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Fachartikel, 23.03.2006
Leadership
Das "gewisse Etwas"
Die Amerikaner erklären den Unterschied zwischen einem normalen Chef und einem echten Leader wie folgt: "A boss says 'Go'! - A leader says 'Let's go'!"
Der Leader treibt seine Leute nicht an, er reißt sie mit. Er schafft ein \'Wir-Gefühl\' und gibt den Mitarbeitern das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten - eben weil er ihnen vorbehaltlos vertraut. Und er beansprucht als Leader keine Sonderrolle. Er steht nicht abseits des Geschehens, sondern ist selbst mittendrin.

Welchen konkreten Anteil die Qualität der Führung am wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens hat, lässt sich zwar kaum in Euro festmachen, doch bereits der gesunde Menschenverstand legt nahe: Er ist sehr groß. So ist es auch kein Wunder, dass sich in wirtschaftlichen Krisenzeiten die Autobiografien erfolgreicher Manager ausgesprochen gut verkaufen und sich Leadership-Programme einer regen Nachfrage erfreuen.

Gut tut ein Unternehmen im Übrigen daran, sich auch mit der Kehrseite des Leaderships zu beschäftigen. Hierzu ein paar Erkenntnisse:

::: Leader können Abhängigkeitsverhältnisse im Unternehmen verursachen, wenn sie es nicht schnell schaffen, nach erfolgreicher Durchführung eines Prozesses die Verantwortung wieder auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Eigenverantwortung der Mitarbeiter sinkt, weil die entscheidenden Impulse und Motivationsanstöße von der Führungspersönlichkeit erwartet werden.

::: Leadership impliziert eine starke personale Steuerung. Das führt zwangsläufig zu Konflikten mit der modernen Führungspraxis, die Eigenverantwortung der Mitarbeiter propagiert.

::: Das Markenzeichen eines Leaders ist seine Effektivität und sein Erfolg. Diese latent hohe Erwartungshaltung verträgt sich schlecht mit Phasen durchschnittlicher Leistungsfähigkeit.

::: Zu viele Leader verträgt kein Unternehmen. Es verliert seine Richtung und häufig auch das operative Tagesgeschäft aus den Augen.

Letztlich geht es darum, dass Führungskräfte ihre Aufgaben mit Selbstvertrauen und aus persönlicher Überzeugung angehen und dafür den Respekt ihrer Mitarbeiter und Vorgesetzten erhalten.

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Quelle/ Urheber dieses Beitrages:
Haufe-Akademie.de
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