Schlechte Nachrichten für Unternehmer: Energie wird wieder teurer. So erwartet der Verbraucherzentrale Bundesverband, dass sich Strom im nächsten Jahr um bis zu 10 Prozent verteuern wird. Als Grund für die Preissteigerungen wird das enorme Anwachsen von Solaranlagen gesehen, die Stromkunden über eine Umlage subventionieren. Die erhöhten Strompreise bedeuten für Unternehmen eine weitere Kostenbelastung. Durch das Abschließen von günstigeren Stromverträgen oder durch Energieeinsparungen können Unternehmen versuchen die Mehrbelastungen auszugleichen.

Stromkosten senken durch Anbieterwechsel

Zehn Jahre nach der Liberalisierung der Strommärkte in Deutschland hat der Wettbewerb unter den Anbietern in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Inzwischen haben Unternehmen im Schnitt die Auswahl zwischen 70 Stromanbietern. Vor allem bezogen auf die Grundversorgungstarife lassen sich erhebliche Kostenersparnisse erzielen. Unternehmen sollten deswegen regelmäßig einen Stromanbieter Vergleich vornehmen. Da der Energiemarkt zur Zeit stark in Bewegung ist und jedes Jahr neue Anbieter in den Markt eintreten, ergeben sich durch einen Anbieterwechsel häufig  Einsparpotentiale. Verbraucht ein Unternehmen unter 100.000 kWh im Jahr, dann erhält man den besten Überblick über die Strompreise am Markt anhand von Tarifrechnern im Internet.

Strompreise kann man beispielsweise auf folgenden Internetportalen vergleichen:

• stromsparer.de
• guenstige-stromanbieter-wechseln.de
• kwh-preis.de
• stromvergleich.ws
• strom-pfadfinder.de

Um einen Stromvergleich zu starten muss man lediglich seinen Jahresstromverbrauch und seine PLZ in die Stromrechner eingeben. Den eigenen Stromverbrauch entnimmt man dabei am besten der letzten Stromrechnung oder schätzt ihn anhand von Erfahrungen.

Werden über 100.000 kWh Strom im Jahr verbraucht, dann bieten die Energieversorger oftmals günstigere Sondertarife an, die nicht von Internet Stromrechnern berücksichtigt werden. Die oben genannten Internetportale helfen in der Regel aber auch Großkunden den günstigsten Energieanbieter zu finden.

Kostenreduktion durch Energieeinsparung

Der billigste Strom ist immer noch derjenige, der gar nicht erst verbraucht wird. In einer aktuellen Studie mit dem Namen “Rolle und Bedeutung von Energieeffizienz und Energiedienstleistungen in KMU”, hat die KfW Bankengruppe in einer Unternehmensbefragung den gegenwärtigen Stellenwert des Themas Energieeffizienz bei kleinen und mittelständischen Unternehmen erfragt. Nach den Ergebnissen der Studie halten knapp 50 % aller befragten Unternehmen das Thema Energieeffizienz für wichtig bis sehr wichtig. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen zudem Möglichkeiten, den Energieverbrauch in ihrem Betrieb zu reduzieren. .

Mangels finanzieller und personeller Ressourcen werden Maßnahmen zur Energieeffizienz häufig auf die lange Bank geschoben, obwohl viele Maßnahmen vor allem im Gebäude- und Anlagenbereich langfristig höchst rentabel sind. Zudem führte die Wirtschaftskrise zu einem Zurückstellen oder vollständigen Verzicht auf Investitionen in die Energieeffizienz. Dabei gibt es vielfältige Förderungsmöglichkeiten für Investitionen zur Energieeffizienzsteigerung in Unternehmen.

Fördermittel für Unternehmen

Die KfW bietet in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie speziell für kleine und mittelständische Unternehmen ein Programm an, das die Energieeffizienz in Unternehmen fördern soll. Der „Sonderfonds Energieeffizienz in KMU“ soll Unternehmen ermöglichen, die Potenziale zur Energieeinsparung zu erkennen und Anreize für Investitionen geben.

Zuschüsse zur Energieberatung: Im Rahmen des „Sonderfonds Energieeffizienz in KMU“  werden Zuschüsse für qualifizierte und unabhängige Energieeffizienzberatungen in Unternehmen gewährt. Unternehmen erhalten dabei für eine ein- bis zweitägige Energieeffizienz Initialberatung einen Zuschuss in Höhe von bis zu 80 % des vereinbarten Tageshonorars des Energieberaters. Des Weiteren kann ein Antrag auf eine finanzielle Förderung einer weiterführenden Energieeffizienz Detailberatung bei der KfW gestellt werden.

Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz: Im Rahmen des ERP-Umwelt- und Energieeffizienzprogramms der KfW können kleine und mittelständische Unternehmen Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung zinsgünstig finanzieren. Kleine Unternehmen erhalten dabei besonders günstige Zinsen. Förderfahig sind sowohl Ersatzinvestitionen als auch Neuinvestitionen. Die zu fördernde Ersatzinvestition muss zu einer Endenergieeinsparung von mindestens 20 % gemessen am Durchschnittsverbrauch der letzten drei Jahre führen. Neuinvestitionen müssen zu einer Endenergieeinsparung von mindestens 15 % gegenüber dem Branchendurchschnitt führen.

Zuschüsse für erneuerbare Energien: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Förderbar sind beispielsweise Solarkollektoranlagen, effiziente Wärmepumpen oder Anlagen zur Verbrennung von Biomasse.

Fazit: Energiekosten sparen und Strompreise vergleichen

Unternehmen mit hohem Energiebedarf sollten am besten in regelmäßigen Abständen ihre Stromtarife vergleichen und zudem die Möglichkeit der Energieeffizienzberatung in Anspruch nehmen. Da der Staat momentan bis zu 80% der Erstberatungskosten übernimmt könnten versteckte Energiekostentreiber identifiziert werden und Energiesparpotentiale aufgedeckt werden. Durch einen Anbieterwechsel können pro Jahr zudem einige Hundert bis Tausend Euro eingespart werden. Der Stromanbieterwechsel ist im Übrigen ohne Risiko durchführbar und ist gesetzlich geregelt. Ein Risiko durch einen Anbieterwechsel ohne Strom dazustehen besteht dabei nicht.