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Fachartikel, 25.10.2006
Steuern und Recht
Die Bedeutung von Factoring und Leasing für die Unternehmensfinanzierung in Deutschland – eine Bestandsaufnahme.
Leasing und Factoring gewinnen als Alternativen zum Bankkredit eine immer größere Bedeutung in der KMU-Finanzierung. Das Leasing ist mittlerweile nach dem Bankkredit die zweitwichtigste externe Finanzierungsquelle. Thema der Ausgabe Nr. 15, September 2006 des "WirtschaftsObserver online" der KFW.
Das Factoring hat diesen Stellenwert zwar noch nicht erreicht. Insbesondere mittelständische Unternehmen erwarten jedoch, dass die Bedeutung von Factoring ebenso wie von Leasing als Finanzierungsinstrument für sie kräftig an Bedeutung gewinnen wird. Als Gründe dafür lassen sich vor allem die liquiditätsgenerierende Wirkung von Leasing und Factoring, die Eigenkapitalentlastung und die Verbesserung von Bilanzkennzahlen nennen. Durch gezielten Einsatz der beiden Instrumente können die sie nutzenden Unternehmen ihre Ratingnote positiv beeinflussen und somit ihren Zugang zu Krediten offen halten. Darüber hinaus bieten die Finanzierungsgeber – Leasing- und Factoringgesellschaften – neben der reinen Finanzierung auch oft Serviceleistungen wie Verwaltungsaufgaben, Maschinenparkmanagement, Debitorenmanagement, Inkassodienstleistungen oder Beratung an. Dies erlaubt es den Leasing und Factoring nutzenden Unternehmen, diese nicht zum Kerngeschäft gehörenden Aufgaben auszulagern und von den Spezialisierungsvorteilen der Leasing- und Factoringgesellschaften zu profitieren.

Das deutsche Finanzsystem befindet sich seit einigen Jahren in einer Umbruchsituation. Insbesondere mittelständische Unternehmen, die sich lange Zeit nahezu ausschließlich über intern generierte Mittel und Bankkredite finanzierten, waren als Folge des Finanzmarktwandels in den letzten Jahren gezwungen, verstärkt alternative Finanzierungsquellen zu erschließen. Ein wichtiger Grund dafür ist zweifelsohne, dass die Eigenkapitalausstattung eines Unternehmens durch die flächendeckende Anwendung von Ratingverfahren der Banken und Sparkassen bei der Kreditvergabe eine immer wichtigere Rolle für Kreditzugang und Kreditkonditionen spielt.

Mit einem größeren Angebot an Beteiligungs- und v. a. Mezzaninekapital hat sich am deutschen Finanzmarkt inzwischen ein Angebot an neuen Finanzierungsinstrumenten herausgebildet, das es den Unternehmen erlaubt, durch gezielten Einsatz eine Verbesserung der Eigenkapitalausstattung zu erreichen und somit den Zugang zum Kredit – der wohl auch langfristig wichtigsten externen Finanzierungsquelle – offen zu halten. Der Einsatz von Mezzanine- und Beteiligungskapital bietet sich jedoch nicht für jedes Unternehmen an. Schon allein aufgrund von Mindestgrößenvoraussetzungen steht die Nutzung von Mezzanine- und Beteiligungskapital für weite Teile des deutschen Mittelstandes nicht offen.

Für KMU gewinnen deshalb das Leasing und der Forderungsverkauf (Factoring) als alternative Finanzierungsinstrumente an Bedeutung. Beide Instrumente sind nicht neu; zusammen mit der Begebung von Anleihen und Schuldscheinen sind sie als ein traditionelles Kreditsubstitut einzuordnen.

In jüngerer Zeit sind Leasing und Factoring jedoch wieder verstärkt in den Blickpunkt der Unternehmensfinanzierung gerückt. Ihnen wird gemeinhin das Potenzial zugeschrieben, sich neben den klassischen Finanzierungsformen der Innen- und der Kreditfinanzierung zu den wichtigsten alternativen Finanzierungsformen im Mittelstand zu entwickeln. Laut der KfW-Unternehmensbefragung ist Leasing nach der Innenfinanzierung und dem Bankkredit die wichtigste Finanzierungsquelle. Auch erwarten die befragten Unternehmen, dass die zukünftige Bedeutung des Leasings zunehmen wird. Eine jüngere Studie zur Mittelstandsfinanzierung von Ernst&Young zeigt weiterhin, dass 15 % der mittelständischen Unternehmen der untersuchten Stichprobe planen, in Zukunft Factoring einzusetzen.3 Funktionierende Factoring- und Leasingmärkte sind deshalb für die wirtschaftliche Entwicklung des Mittelstandes von großer Bedeutung.

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Zum kostenlosen Download der kompletten Ausgabe Nr. 15, September 2006 des „WirtschaftsObserver online” zum Thema „Leasing und Factoring” klicken Sie bitte den nachfolgenden Link „Download”. zum Download
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