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Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.
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Stillen und Probiotika können helfen, Neurodermitis zu vermeiden!

(PM) , 27.06.2006 - Aktuelle evidenzbasierte Möglichkeiten der Ernährungstherapie bei Neurodermitis und Allergien stellte der Aachener Allergologe und Neurodermitisspezialist Professor Dr. Dr. A. Albert Hartmann am Vormittag des 17. Juni 2006 beim 3. Internationalen Diätetik Kongress in Aachen vor, berichtet heute Diplom Ernährungswissenschaftlerin Susanne Sonntag von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen. Die Neurodermitis constitutionalis (NC), eine (erb)anlagebedingte Erkrankung aus dem „atopischen Formenkreis“, kommt unter anderem mit Typ I-Allergien, Rhinoconjunctivitis allergica (allergischer Schnupfen) und allergischem Asthma bronchiale vor, erläuterte der Aachener Neurodermitisexperte Professor Hartmann. Die NC ist assoziiert mit bestimmten Stoffwechselstörungen (beispielsweise Delta-6-Desaturasemangel, mit Imbalancen von Gamma-Linolensäure und Omega-3-Fettsäuren, auch in der Muttermilch), immunologischen Fehlregulationen (TH1- und Th2-Immunantwort) sowie erhöhtem Entzündungsgrad der Darmschleimhaut. Die Schleimhäute stehen über das Immunsystem miteinander in Verbindung. Punktuelle Ernährungstherapie-Ansätze, wie: 1. Stillen über vier Monate bei NC-Risikokindern kann präventiv wirksam sein, wenn die Mutter selbst keine Atopikerin ist, 2. Immunmodulation mittels probiotischem Lactobacillus rhamnosus bei Mutter-Kindpaaren mit NC-Risiko kann die NC-Manifestation bis vier Jahre nach der Geburt signifikant senken und 3. Substitution alleine mit Omega-3-Fettsäuren bei Kindern und Erwachsenen zeigen recht unterschiedliche Ergebnisse. Eine ganzheitliche evidenzbasierte Ernährungstherapie bei NC beinhaltet nach Meinung von Professor Hartmann sowohl die Substitution der bekannten Mangelzustände der NC, als auch eine Stabilisierung des Immunsystems. Die Stabilisierung von Darmschleimhaut und Darmflora kann über eine Kombination mit probiotischen Lactobakterien, prebiotischer Oligofruktose, das B-Vitamin Folsäure und den Mineralstoff Magnesium erfolgen. Ein Ausgleich möglicher Stoffwechselimbalancen ist durch Omega-3-Fettsäuren, Gamma-Linolensäure, eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit Vitaminen und Spurenelementen sowie aufbauende allergenarme Nährstoffkost erzielbar. Präventiv wichtigster Zeitpunkt einer evidenzbasierten Ernährungstherapie bei Atopikern ist das letzte Drittel der Schwangerschaft und die Stillzeit für die Mutter und unmittelbar postpartal für den Säugling. Aber auch bei akuten Schüben der NC ist eine evidenzbasierte Ernährungstherapie lindernd bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, erläuterte Professor Hartmann abschließend. Am 7. und 8. Oktober 2006 findet der 4. Internationale Diätetik Kongress in Aachen statt, bei dem neben rheumatischen Erkrankungen, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten auch sekundäre Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe zu den Schwerpunktthemen zählen. Außerdem findet ein Symposium für praktische Ernährungsberatung und Diätetik statt. Weitere Informationen sind unter www.ernaehrungsmed.de erhältlich.
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