„Noch' ne Präsentation” - So oder so ähnlich könnte man den Klassiker von Heinz Ehrhardt („Noch'n Gedicht”) in den Geschäftsalltag von heute übersetzen. Einige dieser Präsentationen, in denen es schwer fällt aufmerksam zu bleiben, haben Sie sicher schon erlebt. Aber vielleicht standen Sie auch schon selbst vor einer Gruppe und fragten sich: Wie kann ich meine Zuhörer jetzt eine Stunde bei der Stange halten? Hier hilft ein Trick aus der Pädagogik: Wenden Sie die Organsprache an, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen.

Hintergrund: die drei Lerntypen

In der Pädagogik unterscheidet man drei Lerntypen: den visuellen Lerntyp, der Inhalte überwiegend über das Sehen aufnimmt; den auditiven Lerntyp, der vor allem zuhört; und den kinästhetischen Lerntyp, der Dinge am besten aufnimmt wenn er sie „begreift” im wörtlichen Sinne, sprich, wenn der Tastsinn hinzu kommt.

Um alle Lerntypen anzusprechen gilt in Seminaren: Vortrag und Interaktion, Präsentation und Übungen - und natürlich Medien - möglichst abwechslungsreich mischen. Wenn dies nicht möglich ist, ist die Organsprache eine Alternative bzw. eine Ergänzung.

Was ist nun die Organsprache?

Als Organsprache bezeichnet man Formulierungen, die die drei Lerntypen verwenden. Der/die Visuelle: Dinge „klar erkennen”, „durchblicken”, einen „Überblick” bekommen, „Strukturen sehen” und Ähnliches. Der/die Auditive: kann Dinge „gut verstehen”, „das Gras wachsen hören”, ganz „still” sein und Ähnliches. Der/die Kinästhetische: kann Dinge „begreifen”, sich in Situationen „einfühlen, hineinversetzen”, „spüren” und Ähnliches.

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Wie wende ich sie an?
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Der Trick ist nun: Sie können umgekehrt die Organsprache nutzen, um alle drei Lerntypen zu aktivieren und deren Aufmerksamkeit zu erhöhen. Dabei verwenden Sie Worte, sprachliche Bilder und Formulierungen, die die verschiedenen Lerntypen ansprechen.

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Beispiele
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„Ich werde Ihnen zunächst einen Überblick über den Ablauf der Präsentation geben (visuell). Danach gehen wir alles Schritt für Schritt durch (kinästhetisch). Besonders wichtig ist mir, dass die Zusammenhänge klar werden (visuell) und Sie alles gut verstehen (auditiv).”

„Wenn Sie sich die Situation vor Augen halten (visuell), dann können Sie die Spannung deutlich spüren (kinästhetisch).”

„Ich kann fast hören, was Sie jetzt denken (auditiv).” - „Ich fühle, was in Ihnen vorgeht (kinästhetisch).” - „Ihre Gedanken stehen Ihnen klar ins Gesicht geschrieben (visuell).”

Zu guter Letzt: Welcher Typ sind Sie? Achten Sie doch in Zukunft auf Ihre Wortwahl und finden Sie heraus, welche Formulierungen Sie besonders häufig verwenden.

Urheber / Quelle:
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