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Fachartikel, 24.11.2014
IT-Outsourcing
Software-Projekte im Ausland realisieren
Die Digitalisierung ist Chance und Herausforderung zugleich, doch der Mangel an IT-Fachkräften wirkt zunehmend innovationshemmend. Mit der richtigen IT-Outsourcing-Strategie können Unternehmen dennoch vom digitalen Wandel profitieren.

Technik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – weder aus dem privaten, noch aus dem beruflichen. Schon heute setzt jedes zweite Unternehmen auf digitale Technologien. Für ihre weitere Entwicklung sprechen ihnen 30 Prozent der Unternehmen eine wichtige, 29 sogar eine sehr wichtige Rolle zu. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die GfK Enigma im Juli/August 2014 im Auftrag der DZ Bank durchgeführt hat. Die deutsche Wirtschaft befindet sich, so scheint es, inmitten der digitalen Transformation.

Doch dieses Meinungsbild ist trügerisch, denn der Grad an Innovationskraft hängt stark vom Umsatz ab: 42 Prozent der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 50 bis 125 Millionen Euro, aber gerade einmal 17 Prozent der Unternehmen mit einem Umsatz von 500.000 bis 5 Millionen Euro setzen  – der GfK-Studie zufolge – im Herstellungs-/Wertschöpfungsprozess verstärkt auf digitale Technologien.

Folgt man der KfW-Analyse „Der Mittelstand in Deutschland“, dann können vor allem die 3,57 Millionen Unternehmen des klassischen Mittelstands, die jährlich jeweils bis zu 10 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften, dem Trend zur Effizienzsteigerung durch Automatisierung kaum folgen.

Der Mangel an IT-Fachkräften wirkt sich innovationshemmend aus

Die Gründe für die unterschiedlich hohe Innovationsfähigkeit sind divers. Entscheidend ist die seit Jahren verhehrende Arbeitsmarktsituation: In Deutschland mangelt es vor allem an IT-Fachkräften, also an Software-Entwicklern und Produkt-Managern, die die benötigten Technologien entwickeln und implementieren können. Auf 41.000 beziffert der HighTech-Verband BITKOM die Zahl der offenen und schwer zu besetzenden Stellen (Bitkom-Umfrage im November 2014).

Magnete für Software-Entwickler und Product-Manager sind Berlin und mit etwas Abstand auch Hamburg, Köln und München mit ihren Digital-Wirtschaften. Die dort ansässigen Start-ups wirken mit ihren flachen Hierarchien und ihrer dynamischen Kultur gerade auf die Generation der „Digital Natives“ attraktiv. Klassische Unternehmen haben es im Wettbewerb um IT-Fachkräfte hingegen oft schwer – gerade dann, wenn sie aus logistischen Gründen eher am – für viele Arbeitnehmer vergleichsweise wenig attraktiven – Rande von Ballungszentren angesiedelt sind.

Das Interesse an IT-Dienstleistern wächst

Letztlich entscheidend ist das Bewusstsein um die Relevanz digitaler Technologien für den langfristigen Unternehmenserfolg. Wer Prozesse effizienter gestalten möchte, sollte frühzeitig auf digitale Technologien setzen. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend durch und mündet in der Bereitschaft, in Software-Entwicklung zu investieren: Externe IT-Dienstleister erhalten zunehmend mehr Aufträge. Einer im August 2014 veröffentlichten Studie des Marktforschungsunternehmens Techconsult zufolge, arbeiten in Deutschland bereits 34 Prozent der Unternehmen mit externen IT-Dienstleistern. Weitere 33 Prozent geben an, zukünftig externe IT-Dienstleister beauftragen zu wollen.

Outsourcing eignet sich auch im IT-Bereich, Software-Projekte zeitnah zu realisieren und bei ihrer Umsetzung von der Expertise spezialisierter Dienstleister zu profitieren. Vorteilhaft ist die Ersparnis von Zeit und Kosten für die Personalbeschaffung. Auftraggenbende Unternehmen sollten dennoch nicht den administrativen Aufwand verkennen, den die Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern mit sich bringt. Die Wahl des passenden Entwickler-Teams, die Definition der Anforderungen, das Projektmanagement und die Qualitätssicherung setzen Ressourcen und Fachkenntnisse voraus.

Von Neu-Delhi bis Jerewan – Die Wahl des passenden Standorts

Entscheidend für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit externen IT-Dienstleistern ist die Wahl des Standorts. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Nearshore-Staaten und Offshore-Staaten – also zwischen Standorten im nähergelegenen und Standorten im weiter entfernten Ausland.

Indien war bis vor einigen Jahren der klassische Offshore-Staat. Zahlreiche Großkonzerne haben ihre Entwicklung hierher verlagert. Doch der Trend wandelt sich: Indische IT-Experten sprechen Englisch als Muttersprache und wandern – aufgrund ihrer hohen Qualifikation – nicht selten nach Großbritannien oder in die USA aus. Aufgrund der hohen Fluktuation mussten in der Vergangenheit zahlreiche nach Indien verlagerte Projekte vor ihrer Fertigstellung wieder zurückgeholt werden. An die Stelle Indiens dürften zukünftig Vietnam und Kambodia rücken.

Ein ähnlicher Trend lässt sich auch in der Nearshore-Softwareentwicklung erkennen: Osteuropäische Nearshore-Länder wie Rumänien, Polen oder Ungarn haben in der Vergangenheit nicht nur durch ein gutes Preisniveau gepunktet, sondern auch durch eine gewisse Anzahl an deutschsprachigen Entwicklern. Bedingt durch die starke Nachfrage und die Betritte zur EU gleicht sich das Gehaltsniveau der Entwickler in Bukarest, Warschau und Budapest aber mehr und mehr dem deutschen Niveau an. Wer heute ein gesundes Preis-/Leistungsverhältnis anstrebt, setzt deshalb auf IT-Dienstleister in den Nearshore-Ländern Armenien, Ukraine und Weißrussland.

Die Rechtssituation und das Projektmanagement nicht außer Acht lassen

Unabhängig davon, ob sich Unternehmen beim IT-Outsourcing für die Nearshore- oder Offshore-Variante entscheiden, sollten sie die rechtliche Situation und das Projektmanagement nicht außer Acht lassen: Greift bei der direkten Zusammenarbeit mit ausländischen Dienstleistern das deutsche Vertragsrecht? Und sind die Entwickler vor Ort ausreichend für die Regelements in puncto Datenschutz und Datensicherheit sensibilisiert? Um spezifische Anforderungen an Qualität, Transparenz, Sicherheit und Compliance durchzusetzen, gilt es zudem, die räumliche Distanz durch ein möglichst umfassendes Projektmanagement auszugleichen. Dieses setzt finanzielle und personelle voraus.

ZUM AUTOR
Über Sven Krahn
Singlepoint GmbH
Sven Krahn ist Gründer und Geschäftsführer der Berliner Singlepoint GmbH, einem Full-Service-Dienstleister für die Realisation von Software-Projekten in Nearshore-Ländern wie Armenien, der Ukraine und Weißrussland. Sven ...
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