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Fachartikel, 24.05.2007
Marketing in eigener Sache
Wie Sie sich in Besprechungen profilieren können
Möchte man im Beruf weiterkommen, hilft es wenig, sich ständig als graue Maus zu präsentieren. Gerade Meetings bzw. Besprechungen bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit, Marketing in eigener Sache zu betreiben, das eigene Standing im Unternehmen zu verbessern und sich bei Vorgesetzen für Weiteres zu empfehlen.
Gehörten Sie bisher in Meetings und Besprechungen zu den großen Wortführern, die durch gekonnte Gesprächsführung die eigene Persönlichkeit und Kompetenz ins Licht zu rücken vermochten? Oder gehören Sie eher zu denen, die sich in Besprechungen und Meetings „vornehme Zurückhaltung“ glänzen? Dann ändern Sie das bitte ab sofort. Denn gerade das sind Gelegenheiten, bei denen Sie auf sich und Ihre Leistung aufmerksam machen können.

Vorbereitung ist wichtig

Lesen Sie die Agenda für eine Besprechung beziehungsweise ein Meeting in Zukunft etwas gründlicher als bisher und überlegen Sie, was Sie zu welchem Punkt sagen und fragen könnten. Denn auch durch intelligente Fragen können Sie positiv auffallen. Machen Sie sich dazu sofort Notizen auf einen Spickzettel, den sie dann zum Meeting mitnehmen und vor sich auf den Tisch legen. Falls Sie die Blicke neugieriger Kollegen fürchten, schreiben sie ihn handschriftlich und mit Bleistift. Das lässt sich schlecht von der Seite lesen.

Zum Umgang mit Spielregeln

Scheuen Sie sich nicht, ab und zu gewisse Spielregeln zu durchbrechen. Wer stets die Spielregeln beachtet, läuft leicht Gefahr, in Meetings allzu oft ins Hintertreffen zu gelangen. Denken Sie daran, dass es bei vielen Meetings nicht immer nur um die Sache geht, sondern dass hier immer auch Machtspiele ablaufen. Falls Sie mit Regelverletzungen Probleme haben, dann achten Sie doch mal bei politischen Talkshows im Fernsehen darauf, wer sich einfach das Rederecht nimmt, wer andere unterbricht oder länger redet als die anderen Beteiligten. Natürlich können Sie sich über die häufige Verletzung von allgemein gültigen Spielregeln aufregen. Doch ändern können Sie es nur, wenn Sie die Leitung innehaben und bei Regelverletzungen scharf durchgreifen.

Zum Umgang mit Unterbrechungen

Lassen Sie sich grundsätzlich nicht unterbrechen, denn sonst verlieren Sie an Autorität. Wenn es sich schon eingebürgert haben sollte, dass man Sie unterbrechen darf, dann sollten Sie sich mit höflicher Penetranz jedes Mal wehren. Passiert es, dann stoppen Sie den Unterbrecher mit einer Stopp-Geste und sagen Sie, je nach Situation, kurz und knackig: „Jetzt bin ich dran“ oder: „Moment bitte, noch eine Minute“ oder „Moment, Sie kommen gleich dran.“ Ihre Devise sollte sein: „Freundlich aber bestimmt“.

Vermeiden Sie Formulierungen wie: „Jetzt lassen Sie mich auch mal ausreden.“ Sie riskieren sonst den unsachlichen Angriff: „Jetzt seien Sie doch nicht gleich beleidigt“. Falls das trotzdem passiert, stehen zu Sie zu Ihrem Gefühl und sagen: „Stimmt, ich mag es nicht, wenn ich von Ihnen unterbrochen werde.“

Wie Sie Andere gekonnt unterbrechen

Selbst wenn ich Ihnen empfehle, Unterbrechungen Ihrer Redebeiträge konsequent zu unterbinden, heißt das nicht, dass nicht auch Sie das Unterbrechen hin und wieder als Waffe einsetzen sollten. Es ist auch interessant, zu testen, wer sich von Ihnen stoppen lässt und wer nicht. Das sagt nämlich etwas über die Hierarchie in der Gruppe aus. Denn Unterbrechen ist ein hierarchisches Problem oder „Ober sticht Unter“. So erfahren Sie, wo Sie rangmäßig in einer Gruppe stehen. Wie unterbrechen Sie gekonnt? Mit: „Moment bitte“ oder „Moment Herr M.“ und dann reden Sie sofort ohne Pause weiter. Sie können die betreffende Person auch loben: „Moment Herr G., Sie weisen gerade auf einen wichtigen Punkt hin. Dazu habe ich mir überlegt,....“ So haben Sie die Chance, dass niemand ihre Unterbrechung bemerkt. Falsch ist es, sich beim Unterbrechen zu entschuldigen, etwa mit den Worten: „Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche...“ Das fällt auf jeden Fall negativ auf!

Redezeit und Gruppendynamik

Reden Sie etwas länger als andere auf ihrer Hierarchiestufe, aber nicht länger als der Ranghöchste. Wer wie lang reden darf, ist nämlich leider eine Frage des Status und nicht der fachlichen Kompetenz. Überprüfen Sie beim nächsten Meeting die Dauer der Redebeiträge. Ich bin sicher, dass Sie einiges über die Hierarchie in einer Gruppe erfahren. Wenn Sie schon beim Beobachten sind, gruppendynamisch interessant ist auch, wer wen in einem Meeting anschaut. Auch das sagt etwas über den Status, den die einzelnen in der Gruppe genießen. Sie können das Blickverhalten auch zu Ihren Gunsten beeinflussen, in dem Sie gezielt auf Wirkung sprechen.

Vorschläge einbringen

Sollten Sie einen Vorschlag einbringen wollen, sei er noch so gut, rate ich Ihnen, dies nicht ohne gründliche Vorbereitung zu tun - es sei denn, Ihnen selbst obliegt die Leitung des Meetings. Erkundigen Sie sich deshalb vorher, wer alles zu dem Meeting kommen wird. Denn ohne taktische Vorbereitung ist je nach Ihrem Status Ihr Vorschlag zum Scheitern verurteilt. Je niedriger er in Ihrem Unternehmen ist, desto schwieriger ist es, ihn ohne Unterstützung durchzusetzen. Wenn Sie beispielsweise Sachbearbeiter/in sein sollten, könnten Sie wie folgt vorgehen:

::: Führen Sie als erstes Einzelgespräche mit Kolleginnen und Kollegen, von denen Sie glauben, dass Sie Ihren Vorschlag unterstützen würden.

::: Fangen Sie mit der Person an, bei der dies am wahrscheinlichsten ist. Konnten Sie diese überzeugen, können Sie bei der nächsten Person schon sagen: „Frau M. unterstützt diesen Vorschlag auch“. Je mehr Unterstützung Sie vorweisen können, desto eher werden Sie auch andere gewinnen.

::: Führen sie nach dieser Phase, falls möglich, mit allen Befürwortern ein Meeting durch und überlegen sich, wie Sie die Ranghöchsten in dem Meeting überzeugen könnten. Am erfolgversprechensten ist es, wenn Sie die ranghöchste Person für Ihren Vorschlag begeistern können.

::: Erst nach dem Sie genügend Unterstützung gefunden haben, bringen Sie Ihren Vorschlag im nächsten Meeting vor.

Sollte indes ein lieber netter Kollege vorpreschen und Ihren Vorschlag als seinen präsentieren, spielen Sie bitte nicht die beleidigte Leberwurst! Ziehen Sie sich nicht die Schmollecke zurück, sondern sagen bitte ohne ironischen Unterton: „Vielen Dank, dass Sie meinen Vorschlag in unserem Meeting präsentieren; denn ich bin auch der Meinung, dass wir.... „ Und jetzt wiederholen Sie Ihren Vorschlag. Damit ist klar, er stammt von Ihnen und Sie haben das, ohne beleidigt zu reagieren, klar gestellt.

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