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Kolumne
BrandStifter, 23.10.2009
Erfolgsfaktor Internet
Online-Reputation dank Twitter
Das Phänomen Twitter verbindet Selbstdarstellung, Networking und Informationsbeschaffung auf lustvolle und effiziente Weise. Wer für sich eine Strategie zur Nutzung entwickelt hat, kann den Microblog erfolgreich für den Aufbau seiner Selbst-PR nutzen.
Ich gebe es zu: Ich bin eine von ihnen. Eine der Selbstdarstellerinnen, die regelmässig ihre Erfolge, Befindlichkeiten und geplanten Projekte durch das Internet zwitschern. Und ich bin bei weitem nicht allein. Gemeinsam mit mir zwitschern mehr als 50 Millionen Mitglieder weltweit, wie Statistiker in den USA kürzlich ermittelt haben.

Wer im Netz möglichst schnell und effizient auf sich aufmerksam machen will, setzt momentan auf den Microblog Twitter. Das Twitter-Prinzip ist ebenso einfach wie bestechend: Jeder kann mitmachen und Nachrichten in der Länge einer SMS, sogenannte „Tweets“ verschicken. Dabei kann sich jeder Twitter-Nutzer bei jedem anderen Nutzer als „Follower“ eintragen und so dessen Beiträge lesen. Dass auf die Aufforderung „Was machst du gerade?“ häufig Belanglosigkeiten folgen, scheint niemanden zu stören, zu gross ist der Spass am voyeuristischen Blick in fremde Leben.

Ursprünglich für private Inhalte entwickelt, wurde Twitter bald von der internationalen Prominentenszene entdeckt. So lieferten sich Schauspieler Ashton Kutcher und der Newssender CNN dieses Frühjahr ein Duell, wer als erster eine Million Follower hat. Bezeichnend für eine Plattform, die sich an die grosse Masse richtet, waren die Sympathien auf der Seite des „kleinen Mannes“ und Kutcher gewann den Contest. Er wurde jedoch alsbald von Britney Spears überflügelt. Die Sängerin zählt mit über 3.5 Millionen Follower zu den beliebtesten Twitter-Mitgliedern.  

Auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, die breite Masse anzusprechen, begannen sich auch Politik und Wirtschaft für Twitter zu interessieren. Nachdem Barack Obama Twitter erfolgreich für seine Kampagne genutzt hat, setzen auch deutsche Politiker immer mehr auf die 140 Zeichen-Nachrichten. Als wichtigste Vorzüge benennen sie die Möglichkeit, Wähler direkt anzusprechen und neben politischen Botschaften auch ihre persönliche Seite zu zeigen. Am aktivsten sind zurzeit die Grünen, gefolgt von der SPD und FDP, Tendenz steigend.

Twitter ist ein ausgezeichnetes Tool, um die Online-Reputation zu stärken. Und dies gilt nicht nur für Politiker, sondern für alle, die sich mit einem klaren Image positionieren wollen. Dank Twitter hat jeder die Möglichkeit, mit interessanten Beiträgen auf sich aufmerksam zu machen und sich als Experte auf einem Gebiet zu positionieren. Und man kann schnell Multiplikatoren einbinden. Dabei benötigt Twitter nicht den gleichen Zeitaufwand wie der Unterhalt eines Blogs und durch die Häufigkeit der Posts bleibt man in der Wahrnehmung des Netzwerks präsent. Dank dem entstehenden Expertenpool können sich die Nutzer in kurzer Zeit über die Themen informieren, die für sie besonders nützlich oder unterhaltend sind.

Um Twitter erfolgreich für sein Selbstmarketing zu nutzen, müssen einige Grundregeln beachtet werden: Zuerst sollte man sich eine Strategie zurechtlegen, welche Ziele man mit dem Tool verfolgt und wie man es nutzen will. Danach werden das Profil sowie die Beiträge gestaltet, wobei der eigene Stil bei allen Tweets sichtbar werden sollte. Geeignete Inhalte sind Hinweise auf eigene und fremde Blog-Beiträge, Live-Berichte von Tagungen und Messen, wichtige Mitteilungen sowie alle Inhalte, die Kompetenz zeigen. Verzichten sollte man auf «Haushalt-Tweets» übers Blumengiessen und die kaputte Waschmaschine sowie Online-Psychohygiene. Zur Strategie gehört auch, sich zu überlegen, welches Netzwerk man aufbauen, das heisst, welchen Nutzern man folgen will. Denn das persönliche Image wird nicht nur nach den Inhalten der Beiträge beurteilt, sondern auch nach den Personen, mit denen man sich vernetzt.  

Wer die Kunst des unterhaltsamen und intelligenten Zwitscherns beherrscht, hat dank Twitter also nicht nur Spass, sondern auch ausgezeichnete Möglichkeiten, seine Online-Reputation zu stärken.
ZUM KOLUMNIST
Über Dr. Petra Wüst
Petra Wüst ist Expertin für Self Branding und Selbst-PR. Sie leitet das Beratungsunternehmen Wüst Consulting in Basel und ist international als Referentin, Trainerin und Coach tätig. Zudem unterrichtet die Ökonomin und Psychologin an mehreren Hochschulen. Ihre ... mehr
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