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Fachartikel, 16.08.2007
Traceability-Management
Qualitätssicherung durch integrierte ganzheitliche IT-Systeme
Rückrufaktionen aufgrund von Qualitätsmängeln verursachen Kosten in Millionenhöhe und können einen massiven Image-Verlust nachsichziehen. Die einzige Möglichkeit für Hersteller, die Zahl der Rückrufaktionen zu verringern, ist eine Intensivierung der Qualitätssicherung – und zwar entlang der gesamten Zulieferkette. Die Grundlage hierfür liefern Traceability-Management-Systeme, die eine Rückverfolgbarkeit (englisch: Traceability) des Fertigungsprozesses sicherstellen.
Durch die immer höher werdende Vernetzung der Wertschöpfungspartner innerhalb der Versorgungskette wird es gerade für den OEM bzw. Tier1 schwieriger, Problemfälle zu identifizieren und Fehler abzustellen. Dieses ist bedingt durch die Bauteilvernetzung der unterschiedlichen Zulieferer. Im Regressfall steht dann oftmals der OEM oder Tier1 als Garantieverantwortlicher alleine da. Um die dabei entstehenden Kosten zu minimieren, ist es essentiell, eine durchgängige Bauzustandsdokumentation zu erzielen. Durch die Lebenslaufakte wird klar ersichtlich, wann welches Produkt, wo und durch wen hergestellt wurde. Dieser Prozess hilft allen Beteiligten den Fehler sehr schnell zu identifizieren, abzustellen und Kosten zu sparen.

Produktrückrufe können schwere wirtschaftliche Folgen für Unternehmen haben, die aus der Rückrufaktion selbst (Kosten des Rückrufs, Garantie und Gewährleistung sowie eventuelle Gerichtsverfahren) aber auch aus den Imageschäden einer Rückrufaktion resultieren.

Qualitätsmanagement als zentraler Bestandteil des Traceability-Managements

Einiges spricht dafür, dass in Zukunft die Zahl der Rückrufe eher zu- als abnehmen wird: Kürzere Produktlebenszyklen und Entwicklungszeiten infolge verschärften Wettbewerbs erhöhen das Risiko von Markteinführungen noch nicht völlig ausgereifter Produkte. Zunehmende Teilevielfalt und Komplexität in den Abläufen durch Mehr-Marken- und Mehr-Produkt-Strategien sowie Reduzierung der Fertigungstiefe und damit Erhöhung der Zahl der Zulieferer erschweren Qualitätssicherung und Kontrollen.

Genau hier setzt das Traceability-Management an: Ein zentraler Bestandteil des Traceability-Managements ist das Qualitätsmanagement: Warenrückrufe sollen von vornherein verhindert werden. Dabei bedingen Qualität und Traceability einander, denn Rückverfolgbarkeit ist ein entscheidender Bestandteil des Qualitätsmanagements und ohne umfassende Qualitätssicherung ist Rückverfolgung nicht möglich.

Vollständige Dokumentation des Produktlebenszyklus

Voraussetzung für das Funktionieren der Lösungen ist die vollständige Dokumentation des Produktlebenszyklus sämtlicher Fertigungschargen durch Zulieferer und Hersteller. Beim Hersteller müssen die Rohstoffe, Chargen und Produkte eine eindeutige Kennzeichnung (z.B. einen Identifikationsbarcode) erhalten, die alle relevanten Produktions- und Kundeninformationen enthält und mit der im gesamten Fertigungsprozess eine eindeutige Identifizierung möglich ist. Entsprechend sind Indenttechniken unverzichtbar für wirksames Traceability-Management. Auf diese Weise kann exakt festgehalten werden, in welches Endprodukt, welche Teile bzw. Stoffe verarbeitet worden sind und alle beteiligten Parteien können stets nachverfolgen, wo sich Lieferungen gerade befinden. Der gesamte Fertigungsverlauf vom Wareneingang bis zum Warenausgang wird mit sämtlichen Prozessschritten und den jeweils angefallenen Messergebnissen dokumentiert.

Was muss ein Traceability System können?

Traceability-Systeme werden in unterschiedlichen Ausprägungen angeboten. Wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl eines Traceability-Systems, ist die Fähigkeit des Systems, folgende Fragen beantworten zu können:

  • Welche Materialien und Halbfabrikate wurden eingesetzt?
  • Welche Chargen und Seriennummern wurden verbaut?
  • Welche Vorgabe- und Einstellparameter wurden verwendet?
  • Welche Arbeitsabläufe und Maschinen wurden zur Herstellung eingesetzt?
  • Welche Prozessprobleme traten auf und wurden wie gelöst?
  • Welche relevanten Parameter wurden zur Variantenbildung eingestellt?
  • Welche Qualität wurde erreicht?

Fragen also, die bei auftretenden Qualitätsproblemen helfen, die Ursache des Problems schnell zu entdecken und zu beheben.

Traceability-Management zahlt sich aus

Vorteile und Nutzen von Traceability-Systemen liegen klar auf der Hand:

  • Fehlerursachen können schnell lokalisiert und effektive Vorbeugemaßnahmen ergriffen werden. Zukünftige Fehler werden so vermieden und dadurch die Produktionskosten gesenkt.
  • Fehlerhafte Bauteile können schnell identifiziert und zugeordnet werden. Durch die Identifikation des Verursachers in der Lieferkette können die Gewährleistungskosten des Herstellers reduziert werden.
  • Bereits im Handel befindliche Produkte können gezielt zurückgerufen werden. Auf diese Weise können Rückrufkosten um bis zu 50% reduziert (McKinsey-Studie zur Automobilzulieferindustrie) und Imageschäden vermieden werden.
  • Größere Transparenz in den Versorgungs- und Produktionsketten minimieren die Güter- und Transportströme, reduzieren die Lagerbestände und verbessern die Ersatzteil- und Kreislauflogistik.
  • Traceability setzt die Kontrolle und Dokumentation kritischer Prozesse voraus. Dadurch werden gleichzeitig die Prozesse im Unternehmen optimiert.

Traceability-Management ist also längst zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor geworden. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und dem ausgeklügelsten Qualitätsmanagement werden sich Rückrufe vermutlich niemals völlig vermeiden lassen. Aber mit einem effektiven Traceability-Management, das gezielte Produktrückrufe ermöglicht, sind Unternehmen für den Fall der Fälle gewappnet.

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Service-Hinweis
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Die IBS AG bietet Interessenten die Möglichkeit einer Traceability-Amalyse. Bewerben Sie sich mit Ihrem Unternehmen für ein kostenloses halbtägiges Analysegespräch. Das Bewerbungsfomular sowie weitere Details finden Sie unter: www.ibs-ag.de/traceability-analyse

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