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Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP
Pressemitteilung

Bauphysik-Experte berät Bundesregierung in Umweltfragen

(PM) , 27.04.2009 - Professor Dr. Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer- Instituts für Bauphysik IBP, wurde vom Präsidenten des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, erneut in die Innenraumlufthygiene-Kommission (IRK) berufen. Mit seiner dritten Berufung in Folge berät Prof. Sedlbauer nunmehr seit über sechs Jahren als bauphysikalischer Experte das Umweltbundesamt. Die IRK erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen zu verschiedenen Fragen und Problemen der Innenraumlufthygiene. Diese betrafen in jüngster Zeit unter anderem den Leitfaden für die Innenraumluft in Schulgebäuden oder die Thematik der Feinstaubbelastungen in geschlossenen Räumen.

Ganz gleich ob im Auto, in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Büro oder den eigenen vier Wänden, der Mensch verbringt in Mitteleuropa mittlerweile mehr als 90 Prozent seines Lebens in geschlossenen Räumlichkeiten. Eine möglichst unbelastete und klimatisch behagliche Innenraumluft ist daher von entscheidender Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Luftqualität entspricht gerade in urbanen Ballungsgebieten mit zunehmender Mobilisierung und Verstädterung der Landschaften jedoch nicht immer den gesundheitlichen Ansprüchen.

Diverse aktuelle Studien des Umweltbundesamtes belegen, dass die Luft in Innenräumen oftmals stärker mit Chemikalien belastet ist als die Außenluft. Die Ursache ist nicht allein auf die Anwendung chemischer Produkte zurückzuführen. Auch aus Bauprodukten und Einrichtungsgegenständen - wie Teppichen, Bodenbelägen, Möbeln, Wandfarben und elektrischen oder elektronischen Geräten -gasen chemische Stoffe aus. Die gesundheitlichen Wirkungen können vielfältig sein und reichen beispielsweise von Reizungen der Atemwege und Allergien bis hin zu toxischen Effekten bei extremen Belastungssituationen.

Die große Herausforderung dabei ist, dass sich nicht alle Stoffe, die sich in der Raumluft befinden, in ihrem Risiko für den Menschen bislang sicher beurteilen lassen. Häufig fehlen elementare Informationen, um das Gesundheits- und Umweltrisiko, das von ihnen ausgehen könnte, zu beurteilen. Darüber hinaus sind manche Belastungen durch Stoffe noch nicht bekannt, denn Analytiker können nur das finden, wonach sie suchen.

Das Fraunhofer IBP beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren intensiv mit der Untersuchung und Bewertung der Luftqualität in immobilen sowie in mobilen Räumen aus chemischer, aber auch aus sensorischer und mikrobiologischer Sicht. Dabei werden nicht nur die flüchtigen organischen Stoffemissionen aus Bauprodukten analysiert und nach aktuellen gesundheitlichen Kriterien bewertet. Bei Geruchsauffälligkeiten, die zwar nicht die Gesundheit aber das Wohlbefinden negativ beeinflussen können, werden zusätzliche humansensorische Bewertungen durchgeführt und die verantwortlichen Stoffe mit speziellen Verfahren aus der Lebensmittelaromaund Parfumanalytik detektiert und identifiziert, um daraus Rückschlüsse auf die Quellen zu ziehen.

Auch der sichtbare und unsichtbare mikrobiologische Befall von Innenraummaterialien mit Schimmelpilzen und Bakterien kann bei der hygienischen Bewertung der Innenraumluft eine Rolle spielen. Mögliche Gegenmaßnahmen wie Oberflächenbehandlung von Materialien und Produkten, Luftreinigungsmethoden, Rezeptur- oder Produktionsänderungen am Material werden dabei stets mit erforscht.

Ansprechpartner:
Dr. rer. nat. Florian Mayer
Abteilungsleiter
Bauchemie, Baubiologie, Hygiene
Telefon +49 8024 643-238
florian.mayer@ibp.fraunhofer.de

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Janis Eitner
Tel. +49 (0) 8024 / 643-203, Fax -366
E-Mail: janis.eitner@ibp.fraunhofer.de
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