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Fachartikel, 18.01.2010
Absicherung
Altersvorsorge für Unternehmer - mehr als eine Strategie
Wer als selbstständiger Unternehmer ein Unternehmen führt, muss frühzeitig daran denken, wie er sich für die Zukunft absichert. Dabei gibt es eine Vielzahl von Altersvorsorge- und Absicherungsstrategien, die in der richtigen Kombination und Abstufung dafür sorgen, dass man – eine einigermaßen positive geschäftliche Entwicklung vorausgesetzt – genügend Versorgungspotenzial aufbaut, um auch bei reduzierter Arbeitsleistung einen hohen Lebensstandards aufrecht zu erhalten.

Spricht man mit Unternehmern über Altersvorsorge, so stellt sich schnell heraus, dass die meisten nicht über umfassende Strategien verfügen, die für den wünschenswerten Alterswohlstand sorgen. Betrachtet man anschließend den Anbietermarkt für entsprechende Versorgungsprodukte, fällt auf, dass auch hier niemand entsprechende Strategien anbietet. Anstatt umfassende Konzepte mit Unternehmern zu erarbeiten, konzentrieren sich die Anbieter lieber auf die Produkte, die die größten Provisionen versprechen. Der Nachteil für den Kunden: Er bekommt nur in den Bereichen professionelle Unterstützung, in denen der Vertreter von den Versicherungen und Banken eine ordentliche Provision bezahlt bekommt. Bezüglich anderer – für den Kunden nützlicher Strategien – bekommt er entweder keine Auskünfte, oder er muss sich die Beratung teuer einkaufen und Steuerberater oder Anwälte bezahlen.

Die richtigen Strategien

Im Folgenden wollen wir die Elemente einer umfassenden Versorgungsstrategie genauer betrachten:

  1. Absicherung von Adhoc-Risiken: Adhoc-Risiken sind Gefahren, die unvermittelt eintreten können und die die gesamte berufliche Entwicklung spontan beenden können. Die größten Risiken sind Berufsunfähigkeit, Krankheit und Ausfall durch Krankheit, Haftungsrisiken. Adhoc-Risiken werden üblicherweise durch Versicherungen abgefangen, bei denen es jedoch große Preis- und Leistungsunterschiede gibt, so dass hier eine umfassende Analyse der persönlichen Situation notwendig ist. Gute Anbieter überprüfen außerdem jährlich die bestehende Versicherungssituation und passen diese an. Gelegentlich verursacht eine solche Anpassung einen Nachteil für den Versicherungsagenten, so dass nur diejenigen hier transparent arbeiten werden (ggf. Nachweis der Analyse), die eine langfristige Kundenbeziehung dem schnellen Profit vorziehen. In allen anderen Fällen sollte der Unternehmer in seinem Businessplan eine jährliche Prüfung der Verträge vorsehen (rechtzeitig für Ablauf der Kündigungsfristen).

  2. Kapitalanlagen: Geldanlagen sind ebenfalls der persönlichen Situation angemessen vorzunehmen. Grundsätzlich sollten sichere Anlagen überwiegen, wobei ein Teil der Anlagen auch kurzfristig zur Verfügung stehen muss. Hierfür eignen sich Kapitalanlagen wie Aktienfonds. Immobilien bieten einen guten Schutz vor Inflationsrisiken und sind selbst im Falle einer Währungsreform relativ sicher. Da Immobilien auch einen gewissen Verwaltungsaufwand bedeuten, ist es oft sinnvoll ausgewählte Immobilien im eigenen Aktivitätskreis zu erwerben, da er hier den persönlichen Verpflichtungen besonders gut nachkommen kann.

  3. Einsparpotenziale: Häufig bleiben im Versicherungsbereich Sparpotenziale unberücksichtigt. Daher muss der Unternehmer auch private Versicherungen regelmäßig prüfen. Hierzu gehören jährliche Überprüfung der Kfz-Versicherungen, der Privathaftpflicht, Rechtschutz, Wohngebäudeversicherung und der Absicherungen der Familienangehörigen. Vorsicht: Diese Versicherungen sind häufig für Agenturen wenig attraktiv, so dass hier selten damit gerechnet werden kann, dass man tatsächlich aufwendige Vergleiche und optimal angepasste Angebote erhält. Auch in diesem Bereich sind Kündigungsfristen zu beachten. Die eingesparten Beträge werden idealerweise wieder in die Vorsorge investiert.

  4. Unternehmensverkauf: Die geplante Reduzierung der Arbeitszeit des Unternehmers und der vollständige oder teilweise Verkauf des Unternehmens garantiert, dass der Unternehmer mit fortschreitendem Alter eine Rente durch das Unternehmen erhält. Eine besonders geeignete Alternative für kleinere Betriebe ist der langfristige Aufbau von Nachfolgern, die das Unternehmen übernehmen. In diesem Zusammenhang ist es auch nützlich, gleich das Kapital mit aufzubauen, das die Mitarbeiter später benötigen, um den gewünschten Kaufpreis zu zahlen. Beispielsweise wäre eine Vorgehensweise denkbar, bei der den Mitarbeitern langfristig eine führende Position im Unternehmen in Aussicht gestellt wird. Gleichzeitig wird ein Teil des Gehalts auf einer Art Sparkonto für den späteren Kauf angesammelt. Psychologisch ist es dabei leichter, wenn dieser Teil aus Provisionen oder Gehaltserhöhungen besteht und nicht aus dem Grundgehalt entnommen wird. Verbleit der Mitarbeiter in der Firma, so hat er nach mehreren Jahren genügend Kapital gesammelt, um Anteile gemäß einem zuvor definierten Kaufpreis zu zahlen. Verlässt er das Unternehmen vorzeitig, so erhält er – abhängig vom Vertrag – nur einen Teil des gesparten Kapitals, der Rest wird beispielsweise aus Ausbildungsvergütung für die nun nicht in Anspruch genommene Position einbehalten. Der Unternehmer erhält sozusagen eine einmalige Rente aus dem Kapital des Mitarbeiters. Der Mitarbeiter nimmt den Rest als Abfindung mit. Verbleibt der Mitarbeiter im Unternehmen und kauft er Anteile, so besteht ggf. die Möglichkeit, dass er weitere Kredite aufnimmt, um einen größeren Anteil zu erwerben. Auch besteht die Möglichkeit, dass der Unternehmer noch über einen gewissen Zeitraum eine Art Pacht erhält oder anteilig am Gewinn beteiligt bleibt.

Die Planung entscheidet über den Erfolg

Alle unter 4) genannten Optionen bedürfen einer langfristigen Planung, die gut durchdacht, psychologisch für die Mitarbeiter attraktiv und rechtlich abgesichert ist. Verfügt man über weniger Zeit, so sind spezielle Maßnahmen erforderlich, um diesen Nachteil zu kompensieren. Außerdem muss die Gesamtstrategie steuerlich optimiert werden, damit Auszahlungen so erfolgen, dass möglichst geringe Steuerbelastungen entstehen und der Gesamtertrag maximiert wird. Hierfür bedarf es ausgebildeter Spezialisten, die einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmers sowie über die notwendigen fachlichen Fähigkeiten verfügen. Ist die grundsätzliche Planung abgeschlossen, bedarf es schließlich nur noch der konsequenten Pflege und Prüfung der Strategie, so dass diese auch bei Veränderungen der persönlichen Situation wieder passt.

ZUM AUTOR
Über Katja Kaluza
Finanzoptikum
Katja Kaluza ist freie Finanzdienstleisterin und hat sich mit Ihrem Unternehmen Finanzoptikum auf Unternehmer und Makler spezialisiert, die Ihre finanzielle Perspektive dauerhaft optimieren wollen. Die Basis Ihrer Dienstleistungen ist ein umfassendes Konzept , dass auf Wunsch alle Aspekte eines Unternehmens berücksichtigt.
Finanzoptikum
Am Gründberg 11
63589 Linsengericht

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