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Fachartikel, 17.10.2011
Liquiditätsmanagement
Mit Factoring dauerhaft flüssig
Factoring ist bei größeren Unternehmen schon seit langem ein wichtiges Instrument modernen Liquiditätsmanagements. Aus gutem Grund: Kann man doch ohne Risiken die eigene Liquidität sichern. Gleichzeitig bietet Factoring einen effektiven Schutz vor Forderungsausfällen. Vorteile, von denen zunehmend auch kleinere Unternehmen profitieren können.
In der Wirtschaft herrschen immer rauere Sitten. Großkunden nutzen immer häufiger ihre starke Position und diktieren Zahlungsziele, die manch ein Unternehmen an den Rand des Ruins führen. In manchen Branchen haben sich Zahlungsziele von sage und schreibe 120 Tagen und mehr eingebürgert. Großhändler ebenso wie Zulieferer und Dienstleister müssen nach gestellter Rechnung lange auf ihr Geld warten. Geld, das sie dringend benötigen, um neue Waren oder Material einzukaufen und innerhalb von rund zehn Tagen zu zahlen. Denn nur so können sie das Skonto nutzen, was fester Bestandteil ihrer ohnehin schwachen Margen ist. Die Unternehmen brauchen das Geld also sofort – und nicht erst in einigen Monaten.

Diese permanenten Durststrecken mit Bankkrediten zu überbrücken ist jedoch die denkbar schlechteste Wahl. Die Zinsen fressen oft die gesamte Marge auf - ganz abgesehen davon, dass die bestehenden Kreditlinien meist nicht ausreichen. Außerdem werden Kreditlinien nur allzu oft kurzfristig und willkürlich gekürzt. Dann ist die Liquidität von einem auf den anderen Tag gefährdet. Hinzu kommt: Die Aufnahme eines Darlehens birgt bei noch offenen Rechnungen ein extremes Risiko: Fällt ein wichtiger Schuldner aus, bleibt oft nur noch der Gang zum Amtsgericht, um Insolvenz anzumelden.

Verbesserung der Eigenkapitalquote

Eine einfache und sichere Alternative ist hier das Factoring. Denn beim Factoring handelt es sich um ein Handelsgeschäft und keinen Kredit. Dabei werden offene Forderungen des Lieferanten an den Factor verkauft. Der Aufwand und die Risiken eines Darlehens lassen sich also völlig umgehen. Gleichzeitig vermeidet das Unternehmen durch den Verkauf der offenen Forderungen das Risiko eines Forderungsausfalls. Dieses Risiko trägt nämlich dann der Factor. Als Sicherheit hält er zunächst lediglich etwa 10% bis 20% der Rechnungssumme ein. Der so genannte Sperrbetrag dient in erster Linie dazu, vereinbarte Abzüge aller Art, wie Boni, Skonti, Rabatte etc. für den Factor abzusichern. Sobald der Debitor die Rechnung beglichen hat, wird der nicht benötigte Einbehalt an den Forderungsverkäufer ausgezahlt. Die eigentliche Factoring-Gebühr beträgt nur wenige Prozent.

Hinzu kommt: Nur wer Cash hat, kann wachsen. Factoring ist daher das Instrument der Gewinner. So kann ein Unternehmen mit dem direkt ausgezahlten Geld nicht nur georderte Ware bezahlen, sondern auch das Skonto nutzen. Von daher lohnt Factoring nicht zuletzt für alle Unternehmen mit einem hohen Wareneinsatzwert. Denn der Ertrag, den die Skontonutzung einbringt, übersteigt die Factoring-Gebühren um ein Vielfaches. Ein weiterer Vorteil des Factorings: Durch den Verkauf der Forderungen verkürzt sich die Bilanzsumme. Und durch die Verwendung der erhaltenen liquiden Mittel zum Ausgleich von Verbindlichkeiten verbessert sich die Eigenkapitalquote. Das wiederum verbessert die Position gegenüber der Bank.  

So einfach wie ein Kontokorrent

Vorteile, die nun auch endlich kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung stehen. Denn während Factoring lange Zeit ein Instrument nur für Großunternehmen war, gibt es heute erste Produkte für Mittelständler. Die Prozesse wurden dafür so weit automatisiert, dass die Dienstleistung so schnell und kostengünstig angeboten werden kann, dass sie sich für fast alle Unternehmensgrößen rechnet. Daneben ist Factoring heute so einfach wie ein Kontokorrent. Der Aufwand ist gering, gleichzeitig ist ständig das notwendige Geld vorhanden, um Waren zu bezahlen. Einfacher geht es nicht.

Der Ablauf ist in der Tat denkbar simpel: Schickt der Unternehmer eine Rechnung an seinen Kunden, sendet es gleichzeitig eine Kopie an seinen Factoring-Dienstleister und erhält dann umgehend den Rechnungsbetrag abzüglich Sperrbetrag ausgezahlt. Sobald das Geld vom Debitor eingetroffen ist, wird der Rest abzüglich der Gebühr sofort überwiesen.

Geeignet ist das Instrument für Unternehmen, die bereits einen Forderungsbestand angesammelt haben – also bereits seit etwa zwei Jahren am Markt sind. Für Start-ups ist Factoring dagegen ungeeignet, da zunächst in Produktion und Waren investiert werden muss, jedoch noch keine Außenstände vorhanden sind, die verkauft werden können. Hat sich erst einmal ein Forderungsbestand angesammelt und wird dieser dann einem Factor abgetreten, kann Factoring kontinuierlich weitergeführt werden. Der Cashflow ist dadurch stets gesichert, das Ausfallrisiko auf den Factor verlagert und eine Schieflage lässt sich verhindern – gleichzeitig ist immer genügend Geld da, um in das Firmenwachstum zu investieren.

Factoring-Markt: Zunehmend Angebote auch für Kleinkunden

Der Factoring-Markt in Deutschland boomt. Der Gesamtumsatz der im Deutschen Factoring-Verband e. V. vertretenen 26 Factoring-Institute stieg 2010 um 37,48 Prozent und erreichte eine neue Rekordzahl von 132,28 Mrd. Euro. Insbesondere in der Finanzkrise haben viele Unternehmen die Vorteile erkannt, die ihnen das Instrument bietet.

Durch die Automatisierung der Prozesse ist Factoring heute für Unternehmen ab 500.000 Euro Umsatz möglich. Die meisten sind im „Deutschen Factoring-Verband“ organisiert. Sie bieten eine professionelle und umfangreiche Leistung an. Neben den standardisierten Produkten bieten alle auch individuelle Lösung bis hin zu hochkomplexen Asset Backed Security-Strukturen an – d.h. ein Forderungsmanagement auf Grundlage von Wertpapieren. Der Vorteil: Wächst ein Unternehmen im Laufe der Jahre und wünscht eine weniger standardisierte Lösung, muss er nicht den Anbieter wechseln. Für alle anderen bleibt das standardisierte Factoring das Finanzinstrument für eine sichere Liquidität.
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