. Es geht genau genommen darum, jede unternehmerische Tätigkeit durch diesen Filter zu sieben. Und dieses Sieb ist so engmaschig, dass alles, was weder Z, noch E, noch N ist, hindurchfällt und damit nur die wirklich wesentlichen Aktivitäten hängen bleiben. Die Frage ist natürlich, wie viel Zeit und Raum wir dieser Methode einräumen wollen?  Im Idealfall sorgen wir dafür, dass wir jeden Tag mindestens ein Z, ein E und ein N als erledigt markieren können. Die Frage ist natürlich: Was zählt wozu?

Arbeitsleistungen neu definieren

Wonach messen wir, was eine Stunde unserer Zeit wert ist? Im Normalfall werden wir zur Beantwortung dieser Frage den Stundensatz zugrunde legen, den wir üblicherweise in Rechnung stellen. So berechnen beispielsweise Life Coaches, die nach ihrer Ausbildung in unserem Team starten, ein Honorar von 75,-- Euro pro Stunde. Demnach ist der Life Coach in der Zeit, in der er mit seinem Klienten arbeitet,  75,- € pro Stunde wert. Doch genau diese Annahme ist falsch! Denn nicht diese Tätigkeit hat dem Coach sein Honorar generiert, sondern die im Vorfeld stattgefundene Akquise. Mit anderen Worten: Alles, was dazu geführt hat, dass es überhaupt zu diesem Coaching kommt: Vielleicht das zehnminütige Eingangsinterview am Telefon oder das anschließende Schnuppergespräch. Das Coaching selbst ist hingegen unter der Rubrik N = Nutzbringend einzuordnen. Wenn wir anderen Menschen helfen, das zu erreichen, was sie haben wollen, dann wird es dazu führen, dass wir unweigerlich erreichen, was wir wollen. Liefert ein Coach im Erstgespräch für seinen Klienten einen entsprechenden Nutzen, wird er im Regelfall gebucht oder weiterempfohlen. Bereitet der Coach nach dem Schnuppergespräch für das erste intensive Gespräch eine Frageliste vor oder schreibt anschließend eine  To-Do-Liste, ist er in dieser Zeit, die ebenfalls mit dem Honorar abgegolten wird, zielorientiert tätig. Also konkret:
  • Z könnte zum Beispiel heißen, eine Stunde am PC zu verbringen, um ein Mailing zu gestalten.
  • E könnte beispielsweise heißen, einen Termin mit einer Empfehlung für ein Schnuppercoaching zu vereinbaren oder ein Follow-Up Telefonat durchzuführen.
  • N könnte bedeuten, ein Coaching-Gespräch durchzuführen oder eine Geburtstagsmail zu versenden.
Noch einmal zusammengefasst: Einkommensproduzierend war der Coach also, als er das Coaching seinem Klienten am Telefon verkauft und anschließend das Angebot geschrieben hat. In dem Moment, in dem er das Coaching hält, agiert er nutzbringend, denn er möchte gegenüber seinem Klienten die bestmögliche Leistung bieten. Erst dann hat er Nutzen gestiftet, der dazu führt, dass er weiterempfohlen wird und so neue Anfragen generiert. In dem Augenblick, in dem er dazu übergeht, diese zu beantworten, ist er wieder einkommensproduktiv tätig. Um die Z-E-N-Methode wirkungsvoll anzuwenden, ist es von essentieller Bedeutung, diesen Unterschied zu verstehen. Denn nur dann kann diese Methode unsere tägliche Arbeit tatsächlich revolutionieren.

Eine Vorstellung vom Wert der Zeit entwickeln


Ein extremes Beispiel: Stellen Sie sich bitte einmal vor, Sie verdienen 300,-- € pro Stunde. Jede Minute Ihrer Zeit wäre also 5,-- € wert. Nur als Gedankenspiel. Dann stellt sich doch die Frage: Was von dem, was ich heute noch tue, würde ich bei 5,-- € die Minute sicher nicht mehr tun? Es würde wahrscheinlich eine ganze Menge wegfallen oder Sie würden vieles delegieren, damit es andere erledigen, einverstanden?

Ich weiß, dass es verführerisch ist, ausgiebig in sozialen Netzwerken zu surfen und in den Profilen und Statusmeldungen anderer zu stöbern. Sie müssen sich nur einmal realistisch ganz klar vor Augen führen: Wenn Sie 5,-- € die Minute verdienen, würden Sie wahrscheinlich nicht mehr so ohne weiteres 20 Minuten sinnlos im Netz surfen, weil Sie dann rechnen müssten: „In diesen 20 Minuten verschwende ich gerade 100,-- € meines Wertes.“ Was würden Sie stattdessen in dieser Zeit tun? Ganz klar: Sie würden einkommensproduzierend tätig sein.

Das Wichtigste ist, dass Sie Ihrer Zeit einen solchen Wert beimessen, als hätten Sie Ihr Wunscheinkommen bereits erreicht. Denn andernfalls stellt sich ganz klar die Frage: Wie soll ich meine Ziele überhaupt erreichen, wenn ich meine Zeit nach meinem gegenwärtigen Einkommen berechne? Ich muss bereits einen Schritt weiter denken. Also setzen Sie sich ein realistisches Jahresziel und teilen Sie es durch die verfügbaren Stunden. Und dann heißt es, jeden Tag jeweils eine Aktivität Z, E und N zu absolvieren.

Den wichtigen Themen Vorfahrt gewähren

Mit diesem Modell haben wir eine wunderbare Möglichkeit, wirklich jeden Tag etwas zu tun, was uns unserem Ziel näher bringt. Mit diesem Filter in den kommenden zwölf Monaten zu arbeiten, bedeutet, den wirklich wichtigen Themen Vorfahrt zu gewähren.

Stellen Sie sich vor, Sie sind morgen aufgrund einer plötzlichen gesundheitlichen Einschränkung genötigt, Ihre Arbeitszeit zu halbieren. Selbst wenn Sie nur zwei Stunden pro Tag arbeiten könnten, sollten Sie diese Zeit umso mehr nach der  Z-E-N-Methode strukturieren. Einen Großteil dessen, was gegenwärtig unseren Arbeitsalltag ausmacht, könnten wir uns schlichtweg schenken, solange wir diese drei Aufgabenfelder berücksichtigen. Und wir wären dabei nicht nur wesentlich effektiver und produktiver, sondern vor allem weniger gestresst und dadurch in jeder Hinsicht glücklicher und erfolgreicher.
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Martin Geiger, selbstständiger Unternehmer, hat sich 2001 als Trainer und Coach ganz der persönlichen Weiterbildung verschrieben. Heute gilt das Mitglied der Europäischen Trainerallianz als ausgewiesener Spezialist für die ...
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