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Fachartikel, 17.06.2009
Unternehmensführung
Die Unternehmerfrau als Baustein des Erfolgs
Sie führen ein Dasein im Hintergrund, ihre tragende Rolle ist nur den Insidern bekannt, für Außenstehende ist sie nur schwierig einzuschätzen und doch hat sie geschafft, was bis dato kaum eine Frau geschafft hat: Sie ist Chefin. Im Unternehmen ihres Partners.. Das eröffnet Potentiale und zeigt Wege zu einer neuen Arbeitskultur auf.
Die Stütze des Betriebs, die gute Seele – an schmeichelhaften Etiketten mangelt es nicht. So zutreffend sie auch sind: Etiketten allein genügen nicht. Nicht mehr. Die Unternehmerfrauen haben erkannt, dass sie mehr sind als die „mithelfende Ehefrau.“ Sie sind Frau, Partnerin, (Mit-) Unternehmerin, Buchhalterin, Empfangsdame, Hausfrau und Mutter. Sie schmeißen den Laden, ihr Einsatzplan ist vielfältig und die Einflussnahme vielschichtig. Trotzdem schwelen Konflikte, bleiben Potentiale brach liegen - und das geht meist zu Lasten des Unternehmens und der Partnerschaft.

Die traditionelle und teilweise auch die aktuelle Situation der Frau in den inhabergeführten Betrieben lässt sich mit ein paar typischen Positionen skizzieren:

  • Die Mitarbeit im Betrieb wird als Teil der „ehelichen Pflichten“ erwartet. In vielen Fällen hat die Frau eine betriebsfremde Ausbildung und ist deshalb zunächst nur bedingt „einsatzfähig“. Neben den fachlichen Qualifikationen, gilt es sich im familiären Raum zu positionieren.
  • Die Unternehmerfrau trägt meist das unternehmerische Risiko finanziell mit, weil Sie bei den Krediten mithaftet. Formal rutscht sie so in die Rolle des Risikokapitalgebers. Und die haben bekanntlich viel mit zu reden. Die Unternehmerfrau dagegen ist selten ausreichend über die betrieblichen Entwicklungsschritte informiert und ist auch nicht durchgängig an den grundlegenden Entscheidungen beteiligt.
  • Bei Trennung, Scheidung, oder gar bei Tod des Unternehmers droht auch das finanzielle Desaster. Fehlende vertragliche Absicherung, fehlender Aufbau einer persönlichen Altersvorsorge und keine Abfangmöglichkeiten durch das soziale Netz.

Aber es scheint, dass die Zeit der Unternehmerfrau gekommen ist. Nicht nur wegen des gestiegenen Selbstbewusstseins, sondern auch wegen der massiv gestiegenen Anforderungen an die Qualität der Unternehmensführung. Der Chef bringt meist die hohe fachliche Kompetenz ein, aber was die Sache der Unternehmensführung angeht, hatte er wenig Chancen, sich ähnlich fundiert auszubilden. Der „Unternehmerbrief“ wird damit zum wesentlichen Aspekt, neben Meisterbrief, Ingenieurstudium, Fachausbildung etc.

Frauen und Unternehmensführung

Frauen können hier viel Kompetenz, notwendige Kompetenz einbringen. Es gilt das Motto: Ein Fliesenleger/ Metaller / Mechaniker ist nicht unbedingt ein besserer Unternehmer als eine Grundschullehrerin/ Zahntechniker/ Bürokauffrau - nur weil er der Chef ist. Frauen, die sich bemühen, durch Weiterbildung zu klaren eigenen Positionen im Betrieb zu kommen - sei es als Geschäftsführer, oder als Verantwortlicher für Marketing, für Personal, für die Verwaltung, für die Organisation, zeigen nachweislich, dass der Ertrag im Betrieb steigt.

Je mehr die fachliche Qualifikation und damit verbunden das Selbstbewusstsein der Damen zunimmt, um so eher wird sich auch ausreichende Entlohnung ergeben, um so einfacher wird es für Sie werden, sich gegen die Kompetenzen der Unternehmerfamilienmitglieder durchzusetzen. Für solche Frauen ist auch die Vorsorge für die eigene Altersvorsorge selbstverständlich. Und sie sehen sehr häufig auch die Chancen, die in einer solchen Position stecken: Eine hohe Flexibilität der Arbeitszeit ermöglicht, dass auch die Betreuung der eigenen Kinder organisierbar wird. Dass Gestaltungsbereitschaft in den Betrieben dieser Größenordnung häufig  ausgeprägt ist und einer unternehmerisch denkenden Dame sehr entgegen kommt. Unterm Strich steigt einfach die Attraktivität, in die Verantwortung einzusteigen. Und damit steigt die Chance vieler Familienbetriebe, erfolgreich zu bleiben. Warum?

Männer zwischen den Stühlen

Viele inhabergeführte Unternehmen sind um die Figur des Unternehmers herum aufgebaut. Wer Fragen hat, geht zum Chef, manchmal besteht der Kunde darauf, dass der Chef selbst vorbeischaut und wenn er dann endlich im Büro Platz findet, ist es sein Job, die Angebote und dringenden Anfragen selbst zu beantworten. 24 Stunden sind da oft zu wenig, und doch ist es wichtig, die unternehmerischen Aufgaben wie Strategie, Marketing, Personalführung, Finanzierung, Controlling nach vorne zu bringen. Die Manager in großen Konzernen teilen sich diese Aufgaben, der Unternehmer muss sich diesen Herausforderungen meist allein stellen. Außer: das Unternehmen wird von zwei Personen geführt. Von zwei Personen, die sich vertrauen. Dann kann das Projekt wunderbar funktionieren. Allein die Arbeitsteilung entlastet den Unternehmer - aber es geht noch darüber hinaus. Selbst Unternehmer sind nicht in allen Dingen absolut perfekt. Der eine ist ruhiger, der andere kommunikativ. Der eine beschäftigt sich gerne mit Zahlen, der andere geht lieber unter Leute. Teilen Sie sich doch diese Aufgaben einfach. Jeder bringt seine Stärken ein und gleicht damit die tatsächlichen oder vermeintlichen Schwächen aus. Übrigens: Das schafft dann auch die Möglichkeit, die immensen Abhängigkeiten von der Figur des Unternehmers ein wenig abzumildern. Mit einer Unternehmerfrau, die weiß, wie das Geschäft läuft, lässt sich auch mal ein (un-) geplanter Ausstieg des Chefs überbrücken.

Klare Positionen

Unternehmen, die von zwei Persönlichkeiten geführt werden, die wiederum ihre speziellen Kompetenzen in den Kreislauf einbringen, haben deutliche Wettbewerbsvorteile. Vier Augen sehen mehr als zwei, zwei Köpfe können der Komplexität der Umwelt besser entgegen treten als einer. Und das Gute daran ist: In keinem anderen Betrieb, schon mal gar nicht in Konzernen, ist die Zusammenarbeit auf höchster Ebene von einem derartigen Vertrauen geprägt, wie das zwischen Mann und Frau der Fall ist. Denn die beiden arbeiten nicht nur zusammen, sie verfolgen auch einen gemeinsamen Lebensentwurf. Gelingt es hier, auf einer partnerschaftlichen Ebene zusammen zu arbeiten, nutzt das allen Beteiligten, da sich in unter anderem folgenden Bereichen bestehende oder drohende Konfliktpositionen auflösen:

  • Rolle / Position der Unternehmerfrau: Mit zunehmender Qualifikation im Bereich der Unternehmensführung findet die Frau auch mehr an Bestätigung und Wertschätzung für ihre Arbeit. Sie kann ihr Aufgabenfeld klar definieren und bezeichnen.
  • Die Erfolgskurve des Unternehmens: Je mehr Know- How in der Unternehmensführung in den Betrieb fließt, umso eher gelingt es den Betreiben, sich positiv am Markt aufzustellen, die Finanzierung zu optimieren, das Controlling in den Griff zu bekommen und auch Personalführung, Organisation und EDV zeigen profitieren von einer Professionalisierung.
  • Die Interaktion Unternehmer - Unternehmerfrau  (Privat-Geschäft): Eine wirklich partnerschaftliche Zusammenarbeit entlastet alle Beteiligten, weil jeder seine Kompetenzen uns Stärken einbringen kann und die eventuellen Schwächen des anderes ausgleichen kann. Gelingt hier eine gleichberechtigte Kooperation, wird das auch positiv auf die persönliche Beziehung ausstrahlen.

Die Karriere zur erfolgreichen Unternehmerfrau ist genauso aufwändig, langwierig, schwierig, nervenaufreibend, wie die Karriere in anderen Betrieben. Es ist gut, wenn der Unternehmer diese Entwicklung seiner Partnerin fördert, weil jedes Mehr an Know-how in der Führung bringt den Betrieb weiter. Und es ist vor allem auch deshalb eine lohnende Sache, weil sie partnerschaftliche Elemente enthalten kann, weil sie die Chance bietet, der Welt mit vier Augen die Stirn zu zeigen und die Beziehung zu einem wesentlichen Bollwerk im täglichen Kampf um den Kunden zu machen. 

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Publikationshinweis
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ZUM AUTOR
Über Dr. Claudia Schlembach
BUS Betreuungs- und Unternehmensberatungs GmbH
Dr. Claudia Schlembach ist seit 1. Januar 2002 Geschäftsführerin der BUS Betreuungs- und Unternehmensberatungs GmbH, einem bundesweit aktiven Beraternetzwerk, das sich seit fast mehr als zwei Jahrzehnten auf die Beratung und Betreuung von ...
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