(PM) , 27.03.2006 - Ein neues Therapiekonzept mit Aminosäuren und Vitaminen kann der Entstehung von Arteriosklerose vorbeugen beziehungsweise die Behandlung von GefĂ¤ĂŸschädigungen positiv unterstĂĽtzen, berichtet heute Diplom Ernährungswissenschaftlerin Susanne Sonntag von der Gesellschaft fĂĽr Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen. Insbesondere die Aminosäuren L-Arginin und L-Lysin sowie die Vitamine C, E, Niacin, B2, B6, Folsäure und B12 erweisen sich hier als Schutzfaktoren. Störungen des Herz-Kreislaufsystems wirken sich mit einer eingeschränkten Bildung an Stickstoffmonoxid aus, das fĂĽr die Weitstellung der GefĂ¤ĂŸe und fĂĽr einen ungehinderten Blutdurchfluss verantwortlich ist. Die Aminosäure L-Arginin ist im menschlichen Organismus die wichtigste Vorstufe von Stickstoffmonoxid und muss deshalb in ausreichenden Mengen verfĂĽgbar sein. Aktuelle Studienergebnisse untermauern den therapeutischen Einsatz von L-Arginin bei GefĂ¤ĂŸerkrankungen. Eine Humanstudie, publiziert im European Journal of Clinical Investigation, untersuchte die Wirkung von drei Gramm L-Arginin bei Patientinnen mit schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck (1). Die Supplementierung fĂĽhrte zu einem signifikanten und nebenwirkungsfreien RĂĽckgang der Hypertonie. Bei Patienten mit Hypercholesterinämie rief die L-Arginin-Gabe ein vermindertes Zusammenballen der Blutplättchen hervor, was zu krankhaften GefĂ¤ĂŸveränderungen fĂĽhren kann (2). Auch die Aminosäure L-Lysin trägt zur GefĂ¤ĂŸgesundheit bei. Mithilfe von Vitamin C erfolgt ihre Umwandlung in Kollagen und fördert dadurch die Stabilität und Elastizität von GefĂ¤ĂŸwänden. Die Kombination von Lysin und Arginin ist besonders wirkungsvoll, da beide Aminosäuren interaktiv im Stoffwechselgeschehen wirken. Neben den Aminosäuren unterstĂĽtzen auch Vitamine die Therapie von GefĂ¤ĂŸerkrankungen. Die Vitamine des B-Komplexes - Vitamin B2, B6, B12 und Folsäure - haben einen positiven Einfluss auf den Homocysteinstoffwechsel. Erhöhte Homocysteinwerte gelten als Risikofaktor fĂĽr das Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen. In einer randomisierten und placebokontrollierten Studie bei Jugendlichen mit Hyperlipidämie verbesserte die moderate Gabe von Vitamin C und E die GefĂ¤ĂŸfunktion deutlich (3). Neue Erkenntnisse sprechen auch fĂĽr einen Einsatz von Niacin. So bewirkt es beispielsweise eine Erhöhung des gefĂ¤ĂŸgesunden HDL-Cholesterins (4). Ernährungsmediziner und Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass Grundlage fĂĽr die Behandlung von GefĂ¤ĂŸschädigungen immer eine gesunde Lebens- und Ernährungsweise ist. Ergänzend dazu kann eine gezielte diätetische Behandlung mit Aminosäuren und Vitaminen die Krankheitsprozesse positiv beeinflussen, so Susanne Sonntag abschlieĂŸend. Eine Grafik zum Thema kann unter
www.medixtra.net/18104/50566.jpg downgeloadet werden. Weitere Informationen zu einer gesunden Ernährungsweise sind unter www.ernaehrungsmed.de erhältlich.
Quellen:
1.Rytlewski K et al.: Effects of prolonged oral supplementation with L-Arginine on blood pressure and nitric oxide synthesis in preeclampsia. European Journal of Clinical Investigation, 2005; 35, 32-37
2.Wolf A et al.: Dietary L-Arginine supplementation normalizes plateleted aggregation in hypercholesterolemic humans, 1997; JACC Vol. 29, No. 3
3.Engler MM et al.: Antioxidant vitamins C and E improve endothelial
function in children with hyperlipidemia. Circulation, September 2, 2003
4.Nikotinsäure treibt den HDL-Wert in die Höhe. Ärztezeitung. 2005; 24.06.05