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Fachartikel, 10.03.2006
Studie
VoIP, Messaging, Mobile Mail & Co in Unternehmen
Alle reden über Voice over IP, Mobile Mail und andere neue Kommunikationstechnologien für Unternehmen – aber nutzen Anwenderunternehmen diese Technologien überhaupt? Oder verbergen sich hinter der intensiven Diskussion Wunschvorstellungen der Anbieter?
Um diese Frage zu beantworten, hat Berlecon im Januar eine Befragung bei größeren Unternehmen ausgewählter Branchen in Deutschland durchgeführt.

Die Studie VoIP, Messaging, Mobile Mail & Co – Verbreitung, Erfahrungen und Pläne in deutschen Unternehmen zeigt, dass Voice over IP, Mobility-Lösungen wie Mobile Mail oder Multimedia-Kommunikationslösungen wie Web-Conferencing-Lösungen in deutschen Unternehmen sehr unterschiedlich genutzt werden.

Die weitaus größte Verbreitung haben bislang Mobile-Mail-Lösungen gefunden; 56 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Mobile Mail in der einen oder anderen Weise. Für die nahe Zukunft steht bei den Unternehmen besonders Voice over IP (VoIP) im Vordergrund. 34 Prozent setzen VoIP ein, weitere 29 Prozent haben entsprechende Pläne. Damit lässt VoIP für die Zukunft ein kräftiges Wachstum erwarten.

Aber nicht alle neuen Kommunikationstechnologien treffen auf gleich starkes Interesse. Presence- oder Instant-Messaging-Lösungen – beide besonders intensiv in den USA diskutiert – treffen bei den deutschen Unternehmen im Vergleich noch auf wenig Resonanz. So haben nur 14 Prozent der Unternehmen Presence-Lösungen im Einsatz, die anzeigen können, ob ein Mitarbeiter online ist. Und nur magere 4 Prozent planen den Einsatz. Hier haben die Anbieter noch einiges an Aufklärung über Nutzen und Vorteile dieser Lösungen zu liefern.

In den Unternehmen werden die modernen Kommunikationstechnologien durchaus als strategisch eingestuft, was sich daran zeigt, dass die Geschäftsführung die wichtigste treibende Kraft hinter ihrer Einführung ist. Dabei erhoffen sich die Unternehmen von den verschiedenen Technologien ganz unterschiedliche Auswirkungen: Während VoIP-Lösungen in erster Linie Kosten senken sollen, sind die wichtigsten Ziele hinter dem Einsatz von Mobility-Lösungen die Beschleunigung von Abläufen und ein besserer Zugang mobiler Mitarbeiter zu Informationen. Multimedia-Kommunikationslösungen wie Web Conferencing werden dagegen eingeführt, um Reisekosten und Reisezeit zu sparen und generell die Zusammenarbeit zwischen mehreren Orten zu verbessern.

Eine große Herausforderung für den Einsatz der neuen Kommunikationstechnologien ist das Thema Sicherheit. Denn die weitaus meisten Unternehmen sind der Ansicht, dass die neuen Technologien erhöhte Anforderungen an die Sicherheit stellen. 94 Prozent der Befragten stimmten einer entsprechenden Aussage überwiegend oder sogar voll und ganz zu. Gleichzeitig fühlt sich aber die Mehrheit der Unternehmen nicht ausreichend auf diese Anforderungen vorbereitet.

Diese Überforderung der Unternehmen durch mögliche Sicherheitsprobleme zeigt sich auch an anderen Stellen der Befragung. So werden etwa Sicherheitsbedenken als wichtigster Grund für die Nichtnutzung von VoIP-Lösungen genannt. Auch bei Mobility-Lösungen stehen die Anwender vor Sicherheitsherausforderungen und stufen die Gewährleistung der Sicherheit als besonders schwierige Aufgabe bei der Einführung solcher Lösungen ein. Die Diskussionen der letzten Monate über vermeintliche Sicherheitslücken bei VoIP oder BlackBerry dürften ihren Teil zur Verunsicherung beigetragen haben.

Die Sicherheitsproblematik zeigt aber auch, dass Anwender ihre Kompetenz im Bereich Sicherheit ausbauen müssen, um nicht von jeder Diskussion über Sicherheitsaspekte aus der Bahn geworfen zu werden. Denn natürlich werden Diskussionen über vermeintliche Sicherheitslücken auch von Anbietern genutzt, um sich gegenüber Konkurrenten Vorteile zu verschaffen. Anwender können sich gegen eine derart verzerrte Sichtweise nur durch eigene Kompetenz in Sicherheitsfragen behaupten.

Dazu gehört dann aber auch, sich von dem Gedanken zu lösen, dass einem ein IT-Anbieter vollständige Sicherheit garantieren kann. Denn fast jede IT-Lösung hat das eine oder andere Sicherheitsproblem. Anwender müssen deshalb mit dieser Unsicherheit umgehen lernen und am besten die verschiedenen Sicherheitsaspekte in ein umfassendes Sicherheitskonzept einbinden. Hier ist noch einiges zu tun, denn nur etwa zwei Drittel der Befragten überprüfen die Lösungen auf Übereinstimmung mit einem umfassenden Sicherheitskonzept.

Für die Zukunft dürften diese Sicherheitsherausforderungen noch weiter zunehmen, denn die Anwender setzen nicht nur Unternehmenslösungen ein, die speziell für die Anforderungen von Unternehmen gestaltet wurden. Ein signifikanter Anteil der Unternehmen duldet zumindest Consumer-Lösungen wie Skype oder Consumer-Anwendungen für Mobile Mail, die sich in der Regel schlechter in unternehmensweite Sicherheitskonzepte einbetten lassen. Auch über diese Punkte müssen die Anwender nachdenken.

Insgesamt – das zeigt die Befragung deutlich – besteht aber in den Unternehmen ein großes Interesse am Einsatz moderner Kommunikationslösungen, die Nutzung wird sich also weiter ausbreiten. Und Probleme, so besagt ein alter Beraterspruch, gibt es sowieso nicht, sondern höchstens Herausforderungen. Je schneller Anwender diese meistern, umso schneller wird sich die Nutzung dieser Technologien verbreiten. zur Studie
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